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TECHNIK: Fünf Münsinger füllen preiswertes Rapsöl in ihren Dieseltank

Sprit vom Acker

Wer säht, der erntet: In Münsing gibt´s Kraftstoff direkt vom Acker. Eine handvoll Visionäre packen schon heute die Sonne in ihren Dieseltank. Der Biosprit lagert in einem alten Stall.

Den Ölkonzernen das kalte Auspuffrohr zeigen und seinen Kraftstoff selber auf dem Feld anbauen. Dieser Gedanke hat schon etwas für sich. In Münsingen teilen sich eine Handvoll zukunftsorientierter Dieselfahrer eine Tankstelle, aus deren Zapfhahn simples Rapsöl fließt. Angebaut wird der Raps von Landwirten in der Biosphäre, die schwarzen Kügelchen im Inneren der Rapsschoten dann in einer Ölmühle auf der Alb zu Öl gepresst. Lange Transportwege fallen also weg.

Dieses gesunde Öl, das reich an ungesättigten Fettsäuren ist, könnte problemlos auch zum Kochen oder für den Salat verwendet werden. Vor zwei Jahren hat sich in Münsingen eine kleine Gruppe innovativer Menschen im „Arbeitskreis Pflanzenöltankstelle“ zusammen gefunden. Darunter Leute vom Fach wie KFZ-Meister Stephan Mädicke, der seinen VW-Bus umgerüstet und nun erfolgreich mit Rapsöl fährt. „Doch so ganz ohne weiteres kann das Salatöl nicht in den Tank geschüttet werden“, bremst Klaus Majohr, der das Projekt betreut, enthusiastische Umwelt- und Geldbeutelschützer. Da nur erwärmtes Pflanzenöl gut verbrennt und dem Motor nicht schadet bekommt das Auto zunächst einen Umrüstsatz verpasst. Mit Hilfe dieser Technik fährt das Fahrzeug zweigleisig, in der Startphase mit Diesel und erst wenn der Motor warm ist, wechselt der Fahrer auf Rapsöl. (2007)

SPHÄRE-Wissen

Rapsöl

Ein Umrüstsatz kostet je nach Motor zwischen 1500 und 2500 Euro. Der Liter Rapsöl liegt zur Zeit bei etwa 75 Cent – Tendenz leider steigend, denn es ist wie überall: Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Ein Pflanzenölmotor verbraucht zwischen fünf bis sechs Liter auf 100 Kilometer. Ganz wichtig: mit Biodiesel hat Pflanzenöl nichts zu tun.

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