Vogelzählung

NABU: Zwischenbilanz der Vogelzählung im Südwesten gibt Rätsel auf

Die Zwischenbilanz zur „Stunde der Gartenvögel“ fällt für Baden-Württemberg uneinheitlich aus. Insgesamt verzeichnet der NABU nach ersten Auswertungen der großen Vogelzählung jedoch mehr Abnahmen als Zuwächse in der Gartenvogelwelt. „Es zeichnet sich jetzt schon deutlich ab, dass die Ursachenforschung eine Herausforderung wird“, sagt Stefan Bosch, Fachbeauftragter für Ornithologie und Vogelschutz beim NABU Baden-Württemberg.

Erste Ergebnisse der „Stunde der Gartenvögel“ zeichnen uneinheitliches Bild

Den ersten Platz im Ländle belegt wie im Vorjahr der Haussperling – besser bekannt als Spatz –, gefolgt von Amsel und Kohlmeise. Trotz der Platzierung in den Top 3 sind die Werte für die Kohlmeise um zwölf Prozent zurückgegangen. Auch Blaumeisen (Platz 5) wurden weniger gesichtet (minus acht Prozent). „Damit haben die Bestände von Kohl- und Blaumeise gegenüber den massiven Einbrüchen im Winter zwar aufgeholt, den Vorjahresstand aber noch längst nicht erreicht“, erläutert Bosch. Beunruhigt ist er auch mit Blick auf die Finkenvögel: „Zum langjährigen Sorgenkind Grünfink gesellt sich der Buchfink hinzu. Die Sichtungen des Grünfinken sind um neun, die des Buchfinken um 16 Prozent zurückgegangen.“ Anders als im Bundesvergleich befinden sich Mauersegler in Baden-Württemberg nach wie vor im Sinkflug (minus 19 Prozent), bei den Mehlschwalben, ebenfalls Gebäudebrüter, gibt es hingegen ein Plus von zehn Prozent. NABU-Experte Bosch freut sich über diese positive Entwicklung, betont es bleibe jedoch abzuwarten, ob sich eine Trendwende ankündige.

„Was die Zahlen auf jeden Fall deutlich machen: Wir müssen uns anstrengen, damit die Natur nicht komplett aus dem Gleichgewicht kommt und Vögel nicht verhungern. Ein wichtiger Schritt ist, dass weniger Gifte in unseren Gärten und in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Dafür braucht es nicht zuletzt ein Umsteuern in der Agrarpolitik“, sagt Bosch.

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