Frühjahrsblüher

Natur: Alb-Frühling als Planer für Ihren Garten

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Endlich Frühling! Wanderer durchstreifen die lichten Wälder der Alb. Sie wollen die Boten der jungen Jahreszeit erleben. Wer genauer hinschaut, entdeckt nicht nur einzelne Frühjahrsblüher, sondern versteht das eingespielte Gefüge der Natur. Dieses Meisterwerk lohnt, zu kopieren. Die neue Gartensaison bietet die Chance dazu. Hei-­mische Blumen und Sträucher, sowie ein wenig Mut zur Unordnung locken Vögel und Insekten. Lassen Sie sich inspirieren zu Ihrem Garten Eden, zu einem Stück Natur, die lebt.

Der Schnee schmilzt, die Vögel kehren zurück auf die Alb. Vorüber ist die kalte Stille, endlich schallt wieder heiteres Gezwitscher durch den Wald, übers Feld und in den Wiesen. Geduld verlangt er einem ab, der lange, harte, schneereiche, aber wunderschöne Winter in rund 800 Metern Höhe.

Bunte Vielfalt und etwas Unordnung In einem belebten Garten dürfen Gräser und Moos die Fugen der Schrittplatten be­wach­sen. Im dunklen, kühlen Schutz von Natursteinen verbergen sich tagsüber Kröten und Molche.

Wenn zartes Grün das grelle Weiß verdrängt, schlägt in unseren heimischen Buchenwäldern die Stunde der Frühjahrsblüher. Geschickt nutzen sie ihre Chance, so lange die Knospen der mächtigen Baumkronen noch geschlossen verharren. So recken beispielsweise der Hohle Lerchensporn (Foto unten), das Buschwindröschen (Foto unten) und die Einbeere (Aufmacherfoto) im lichtdurchfluteten Frühlingswald ihre Hälse der Sonne entgegen. Wie auch die vielen Wandersleut´, die gerade jetzt in diesem kleinen Zeitfenster der Blätterlosigkeit seltene Aus- und Einblicke suchen und im Biosphärengebiet reichlich finden. Denn nicht nur die pastellfarbenen Frühlingsboten zu Füßen wecken Entdeckerlust, sondern auch der messerscharfe Horizont. Nur bis in den Mai hinein geben die mit winzigen Knospen spärlich begrünten Buchen, Ahorne und Eschen den Blick vom Albtrauf in die Ferne frei.

