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Tipp: Münsinger Mountainbikerennen

Tempo-Macher

In der Biosphäre schlägt ein Sportlerherz. Der Münsinger Radclub präsentiert einen weltmeisterlichen Mountainbike-Park vor den Toren der Stadt.

Pure Kraft: Sehnen, zum Zerreißen gespannt, zeichnen sich hart unter der Haut ab. Spielerische Eleganz: Athleten lassen ihr Mountainbike bei der halsbrecherischen Abfahrt auf dem kurvigen Singletrail scheinbar mühelos zwischen den Beinen tanzen. Ausdauer: Schweißperlen quellen unter dem Helm hervor, Runde um Runde werden es mehr, trotz der winterlichen Temperaturen, die meist beim berühmt berüchtigten Frühjahrsklassiker im April in Münsingen im Wiesental herrschen.

Hier geht wie immer die Weltelite an den Start. „Waren es beim deutschlandweiten zweiten Mountainbike-Rennen im Jahr 1987 gerade mal 92 Starter, versammeln sich inzwischen rund 1000 Biker in Münsingen“, fasst Organisationschef und Jugendtrainer Hans Klug die steile, 21-jährige Erfolgsgeschichte des Rennens knapp zusammen.
Der schwere, insgesamt 4,8 Kilometer lange Kurs und der bitterkalte Wind in Münsingen verhalf der Veranstaltung schnell zum Prädikat eines knallharten aber beliebten Frühjahrsklassikers. Bereits das vierte Rennen schrieben die Organisatoren als Deutsche Meisterschaft aus. Der Bann war gebrochen. Das Mountainbike-Event erreichte internationales Flair. Seit 2002 avancierte der Münsinger Wettkampf gar zum „Bundesligarennen“.

Doch geht es Klug (Foto links), dem Vereinsvorsitzenden der Radsportabteilung der TSG Münsingen nicht nur um reinen Spitzensport. Sein eigentliches Anliegen ist die Jugendarbeit, macht er doch seit sage und schreibe 45 Jahren Youngsters im Skilanglauf und schließlich im Mountainbiken fit. So dient der nach seinen Ideen komplett neu modellierte Mountainbike-Park mit rund 1,4 Kilometern im Start-Zielbereich nicht nur als Wettkampf-Anlage, sondern vor allem als Trainingsparcours für die Jugend oder als Rahmen für Schulsporttage. Doch auch an den Tourismus hat der nimmermüde Rentner gedacht. „Die Bundeswehr ist weg, da müssen wir was anderes her holen“. So schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe. „Der attraktive Park lockt und konzentriert gleichzeitig Besucher, damit die Biker nicht kreuz und quer durch die Pampa fahren“, erklärt er das Konzept.

Für das stimmige Projekt Mountainbike-Park fand der Radsportgeschäft-Inhaber viele offene Ohren: „Von der Stadt Münsingen haben wir einen Benutzervertrag über 10 Jahre und bekommen Material gestellt. Baufirmen leihen uns an den Wochenenden Maschinen aus und vom Württembergischen Landessportbund erhalten wir einen Zuschuss“, zählt Klug die Unterstützung auf. Die Firma Gartenmoser aus Reutlingen macht die Fachplanung des insgesamt rund 75000 Euro teuren Sportparks. Ansonsten schuften die Vereins?mitglieder ehrenamtlich für ihren neuen Park.

Und der sah schon beim Redaktionsbesuch Ende Februar recht imposant aus. Ein eigens für Zuschauer aufgeschütteter Wall garantiert beste Sicht aufs Renngeschehen. Die Aqua-Challenge, ein Teich, der über schmale Stege überquert werden soll, erfordert Nervenstärke. Ebenso die fast 45 Grad steile Schotter-Abfahrt von einer rund vier Meter hohen Brücke. Mit großen Gesteinsbrocken gespickte Passagen und schwierige Kurvenfolgen schulen die Koordination. Inmitten des Parks thront der Presseturm, der Fotografen und Kameraleuten eine Plattform bietet. Eine erhöhte Startrampe garantiert exklusive Schnappschüsse. Der findige Organisator hat aber auch an alles gedacht, nicht zuletzt wegen der Finanzierung.
„Zur Eröffnung des Mountainbikeparks am 7. Juni ist die Bevölkerung herzlich eingeladen. Nicht nur zum Zuschauen. Hobbybiker können die Strecke selbst unter die Räder nehmen und den Technik-Showeinlagen der Profiteams nacheifern“, freut sich Klug schon jetzt. Infos zum Mountainbike-Rennen stehen unter: www.mtb-cup.de (2007)

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