Hilfsbrücke Alb nach Haiti

Münsinger Verein AEHaiti e.V. untestützt Radioprojekte in der Karibik

Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Mega-Wirbelstürme – das schwere Erdbeben vor 11 Jahren – das Armenhaus in der Karibik.

Jeder hat schon hier und da von dem kleinen Land Haiti gehört, welches einst Kolumbus entdeckte und eine global herausragende Geschichte aufweist. Durch die geographische Lage sind immer wiederkehrende Hurrikans, überschwemmungen, auch Dürre und Erdbeben vorprogrammiert und es bedarf einer immensen Resilienz, um dort ein fröhliches Leben zu führen, ein Leben wo immer wieder „Aufstehen, Anpacken, Weitermachen“ angesagt ist. Da passen typische Grüße in der kreolischen Sprache Haiti’s, „Kenbe fem“ oder auch „Kanpe djam“: Bleib stark, stehe stabil!

Sie möchten sich auf Wikipedia über Haiti informieren? Klick hier >>

Am 29. Januar 2011 traf sich eine kleine Gruppe von 11 Personen auf der Schwäbischen Alb um den Verein AEHaiti e.V. ins Leben zu rufen. Zehn Jahre sind vergangen seit dem der Verein eine Brücke zwischen den Kulturen und den Kontinenten pflegt. Zehn Jahre mit so manchem Einsatz für den kleinen Verein. Doch was wäre dieser kleine Verein ohne zahlreiche Unterstützer?

In 2011 war das Erdbeben vom Januar 2010 noch „ganz frisch“ und bis heute sind die heftigen Spuren der Verwüstung sichtbar in Haiti. So war es damals ein logischer Schritt, einzelnen Familien in ihrer Wohnungsnot in der Hauptstadt Port-au-Prince zu helfen. Doch gleichzeitig wurde der Schwerpunkt „Radio“ in Angriff genommen. Dieses Medium ist für die haitianische Bevölkerung weiterhin eine ganz grundlegende Informationsquelle. Das erste Projekt war die technische Erneuerung des Lokal-Studio’s von Radio Lumière in der Stadt Jérémie. Damals war es noch sehr abenteuerlich in die Stadt zu gelangen. Von der Hauptstadt Port-au-Prince waren es 10 Stunden Fahrt in einem Allradfahrzeug, um die 300 km zu bewältigen. Regnen durfte es nicht, denn dann war ein Teil der Strecke zu schlammig und ein Fluss nicht durchfahrbar.

Im Oktober 2016 wurde Haiti von dem Mega-Hurrikan mit dem Namen Matthew heimgesucht. Besonders war der Südwesten Haiti’s betroffen, wo AEHaiti seinen Schwerpunkt hat. Mit Schrecken wurden die Nachrichten aus Haiti verfolgt und wie beim Erdbeben nach dem Ergehen aller Kontakte nachgeforscht. Die Bilder der Verwüstung brannten sich ins Gedächtnis, der Sturm hatte kaum ein Blatt an einem Baum gelassen oder den Baum gleich ganz entwurzelt. Ein Augenmerk lag wieder auf der Radioarbeit, denn gerade 19 Monate vorher baute AEHaiti einen freistehenden Sendemast für Radio Lumière auf einem Berg in der Region. Die Arbeit war solide ausgeführt und der Mast blieb stehen. So ergaben sich zwei Schwerpunkte der Unterstützung durch den Sturm, zum einen wurde klar, dass der Sendestandort mit einer autarken Stromversorgung ausgestattet werden muss und zum anderen kam die Hilfe zur Selbsthilfe zum Wiederaufbau der zerstörten Häuser in den Fokus. AEHaiti entschied sich, die Siedlung in der Nähe des Sendemasts auf dem Berg „Morne Brieux“ beim Wiederaufbau zu unterstützen. Sie liegen in einer Gegend welche große Hilfsorganisationen eher übersehen. So konnten über 100 Haushalte von der direkten Unterstützung durch Spenden aus Deutschland profitieren. Die Wirkung der relativ geringen Summen pro Haushalt war beeindruckend und zeigte, welche Ermutigung dies für die Einzelnen bedeutet.

Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit und Unterstützung von Radio Lumière ist zentral wichtig für den Verein AEHaiti. Radio ist in Haiti eine Lebensader für die Menschen. Es gibt wenig Infrastruktur und die Analphabeten Rate ist weiterhin sehr hoch, wodurch ein Großteil der Bevölkerung nicht mit gedruckten Zeitungen oder Texten im Internet erreicht werden können. Haiti hatte schon viele instabile und unruhige Zeiten, so halten seit über zwei Jahren heftige Unruhen und Banden das Land in einer Lähmung. Besonders in der Hauptstadt ist es sehr unruhig und Entführungen mit Erpressung geschehen täglich. Die Polizei scheint die Lage längst nicht mehr im Griff zu haben, so demonstrieren viele in der Zwischenzeit für mehr Sicherheit im Land.

Diese schwierigen Zeiten sind auch für das Radio nicht einfach, so beschloss AEHaiti in 2020 auch ausnahmsweise für laufende Kosten wie Gehälter und Energiekosten zur Seite zu stehen. Doch einzelne Projekte sollen der Schwerpunkt bleiben. Das Projekt zur Anschaffung eines neuen Fahrzeugs für Radio Lumière in Les Cayes, der Hauptstadt des Südens, wurde für das 10-Jährige Jubiläum auserkoren. Der 15 Jahre alte Pickup ist mit seinen Kräften am Ende und zuverlässige Gebrauchtfahrzeuge sind in Haiti schwer zu bekommen.

Spenden sind jederzeit willkommen. Diese kommen in Haiti zu 100 Prozent an, egal ob für die direkte Unterstützung der Bevölkerung oder für die Radioarbeit zur Ermöglichung unterschiedlichster Sendungen der Information, der Unterhaltung und der Hoffnung.

Folgendes Spendenkonto steht zur Verfügung:
AEHaiti e.V. IBAN: DE66604500500030100190 BIC: SOLADES1LBG Bank: KSK Ludwigsburg.
Damit AEHaiti sich bedanken und auch eine Zuwendungsbestätigung zusenden kann, sollte die Adresse im Betreff der überweisung mitangegeben sein.
Weitere Informationen zum Verein und der Arbeit können auf dessen Internet-Seite www.aehaiti.org aufgerufen werden.


WEBcode #2110412

Die Kommentare sind geschlossen.