Der Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl mahnt, Atomkraft ist unbeherrschbar.
Vor 30 Jahren explodierte der Reaktor in Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl – mit verheerenden Folgen. Und die Katastrophe wirkt fort. Die Menschen leiden noch immer unter den Folgen der radioaktiven Strahlung. „Atomkatastrophen wie Tschernobyl und Fukushima können solange eintreten wie Atomkraftwerke in Betrieb sind.
Auch heute, im Hier und Jetzt, ist Atomkraft hochgefährlich“, sagt Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin des BUND in Baden-Württemberg. Der BUND fordert deshalb den sofortigen Atomausstieg.
Mehr als 1.400 meldepflichtige Störfälle in Baden-Württemberg
Seit der jeweiligen Inbetriebnahme der Atomreaktoren in Obrigheim, Neckarwestheim und Philippsburg hat es laut Bundesamt für Strahlenschutz über 1.400 meldepflichtige Störfälle gegeben. „Die schiere Zahl der meldepflichtigen Störfälle zeigt uns, Atomkraftwerke sind eine ständige Gefahr. Wenn etwas nicht funktioniert, kann es zu Unfällen mit gravierenden Auswirkungen kommen. Um unverantwortliche Risiken zu minimieren, muss Atomkraft unverzüglich Geschichte werden“, so Sylvia Pilarsky-Grosch.
AKW Philippsburg: Zweifel an Zuverlässigkeit und Sicherheit
Die Manipulationen und Täuschungen beim AKW Philippsburg (KKP) verstärken die Sorge des Umweltverbandes an der Zuverlässigkeit und Sicherheit des Atomkraftwerks. „Beim AKW Philippsburg kommt es immer wieder zu Pannen, trotz angeblicher Verbesserungsmaßnahmen. Beim Betrieb und Betreiber mangelt es an Sicherheitsbewusstsein und Sachkunde. Wenn die EnBW die Sicherheit für Mensch und Umwelt nicht garantieren kann, muss der Betrieb dauerhaft untersagt werden“, so die Landesgeschäftsführerin.
Tabelle – Meldepflichtige Störfälle der Atomkraftwerke in Baden-Württemberg
Ereignis | Gesamt seit
Inbetriebnahme bis 2.20161 |
GKN II | 106 |
GKN I | 447 |
KKP 2 | 368 |
KKP 1 | 248 |
Obrigheim | 267 |
Gesamt | 1436 |
- Quellen1: Bundesamt für Strahlenschutz https://www.bfs.de/DE/themen/kt/ereignisse/standorte/kkw/kkw.html