Microlino kommt auf Touren

Renaisance – im Isetta-Look vielleicht ab 2021 unterwegs
 
Der Produktionsstart für den Microlino wird auf nächstes Jahr angesetzt. „Das intensive Testen unserer 22 Vorserienfahrzeuge hat gezeigt, dass der aktuelle Entwicklungsstand noch nicht unsere Ansprüche hinsichtlich des Fahrverhaltens, Qualität und der Sicherheit erfüllt und wir technisch Einiges abändern müssen“, sagt Wim Ouboter vom schweizer Familienunternehmen.

Für den Microlino liegen mittlerweile über 16000 Reservationen vor. Foto: Micro Mobility Systems AG

Um dies in möglichst kurzer Zeit zu schaffen, hat das Unternehmen im September Peter Müller als CTO verpflichtet. Peter Müller war unter anderem Manager bei BMW, Porsche und anderen Unternehmen aus der Automobil- und Motorradindustrie. Peter Müller wird seine Erfahrung im Automobil und Motorradbereich dazu nutzen, den Microlino so schnell wie möglich serienreif zu machen.

https://microlino-car.com

Als neuer Produktions- und Entwicklungspartner wurde das italienische Traditionsunternehmen CECOMP ausgewählt. CECOMP wurde 1978 von Giovanni Forneris gegründet und war als Modell- und Prototypenbauer in vielen ikonischen Fahrzeugprojekten involviert, darunter beim Lancia Delta Integrale und beim Golf 1. 2011 brachte das Unternehmen das von ihnen im Auftrag entwickelte und produzierte Elektrofahrzeug «Bluecar» auf den Markt, welches unter anderem in Paris für das von Bolloré betriebene Sharing «Autolib» im Einsatz ist. Das Unternehmen wird von der zweiten Generation Gianluca und Paolo Forneris geleitet und verfügt über 5 eigene Produktionsstätten in Europa für Prototypenbau, Produktion von Klein- und Mittelserienfahrzeugen, sowie Aluminium Karosserieteilen. Zudem ist das Unternehmen beteiligt an Icona, dem weltweit grössten Designunternehmen im Automobilbereich mit Büros in Turin, Los Angeles und Shanghai.
 
Aktuell liegen über 16000 Reservationen für den Microlino vor. Trotz der Verspätung und den Wartezeiten gibt sich das Unternehmen zuversichtlich: «Letzten Endes werden die Kunden uns danken, dass wir diesen harten Entscheid gefällt haben. Wir sind ein Schweizer Familienunternehmen mit 20 Jahren Tradition in der urbanen Mobilität, das weltweit bekannt für innovative Produkte und hohe Qualität ist. Diesem Ruf wollen wir auch beim Microlino gerecht werden», sagt Oliver Ouboter. Sein Bruder Merlin fügt hinzu: «Der Microlino 2.0, wie wir ihn intern nennen, wird um ein Vielfaches besser sein als die aktuelle Version. Um Welten besseres Fahrverhalten, bessere Ergonomie, bessere Reparierbarkeit und auch in hohen Stückzahlen produzierbar. Die Geduld wird sich also lohnen, auch wenn wir es auch kaum erwarten können, den Microlino endlich in Serie zu bringen.»

Geschichte

Alles begann mit der einfachen Frage: „Wie viel Auto braucht man wirklich für die tägliche Mobilität?“ Wim, Oliver und Merlin Ouboter, die Schweizer Familie hinter dem berühmten Micro Tretroller,  stellten sich genau diese Frage. Als Quereinsteiger konnten Sie nicht begreifen, warum herkömmliche Autos für alltägliche Strecken eigentlich viel zu gross und schwer gebaut sind. Statistisch gesehen sitzen nämlich  im Schnitt nur 1.2 Personen in einem Auto für eine tägliche Distanz von 30 Kilometern. Wie also müsste das ideale Fahrzeug für ebendiese Alltagsstrecken gebaut sein?

Sie realisierten das ähnlich wie der Tretroller, der die Mobilitätsnische zwischen Laufen und Fahrrad fahren ausnutzte, es eine Mischung zwischen Motorrad und Auto sein musste. Klein und wendig aber auch genügend Platz für den Einkauf bieten und wettergeschützt sein.  In Ihrer Recherche stiessen Sie auf die Kabinenroller aus den 50er-Jahren, die genau das boten und extrem erfolgreich waren. Inspiriert von diesen Kabinenrollern, erstellten sie die ersten Designs für den Microlino.

Neuer Produktionspartner und Produktionsstart

Nach einer aussergerichtlichen Einigung mit Artega/TMI, plant das Microlino Team die Produktion 2021 in Turin zu starten zusammen mit ihrem neuen Produktionspartner CECOMP.

Das Wichtigste in Kürze:
Aussergerichtliche Einigung zwischen Micro Mobility Systems und Artega/TMIUm den Anforderungen von Micro Mobility Systems hinsichtlich Fahrverhalten, Qualität und Sicherheit gerecht zu werden, wird der Produktionsstart auf 2021 angesetztProduktions und Entwicklungspartner wird das Turiner Traditionsunternehmen CECOMP, welches unter anderem das Elektrofahrzeug «Bluecar» entwickelt und produziert hatteÜber 16’000 Reservationen für den Microlino liegen vor 
Bereits Ende November 2019 kam es zu einer aussergerichtlichen Einigung zwischen Micro Mobility Systems und Artega / TMI. Die Unternehmen gehen per sofort getrennte Wege. Artega wird einen Kabinenroller basierend auf dem Microlino mit dem Namen «Karo» auf den Markt bringen dürfen und Micro wird seinen Microlino mit einem neuen Partner in Serie bringen. «Wir sind froh, dieses Kapitel endlich hinter uns bringen zu können und uns nun voll und ganz auf unsere Vision dieser neuen Fahrzeugkategorie zwischen Motorrad und Auto fokussieren können», sagt Firmengründer und Kickboard-Pionier Wim Ouboter.

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