Leopard in friedlicher Mission

Podcast SPHÄRE-AudioBiotoppflege: Panzer im Kampf um Lebensraum für seltene Tiere auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz.

19. 10. 2010: 55 Tonnen sind schwer genug. 1500 PS schleudern die Grasnarbe des ehemaligen Truppenübungsplatzes hoch in die Luft. Mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde verwandelte dieser Panzerkoloss jede Senke in ein triefend nasses Matschloch. Das ist Lebensraum schaffen ohne Waffen. Verlandete Tümpel verdichtet der Kettenbolide, dadurch werden durch den einstigen Truppenübungsplatzbetrieb entstandene Biotope reaktiviert. „Störstellen“, nennt die Platzbiologin Lydia Nittel die tiefen Panzerspuren im Gras. Über diese niedrige Vegetation freut sich beispielsweise die Heidelerche oder besser gesagt über die Heuschrecken, die diese offenen Bodenstellen nur zu gerne aufsuchen. Mahlzeit.

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Sphäre-Wissen: Heidelerche

Die Heidelerche besitzt auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz ihr landesweit größtes Vorkommen in Baden-Württemberg. Sie zeigt hier in den letzten Jahren einen positiven Bestandstrend. Das gilt auch für den ehemaligen TROPL. Dort stellen Schotterwege, die parallel zu den freigegebenen Wege verlaufen, wichtige Teillebensräume der Art dar. Nach den vorliegenden Beobachtungen reagiert die Heidelerche während der Jungenaufzucht empfindlich gegenüber Störungen.
Ob sich Störungen negativ auf die Besiedlung, den Bruterfolg und somit auf die Bestandsentwicklung auswirken, kann anhand der vorliegenden Ergebnisse nicht abschließend beurteilt werden. Allerdings brüteten im Jahr nach der Wegeöffnung sogar mehr Brutpaare im gebiet als vor der Wegefreigabe.

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