Braugerste aus der Biosphäre

 Wirtschaft: Zwiefalter Klosterbäu präsentiert echtes Biosphären-Bier

„Zwiefalter Kloster-Helles“ und „Zwiefalter Kloster-Schwarzes“ – so heißen die beiden neuen Biere der Traditionsbrauerei am südlichen Zipfel des Biosphärengebietes Schwäbische Alb. Das Besondere an diesen beiden Saisonbieren ist:  Die Braugerste kommt mitten aus der Biosphäre, genauer aus Dapfen im Lautertal.

Die Markteinführung des „Kloster-Helles“ für den hitzigen Sommer wie auch das „Kloster-Schwarzes“ gegen den harten Albfrost im Winter (schon seit Oktober 2010 im Handel) sind somit eine Omage an die Heimat, an die immer häufiger nachgefragten regionalen Wurzeln eines Produkts und an die Qualität. Nicht zuletzt schärft jede Flasche dieser neuen Bierspezialität das Bewusstsein für die schöne Alb, den Premium-Lebensraum, der von der UNESCO besiegelt und geadelt wurde.

Der von Peter Baader, Juniorchef von Zwiefalter Klosterbräu (mitte), Rainer Fritz, Geschäftsführer der Schwabenmalz GmbH (rechts), und Manfred Schmelcher, Landwirt aus Gomadingen-Dapfen (links), unterzeichnete Kontrakt sichert Zwiefalter für insgesamt drei Jahre den Bezug von Braugerste aus dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

 

Besiegelt und geadelt wurde auch die Herkunft und das Qualitätsbekenntnis dieser beiden Biosphären-Biere durch einen Vetrag  (Foto rechts) mit dem Dapfener Braugersten-Lieferanten und der Mälzerei, die aus der Gerste ein für den Bierbrauer verwertbares Getreide erst macht. 

Peter Baader, Juniorchef der Zwiefalter Klosterbräu, betont, dass der Einkauf der Rohstoffe aus der Region heut zu Tage echter Luxus sei. Denn viele Bauern setzen auf besser bezahlte Energiepflanzen. In Zeiten von Biosprit und Spekulanten wirbeln die Preise am Weltmarkt rauf und runter. Da kann weder der Landwirt, noch die Brauerei sinnvoll kalkulieren. Deshalb sind die Einkaufspreise von Landwirt an Mälzer und von Mälzer an Bierbrauer nun für die nächsten drei Jahre festgeschrieben. Dies gebe Planungssicherheit, freut sich Baader und sichere seinem Betrieb für diese beiden Biosphärenbiere eine hohe Qualität der Braugerste und eine verbriefte Herkunft der Rohstoffe. 

Diese Produkttransparenz zum Wohle der Kunden lässt sich Baader auch etwas kosten. Rund zehn Euro mehr als üblich pro Tonne bezahlt er an die Mälzerei. 50 Tonnen benötigt der Braubetrieb für diese neuen Biere. 

  

Interview-Download: Peter Baader, Juniochef der Zwiefalter Kosterbräu

Diese neue Bierspezialität wird nach den Richtlinien des integriert-kontrollierten Anbaus angebaut sowie verarbeitet und trägt das Gütesiegel QZ-BW. Es stellt sicher, dass neben den Kriterien des integrierten Anbaus weitere Herkunfts- und Qualitätsvorgaben eingehalten werden. So muss beim Anbau der Braugerste unter anderem auf die Düngung mit Klärschlamm und den Einsatz von Wachstumsreglern und Halmverstärkern verzichtet werden. „Mit Zwiefalter Kloster-Helles ist eine neue besonders harmonische Bierkomposition von ausgeprägter Bekömmlichkeit gelungen“, so Brauerei-Juniorchef Peter Baader. „Seine leuchtend hellgelbe Farbe, die feinen Zitrusdüfte des Hopfens sowie der spritzige und besonders weiche, feinwürzige Körper der Biosphärengerste machen diese Bierspezialität so einzigartig.“ Seine Reife erhält Zwiefalter Kloster-Helles nach klösterlicher Tradition durch eine langsame und schonende gekühlte Vergärung und eine lange Lagerung. Mit einem Alkoholgehalt von 4,8 Volumenprozent empfiehlt sich die neue Spezialität aus dem Biosphärengebiet besonders zu leichten Gerichten und Gegrilltem an lauen Sommerabenden im Biergarten oder auf dem heimischen Balkon. 

Sphäre-Wissen: 500-jährigen Brautradition

Zwiefalter Klosterbräu

Das Bierbrauen in Zwiefalten wurde bereits im Jahr 1521 erstmals in der Klosterchronik des Benediktinerklosters niedergeschrieben. 1897 übernahm die Familie Baader die Führung der Klosterbrauerei. Sie produziert heute in vierter Generation Biere nach traditionellem Verfahren und deutschem Reinheitsgebot von 1516. Für die inhabergeführte Brauerei gehört die konsequent regionale Ausrichtung zum Selbstverständnis. Zum Brauen der Zwiefalter Bierspezialitäten werden daher ausschließlich Braugersten aus integriertem und kontrolliertem Anbau der Region verwendet. Die Braugerste wird von heimischen Mälzereien verarbeitet und bei Anlieferung persönlich auf ihre Qualität kontrolliert. Das Brauwasser wird aus dem 130 Meter tiefen Klosterbrunnen gewonnen.

Besonderes Anliegen der Familie Baader ist es, die traditionelle Brauhandwerkskunst zu wahren und sie in moderne Betriebsabläufe zu integrieren. So wird konsequent auf beschleunigende Faktoren bei der Einmaischung, Gärung und Lagerung verzichtet. Nach alten, überlieferten Rezepten der Benediktinermönche werden alle Zwiefalter Qualitätsbiere mit der benötigten Sorgfalt und viel Zeit eingebraut. Mit 70 Mitarbeitern stellt Zwiefalter Klosterbräu 15 Biersorten her, davon zwölf ganzjährig, die überwiegend regional vertrieben werden.

Engagement für die Region

Vor mehr als 20 Jahren hat Zwiefalter Klosterbräu den Zwiefalter Naturfonds ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Wir schützen unsere Natur und Umwelt“ soll mit dem Fonds der ehrenamtliche Einsatz für einen nachhaltigen Natur- und Umweltschutz im Bereich der Schwäbischen Alb honoriert werden. Um Förderung können sich Vereine, Bürgerinitiativen, Einzelpersonen, Jugendgruppen oder Schulklassen bewerben.

Zwiefalter Klosterbräu ist zudem Gründungsmitglied der Initiative „echtAlb“, in der sich Lebensmittelerzeuger und -produzenten der Schwäbischen Alb zusammengeschlossen haben. Die Privatbrauerei möchte damit den Erhalt von natürlichen, regionalen Ressourcen, die für die Bierherstellung von größter Bedeutung sind, fördern. echtALB zertifizierte Produkte sind neben dem neuen Zwiefalter Kloster Helles aus Biosphären-Braugerste auch Kloster Schwarzes und die Zwiefalter Apfelschorle, die aus Äpfeln von Streuobstwiesen der Schwäbischen Alb hergestellt wird.

Die Kommentare sind geschlossen.