Bienenstrom rettet Insekten

Stadtwerke Nürtingen fördert Blühpflanzen statt Energiemais

Im und um das Biosphärengebiet Schwäbische Alb wachsen derzeit Wildpflanzen zur Energiegewinnung in Biogasanlagen. Diese blühenden Wildpflanzenmischungen dienen als Ersatz von bisher angepflanzten Reinkulturen, wie beispielweise Maisanpflanzungen, und schaffen damit neue Lebensräume für Insekten. Neun Landwirte brachten im Frühjahr die Pflanzenmischungen aus und schaffen damit auf einer Gesamtfläche von rund 13 Hektar zusätzliche Blühflächen. Die Finanzierung der Projektkosten erfolgt durch den bundesweiten Verkauf von Bienenstrom auf www.bienenstrom.de.

stromstecker84FB6124

Die Initiatoren, die Stadtwerke Nürtingen GmbH und das Biosphärengebiet Schwäbische Alb als Kooperationspartner, erhoffen sich vom Bienenstrom neue Lebensräume für Pflanzen und Insekten.

Mit Bienenstrom und blühenden Landschaften gegen das Insektensterben

Bienenstrom ist ein Stromprodukt, das Ökostrom und die privatwirtschaftliche Finanzierung von artenreichen Blühflächen kombiniert. Mit jeder durch die Stadtwerke Nürtingen GmbH verkauften Kilowattstunde Bienenstrom fließt ein Cent als Blühhilfe-Beitrag in das Projekt zum An- und Ausbau von Blühflächen. Die Käufer von Bienenstrom werden durch ihre aktive Unterstützung über den Blühhilfe-Beitrag zu Blühhelfern. Die am Projekt beteiligten Landwirte erhalten zur Finanzierung erhöhter Anbaukosten und Ertragsminderungen beim Ersatz von Reinkulturen durch blühende Energiepflanzen dauerhaft einen festgelegten, jährlich zur Auszahlung anstehenden Blühhilfe-Beitrag pro Hektar Anbaufläche und werden zu Blühpaten.

Der Geschäftsführer der Stadtwerke Nürtingen GmbH, Volkmar Klaußer hofft: ␣Der Grundstein für Bienenstrom ist gelegt. Wir würden uns freuen, wenn das Projekt durch neue Kunden und Flächen weiter wächst.“

 

Sphäre-Wissen zur verwendeten Blühpflanzenmischung:

Im Rahmen des Projektes gibt die Stadtwerke Nürtingen GmbH den beteiligten Landwirten die zur Verwendung kommende Blühmischung bzw. deren Zusammensetzung vor, die zuvor von den Projektpartnern gemeinsam ausgewählt wurde. In dieser Blühmischung enthalten sind die heimischen Pflanzen Steinklee, Buchweizen, Malve, Eibisch, Flockenblume, Rainfarn und weitere: insgesamt besteht die Mischung aus mehr als 20 verschiedenen Pflanzensorten, die zusätzlichen Lebensraum für Wildtiere schaffen sollen. Durch die Mischung von ein- und mehrjährigen Pflanzen in der gewählten Zusammenstellung wird sich der optische Eindruck der Blühflächen von Jahr zu Jahr verändern.

Mit Hilfe der ausgesuchten Arten werden Erträge bei der Biogasgewinnung erwartet, die abhängig von einigen Einflussfaktoren, wie z. B. der Witterung, im Bereich um die Hälfte des möglichen Ertrags pro Hektar im Vergleich zu Mais liegen könnten. Aufgrund der relativ tiefen Durchwurzelung der vom Hersteller Saaten Zeller verwendeten Mischung BG 70 werden Wasser und Nährstoffreserven auch in tiefen Bodenlagen für die Bestandsentwicklung nutzbar. Die Mehrjährigkeit macht den Bestand wesentlich witterungsunempfindlicher.

Blumenwald: Erstes Jahr nach der Aussaat. Foto: Saaten Zeller GmbH & Co. KG

Blühpflanzenmischung statt Mais: So sehen die Felder des Bienstrom-Projekts auf der Schwäbischen Alb ab dem Jahr 2020 aus.

Blühpflanzenmischung statt Mais: So sehen die Felder des Bienstrom-Projekts auf der Schwäbischen Alb ab dem Jahr 2020 aus. Foto: Saaten Zeller GmbH & Co. KG

 

WEBcode #182471

Die Kommentare sind geschlossen.