Bahnhof Merklingen kommt

Baubeginn für neuen Bahnhof „Merklingen-Schwäbische Alb“

Mit der Enthüllung des künftigen Bahnhofschilds hat der Bau der neuen Bahnstation „Merklingen-Schwäbische Alb“ begonnen.

Verkehrsminister Winfried Hermann und der Vorsitzende des eigens gegründeten Zweckverbandes „Region Schwäbische Alb“, der Laichinger Bürgermeister Klaus Kaufmann, enthüllten am Donnerstag, 18.05.2017 bei Merklingen an der Baustelle für die künftige Schnellbahntrasse Stuttgart-Ulm gemeinsam feierlich das Schild für den künftigen Bahnhof. An der Feierstunde nahmen führende Vertreter der Deutschen Bahn, etliche Abgeordnete und zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Wirtschaft sowie der kommunalen Ebene teil.

Bahnhof_Merklingen

Foto: Ing.-Büro Dipl.-Ing. H. Vössing GmbH

Minister Hermann sagte: „Der neue Bahnhof sorgt dafür, dass auch eine ländliche Region wie die Laichinger Alb gut an den klimafreundlichen Schienenverkehr angeschlossen wird. Er passt damit bestens in das Konzept der Landesregierung für eine nachhaltige und umweltschonende Mobilität.“

Laichinger Bürgermeister Kaufmann betonte: „Von dem neuen Bahnhof profitieren viele Menschen auf der Laichinger Alb aber auch weit darüber hinaus. Das Bauvorhaben konnte auch deshalb in kürzester Zeit erfolgreich vorangetrieben werden, weil die Kommunen bereit waren, einen großen Finanzierungsbeitrag von 13 Millionen Euro zu den 30 Millionen Euro des Landes beizusteuern.“

Bernd Koch, Vorstand Finanzen und Controlling der DB Netz AG, sagte: „Mit dem Regionalbahnhof Merklingen werden die Menschen auf der Schwäbischen Alb bedeutend besser an die Ballungszentren angebunden. Durch kürzere Fahrzeiten wird die Bahnfahrt deutlich attraktiver.“

Sphäre-Wissen:

Das Land Baden-Württemberg, die Deutsche Bahn und der von den Kommunen auf der Laichinger Alb für dieses Projekt gegründete Zweckverband „Region Schwäbische Alb“ hatten am 2. Dezember 2016 den Bau des neuen Bahnhofs Merklingen-Schwäbische Alb an der künftigen Schnellbahntrasse von Stuttgart nach Ulm vertraglich vereinbart. Die neue Station liegt an der im Bau befindlichen Neubaustrecke Wendlingen-Ulm und soll zusammen mit deren Fertigstellung nach Angaben der DB Ende 2021 in Betrieb gehen. Es werden zwei zusätzliche Gleise mit 210 Meter langen Außenbahnsteigen errichtet, die barrierefrei erschlossen werden. Der Anschluss an die Straße erfolgt über eine Zufahrt von der Kreisstraße 7407 (Merklingen-Hohenstadt). Auf dieser Seite wird auch eine Park&Ride-Anlage sowie Infrastruktur für den Busverkehr und Bike&Ride entstehen. Die Finanzierung erfolgt mit bis zu 30 Millionen Euro durch das Land sowie durch einen gemeinsamen Finanzierungsbeitrag von acht umliegenden Kommunen und des Alb-Donau-Kreises in Höhe von zusammen 13 Millionen Euro. Bereits in den kommenden Tagen werden Erdarbeiten für den neuen Bahnhof beginnen.

Eine vom Land in Auftrag gegebene gesamtwirtschaftliche Bewertung unter Berücksichtigung regionalwirtschaftlicher Effekte hat erhebliche positive Impulse für die wirtschaftliche wie demographische Entwicklung dieser ländlichen Region auf der Schwäbischen Alb belegt. Grund dafür sind die enormen Fahrzeitverkürzungen. Vom Bahnhof Merklingen kommen die Fahrgäste künftig mit stündlich verkehrenden Regionalexpresszügen in gut 10 Minuten nach Ulm, in etwa 30 Minuten nach Stuttgart und in rund 20 Minuten zum Flughafen der Landeshauptstadt.

 

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Meldung vom 27. 7. 2016:

Machbarkeitsstudie bestätigt Bahnhof Merklingen die Wirtschaftlichkeit.

