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www.biosphaere-alb.com >Sphäre Print-Magazin<TERMIN-TIPP: Treffen in Gruorn am Pfingstsonnntag PfingsttreffEin Dorf im Dornröschenschlaf. Bis heute edenken die alten Gruorner und ihre Gäste aus nah und fern an Pfingsten ihrer Heimat. Mitten
im ehemaligen Münsinger Truppenübungsplatz liegt das Dorf Gruorn
oder besser gesagt, das was davon übrig blieb. Hecken und
Dornen wuchern über Mauerreste. Wo einst Mensch und Vieh durch die Gassen zog, war es nach dem zweiten
Weltkrieg still geworden. Nur einmal jährlich brach ein Pilgerstrom
das Schweigen: Dann nutzten tausende von Menschen den Gruorner Pfingstgottesdienst
als Gelegenheit, den Übungsplatz mit offizieller Erlaubnis zu betreten. Dass jemand für den Besuch seines eigenen Heimatdorfes eine Genehmigung
braucht, scheint absurd. Für hunderte Gruorner war dies über
Jahrzehnte Realität: Auf obersten Befehl der Wehrmacht hin mussten
sie 1939 weichen. Fünf Familien harrten aus, erinnert
sich Adam Goller, gebürtiger Gruorner und Ehrenvorsitzender des Gruorner
Wiederaufbau-Komitees bei einem Gespräch mit der Redaktion. Der Dauerbeschuss hinterließ Spuren der Verwüstung. Als Goller 1949 aus dem Krieg heimkehrte, stiegen ihm beim Anblick der zerstörten Kirche und der umgeworfenen Grabsteine Tränen in die Augen. Sein Entschluss stand fest: Er wollte Gruorn wieder Leben einhauchen. Er arbeitete über Jahre hinweg die Geschichte seiner Heimat auf und gründete 1969 das Gruorner Wiederaufbau-Komitee. Sogar die Franzosen, bis 1992 Hausherren des Platzes, unterstützten ihn mit Material und Männern. Wegen des unermüdlichen Einsatzes heißt Goller bei den Gruornern bis heute alter Schultes von Gruorn. Die Jahrzehnte lange Aufbauarbeit machte Gruorn zu dem, was es heute ist: Ein Fenster in die Vergangenheit. Kirche, Schulhaus und Friedhof hat das Komitee liebevoll wiederhergerichtet. Am Ortsrand blinzeln dem aufmerksamen Betrachter alte Straßenverläufe, Fundamentreste und Kellergewölbe unter Gräsern, Büschen und Blättern entgegen. Sie erinnern an das geschäftige Leben der 665 Einwohner, die vor dem Krieg in Gruorn arbeiteten und wirkten. Zahlreiche Hülen und eine wertvolle Ackerkrume hatten dem Ort einst
einen bescheidenen Wohlstand beschert. Mit dem Abzug der Truppen ist Gruorn
aufgerückt: Vom heiß umkämpften Zentrum eines Übungsgeländes
zum heiß geliebten Herzen der Biosphäre. Die Visionen für die Zukunft fallen unterschiedlich aus: Der zweite
Komitee-Vorsitzende Hans Lamparter wünscht sich ein Heimatmuseum
im alten Schulhaus und einen
SPHÄRE BUCHTIPP Gruorn lebt weiter Wer mehr über die Geschichte des Albdorfes wissen will, dem empfiehlt die Redaktion die Broschüre mit dem Titel Gruorn lebt weiter. Sie können das Büchlein zum Preis von fünf Euro bei Hans Lamparter bestellen (Telefon: 07381/1282) oder im Internet unter www.gruorn.de. Weitere authentische Infos bietet ein Besuch im Museum des Alten Lagers.
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