Atemluft wird dünner

Stuttgart ist schmutzigste Stadt Deutschlands

„Die Politik tut zu wenig für saubere Luft im Land. Besonders alarmierend ist: Stuttgart ist mit 71 Mikrogramm im Jahresmittel 2018 die schmutzigste Stadt Deutschland gewesen. Die heute vom Umweltbundesamt veröffentlichten Stickstoffdioxid-Messwerte belegen nochmal, Diesel-Fahrverbote sind unbedingt notwendig“, sagt Brigitte Dahlbender, BUND-Landesvorsitzende. „Wenn die Stickstoffdioxidbelastung im gleichen Tempo wie in den letzten Jahren zurückgeht, werden die Grenzwerte am Stuttgarter Neckartor noch in den nächsten zehn bis 15 Jahren überschritten. Das ist ein Armutszeugnis für die Verkehrspolitik und für die Ignoranz der Autoindustrie.“

grafik_auto_diesel_Quelle_Umweltbundesamt

Zu dreckige Luft ist nicht nur in Stuttgart ein Problem. Sechs weitere Städte in Baden-Württemberg – nämlich Reutlingen, Tübingen, Ludwigsburg, Heilbronn, Freiburg und Mannheim – überschreiten die geltenden Grenzwerte. „Das was für saubere Luft getan werden muss liegt auf dem Tisch. Jetzt muss das Land handeln und Tabuthemen wie Tempolimits auf Hauptstraßen, Pförtnerampeln an den Stadtgrenzen und eine Umverteilung von Straßenflächen zugunsten des ÖPNV und von Rad- und Fußverkehr schleunigst angehen. Der Bund muss dafür sorgen, dass die Autoindustrie als Verursacher endlich zur Verantwortung gezogen wird. Die Autoindustrie muss verbindlich und auf eigene Kosten zu dreckige Dieselfahrzeuge mit Katalysatoren nachrüsten“, so Dahlbender.

Die Kommentare sind geschlossen.