Die Kosten-Nutzen-Untersuchung für den Bahnhalt Merklingen wird ein positives Ergebnis erbringen. Der Nutzen des Bahnhalts wird die Kosten um 50 Prozent übersteigen (Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,5). Damit kann nachgewiesen werden, dass sich der Bahnhalt gesamtwirtschaftlich rechnen wird. Über dieses Ergebnis informierte das Verkehrsministerium Vertreter verschiedener an der Finanzierung des Bahnhalts beteiligter Kommunen sowie des Alb-Donau-Kreises bei einem Treffen in Stuttgart vergangene Woche. Ein Ministeriumssprecher nach dem Gespräch: „Die Errichtung des Bahnhalts wäre ein Beitrag für eine bedarfsgerechte und attraktive Anbindung aller Landesteile im Schienenverkehr. Er würde einen positiven Impuls für die wirtschaftliche wie demographische Entwicklung dieser ländlichen Region auf der Schwäbischen Alb bedeuten. Dies wurde jetzt mit dem Gutachten bestätigt.“

Weiterhin wurde mit den Gesprächsteilnehmern der Kostenstand und die F-nanzierung diskutiert. Der Finanzierungsbedarf beträgt voraussichtlich 44 Millionen Euro. Davon entfallen auf die Eisenbahninfrastruktur des Bahnhofs, den Straßenanschluss sowie die Park & Ride-Anlage rund 32 Millionen Euro und damit rund 11 Millionen Euro mehr als in der Machbarkeitsstudie im Juli 2015 prognostiziert. Das Projekt steht mit seiner engen Verzahnung zur Neubaustrecke Wendlingen – Ulm (NBS) auch weiterhin unter einem hohen Zeitdruck. Diese enge Verknüpfung zur NBS ist bereits in der Kostenberechnung der Deutschen Bahn berücksichtigt.

Darüber hinaus ist ein Kostenpuffer enthalten. Auch wenn sich zukünftige Risiken nicht ausschließen lassen, so ist mit dem nun vorgelegten Kostenstand der Entwurfsplanung sowie der bereits erfolgten Karsterkundung eine deutlich größere Planungstiefe und Kostensicherheit im Vergleich zur Machbarkeitsstudie erreicht.Die Kostenerhöhungen teilen sich auf in Baukosten sowie in höhere erwartete Planungskosten, die in der damaligen Machbarkeitsstudie der kommunalen Seite entsprechend des gewählten Verfahrens für die Nutzen-Kosten-Untersuchung verfahrenskonform nur mit zehn Prozent pauschal angesetzt wurden.

Zusätzlich sind weitere mit dem Planungsfortschritt identifizierte Kostenpositionen dem Gesamtprojekt Bahnhof Merklingen zuzurechnen: Dies betrifft notwendige Anpassungen auf der Südbahn sowie die von der Deutschen Bahn geforderte Übernahme der Kosten für die spätere Unterhaltung der Bahninfrastruktur. Die Finanzierung soll mit maximal 30 Millionen Euro aus Regionalisierungsmitteln erfolgen. Hierzu hat der Landtag mit dem Beschluss des Dritten Nachtrags zum Haushalt 2016 am 21. Juli 2016 die Grundlage geschaffen. Die Kommunen bzw. der Landkreis beteiligen sich zusammen mit maximal 13 Millionen Euro.

Für die Umfeldmaßnahme (Straßenanschluss und P&R-Anlage) wird die kommunale Seite einen Antrag auf Förderung nach dem Landes-Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) stellen. Das Verkehrsministerium führt zurzeit mit der Deutschen Bahn und den Kommunen abschließende Verhandlungen über einen Realisierungs- und Finanzierungsvertrag. Er soll noch im August dieses Jahres paraphiert werden. Ein Abschluss ist nach Zustimmung der kommunalen Gremien sowie der Gremien der Deutschen Bahn im November 2016 vorgesehen.

BAHNHOF MERKLINGEN NUTZEN-KOSTEN-UNTERSUCHUNG

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Sphäre-Wissen:

Der geplante Bahnhof am Ortsrand von Merklingen ist als stündlicher Halt der IRE-Linie Würzburg – Stuttgart – Ulm – Bodensee vorgesehen und wird nach den vorliegenden Verkehrsgutachten von rund 1.350 Reisenden täglich genutzt. Dazu ist beabsichtigt, wie in der Informationsveranstaltung in Laichingen im Februar 2016 vorgestellt, dass von der Deutschen Bahn zwei von der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm abzweigende Gleise mit zwei barrierefrei erschlossenen Bahnsteigen errichtet werden. Der Regionalverkehrshalt würde zu einer erheblichen Reduktion der Reisezeiten in viele Landesteile führen, dabei insbesondere in die Landeshauptstadt Stuttgart (zukünftig ab Merklingen ca. 31 Minuten), zum Flughafen und die Messe Stuttgart (ca. 22 Minuten) und in das Oberzentrum Ulm (ca. 11 Minuten). Aber auch die Erreichbarkeit der Region der Laichinger Alb beispielsweise für den Tourismus würde verbessert.

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