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PORTRAIT: Schlattstall sieht einen ganzen Winter lang keine Sonne

Schattenspiele

Murmelnde Bächlein und stillstehende Mühlräder verleihen dem verwinkelten Schlattstall einen Charme – auch ohne Sonnenlicht.

Von der Sonne verwöhnt ist das kleine Örtchen Schlattstall bestimmt nicht. Ein halbes Jahr Winter, ein halbes Jahr Schatten. Denn: Hoch wölben sich die runden Buckel der Alb in den Himmel über der Biosphäre.

Das kleine Dörfchen liegt am Ende des Lenninger Tals tief in den Falten des Albtraufs im Norden der Biosphäre. Wie Perlen an einer Schnur reihen sich die liebevoll renovierten Altbauten an dem Quellflüsschen „Schwarze Lauter“. Hier steht die Zeit still, das gemütliche Örtchen blieb von wilden Ortssanierungen verschont.

Munter plätschern gleich zwei Bächlein durch den Ort und vereinigen sich zur „Schwarzen Lauter“. Sie werden aus mehreren Hangquellen gespeist, hauptsächlich dem Goldloch und der unscheinbaren hinteren Quelle – beides lohnende Wander- und Rastziele. Ihnen verdankt Schlattstall seine Entstehung – um 1433 erwähnt eine Urkunde erstmals die beiden Mühlen, die den Ursprung des kleinen Ortsteils im Landkreis Esslingen begründeten. Durch das Goldloch erlangte Schlattstall eine Berühmtheit über die Grenzen des Lenninger Tals hinaus. Die Quelle lockte Goldgräber in den Jahren 1824 und 1825 an. Sie erweiterten den Wasseraustritt zu einem großräumigen Stolleneingang. Der Sage nach soll ein goldgieriger Schäfer von Seeburg her in die Höhle eingedrungen sein. Er stieß auf mannsgroße Vögel, die mit den Schnäbeln nach ihm hackten. Ein Müllerknecht, der davon hörte, aber ließ sich nicht beirren. Der Furchtlose erhaschte einen Klumpen Gold.

So manch altertümliches Gebäude fällt dem Betrachter ins Auge. So zum Beispiel das Gebäude der Lautermühle. 1749 als Getreidemühle gebaut und später zur Feilenhauerei umfunktioniert, wird das Gebäude heute als Galerie genutzt. Etwas weiter bachabwärts verraten alte Holzschuppen eine ehemalige Pappendeckelfabrik. Ursprünglich diente das Gebäude vor rund 270 Jahren als Ölmühle. Ein interessantes und augenfälliges Relikt aus alter Zeit ist das verwitterte Wasserad der „Unteren Mühle“, das sich ab 1530 feste drehte, heute aber wie eingefroren steht.

Das unscheinbare Dörfchen Schlattstall kann sogar mit einer architektonischen Besonderheit aufwarten. Der Giebel eines Fachwerkhauses in der Ortsmitte trägt die Jahreszahl 1730. Anhand seiner Stilmerkmale datieren die Historiker das Fachwerk jedoch 150 Jahre früher. Richtig sind tatsächlich beide Jahresangaben: Ein älterer Fachwerkbau wurde versetzt und nach damals gebräuchlicher Zimmermannstechnik wieder zusammengefügt. Die Menschen seinerzeit haben Fachwerkhäuser als bewegliche Habe angesehen.
Gegenüber dem kleinen Schul- und Rathaus, das 1836 erbaut worden ist, befindet sich in der Ortsmitte ein Universalgebäude: Feuerwehrgerätehaus, Back- und Waschhaus vereint unter einem Dach (Bild 4). Die Schlattstaller nutzen das Backhaus rege, das alte Waschhaus aber dämmert als Abstellraum vor sich hin. Im dritten Abteil des Kombigebäudes parkt Schlattstalls Feuerwehrauto der 14 Mann starken Rettungstruppe.

Am Taleingang unterquert der Anreisende aus Kirchheim den „Elefantentrog“ – ein Aquädukt, das ein klares Bächlein über die Zufahrtsstraße des Ortes leitet. Das Wasser treibt talabwärts eine Turbine der altehrwürdigen Papierfabrik Scheufelen in Oberlenningen an. (2007)


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