Den persönlichen Horizont als Hobby-Botaniker erweitert, wer seinen Blick schnell wieder auf den Boden senkt, um die vielfältigen jungen Pflänzchen zu entdecken. An manchen Stellen jedoch braucht der Wanderer nicht lange suchen. Helles Weiß schimmert leuchtend schon von Weitem zwischen grauen Buchenstämmen. Die zierlichen Blüten des Buschwindröschens überziehen den schon etwas frühlingswarmen Boden wie ein Teppich dicht an dicht. Wie Wellen wiegen dagegen die schlanken, hellgrünen, glatten Blätter des Bärlauchs im Frühlingswind (Foto unten). In großen Kolonien bedeckt er schon ab Mitte März in Tallagen die schattig kühlen Böden der Buchenwälder. Hier spürt der Wanderer Feuchtigkeit auf der Haut und ein intensiver Geruch nach Knob­lauch spielt um seine Nase. Der Bärlauch dient als sogenannte Zeigerpflanze, die präzise auf die Beschaffenheit des Bodens und Untergrunds hinweist: Er fühlt sich nur wohl in feuchter, nährstoffreicher Erde.
Auch in den Albdörfern drängen nun Knospen ans Licht, um ihre farbenfrohen Blüten zu entfalten. Sie machen Lust auf die neue Gartensaison. Nehmen Sie sich für die Gestaltung Ihres Grüns ein Beispiel an den scheinbar wie zufällig dahinge­streuten Frühjahrsblühern im gerade erwachenden Buchenwald: Einzelne Schlüsselblumen leuchten gelb zwischen den Hors­ten des Hohlen Lerchensporns. Nicht weit davon entfernt findet das Dunkle Lungenkraut (Foto unten) seinen Platz. Ist das nicht eine herrlich natürliche Vielfalt, eine Ästhetik, die lohnt, zu kopieren? Schaffen Sie sich in Ihrem Garten eine geordnete Wildnis, um ihn für allerlei nützliche Tiere und Insekten bewohnbar zu machen. Der Lohn: Vogelgezwitscher in allen Tonlagen, das Summen von Bienen, das Tanzen von Schmetterlingen in allen Farben. Ein ruhiges Gewissen beschert ein so neu belebter Garten obendrein. Denn die lebensfeind­liche Ordnungsliebe in unseren Gärten verschärft das traurige Artensterben – das muss nicht sein.
Dazu brauchen Sie nicht mit mit Hacke und Spaten loszuziehen – Gott bewahre! Vielmehr sollten wir, die hier im Schwabenländle das Häusle mit Hingabe kehren und wienern, diese liebenswerte Tugend im Garten nur ein wenig zügeln. Wir müssen nicht nach einem kurz geschorenen, perfekten Rasen trachten. Auch macht das Kräutlein zwischen den Schrittplatten mehr Sinn, als die Jagd mit dem Fugenkratzer. Das Prestigedenken verleitet manchen Hobbygärtner  teure Koniferen in Reih und Glied zu pflanzen, doch arrangiert er damit lediglich leblose Ausstattung. Solch eine gestylte Idylle ist zwar grün, aber totge­pflegt. Nur mit dem Mut zur geplanten Unordnung und ausgewählten heimischen Pflanzen entwickeln sich artenreiche Lebensräume. In einem naturnahen Garten dürfen beispielsweise in einer wilden Ecke die Stängel verblühter Stauden stehen bleiben. Nicht sofort abgeschnitten, dienen die hohle Stiele als Winterquartier für Ohrwürmer, Schmetterlingsraupen und Insektenlarven, oder die Wildbienen entdecken die grünen Höhlen als idealen Aufzuchtsort (Buchtipp S.12).
Viel Leben verspricht auch die Wildblumenwiese. Reserviert man ihr ein sonniges Plätzchen auf nährstoffarmem Boden, werden im Sommer Hornklee, Bunte Kronwicke und Wiesensalbei um die Wette leuchten. Welch ein Bild: Über locker gesprenkelten Farbtupfern flattern Schmetterlinge und Falter, summen Bienen und Hummeln. Doch nicht nur das. Für die Artenvielfalt in unserer Region leisten Wildblumenwiesen einen wertvollen Beitrag. Sie sichern als abwechslungsreiche Futterpflanzenansammlung das Auskommen der Insekten und Vögel: Die Bunte Kronwicke liefert Nektar und Pollen für Tagfalter, Hummeln und Wildbienen. Ihren Samen pickt der Grünfink, die Blätter ernähren viele Schmetterlingsraupen. Dies erscheint um so wichtiger, wenn man weiß, dass beliebte Gartenblumen wie zum Beispiel gefüllte Rosen oder Rhododendren lediglich schön sind, ökologisch aber kaum nützen, da sie sich als Nektarquellen für heimische Insekten wenig eignen. Denn Schmetterlinge gelangen mit ihren behaarten Rüsseln nicht an die Nektarquelle dieser gefüllten Blüten. Und: So herrlich intensiv gelb auch die Forsythie den Frühling ankündigt – Wildbienen finden Sie hier nicht. Als Nahrungsquelle taugt das ursprünglich aus Asien und Südosteuropa stammende Gehölz nicht. Die bei uns kultivierten Hybriden produzieren weder Nektar noch Pollen. Ebenso wenig Nahrung bietet die beliebte Thujahecke. In dem oft zu abweisenden Mauern gestutzten Grün bleibt es verdächtig still.
Zum Tummelplatz von Vögeln, Kleinsäugern, Spinnen und Insekten dagegen entwickelt sich garantiert eine Hecke aus verschiedenen heimischen Wildstraucharten. Locker angeordnet benötigt solch ein Arrangement aus Weißdorn, Hartriegel und Hundsrose zwar mehr Platz als eine sorgfältig auf Linie geschnittene Thuja-Barrikade, dafür aber  dient sie den Tieren als Unterschlupf. Außerdem ernähren die Wildsträucher mit ihrer Blüte und späteren Früchten die heimische Insekten- und Vogelwelt. Fremdländische Gehölze eignen sich dagegen als Futterquelle nur bedingt. Ihnen fehlt die gemeinsame Entwicklungsgeschichte mit unseren heimischen Tieren, so dass kein eingespieltes Gefüge existiert. Deshalb ernähren viele Pflanzenexoten nur einen Bruchteil unserer Vögel und Insekten.
Ein eingespieltes Gefüge, das besonders ins Auge sticht, können Sie im Frühling bestaunen: die Biosphärenwälder. Die auf der Schwäbischen Alb vorherrschenden Buchenwälder sind meist als sogenannte Hallenwälder ausgebildet. Zur Rotbuche gesellen sich auch einzelne Baumarten wie Berg­ahorn, Esche und Linde. Die über 30 Meter hohen Buchen entwickeln ein dichtes Kronendach, das nur wenig Sonne durch lässt. Für Sträucher reichen die Lichtverhältnisse nicht aus, die Kräuter am Boden gedeihen meist spärlich. Die sommerliche Dunkelheit zwingt die bodennahen Pflänzchen, zeitig im hellen Frühjahr zu blühen, wenn die Blätter der Buchen sich noch in den Knospen verstecken. Bevor sich das Kronendach der Baumriesen entfaltet, haben die Frühjahrsblüher wie Lerchensporn oder Buschwindröschen ihre vegetative Entwicklung schon abgeschlossen.
An der Bodenvegetation, Wüchsigkeit und Beimischung anderer Bäume erkennt der Fachmann, um welchen Typ von Buchenwald es sich handelt: beispielsweise Waldgersten-, Waldmeister-, oder Orchideenbuchenwald? Als sogenannte „Kalk“-Buchenwälder werden die Wälder auf den altbtypischen Kalkverwitterungsböden zusammengefasst. Auf sehr kalk­reichen Stand­orten findet man Kalkzeigerpflanzen wie die unauffällig gelb-grün blühende Mandelwolfs­milch (Foto unten) oder die ge­schützte Stinkende Nießwurz (Foto unten). Genauere Einteilungen ergeben sich durch variierende Stand­orte mit unterschiedlicher Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit. Der Botaniker erkennt in schattigen, kühlen Bereichen mit frischen, nährstoffreichen Böden den Wald­gerstenbuchewald. Hier fühlt sich das Dunkle Lungenkraut (Foto unten) und die Waldgerste wohl. Auf ebenso frischen Standorten, allerdings mit geringerem Nährstoffgehalt und ohne typische Kalkzeigerpflanzen wächst der „Waldmeisterbuchenwald“. Auf trockeneren Böden in Hanglagen gedeiht die Buche weniger üppig,  mehr Licht erreicht den Boden. Deshalb prägen hier wärmelieben­de Arten, wie das Knabenkraut, den Orchi­deenbuchenwald.
Weniger häufig, jedoch albtypisch, sorgt der Linden-Ahornwald für Abwechslung. Er besiedelt vornehmlich die markanten Steinschutthalden am Hangfuß des Albtraufs und frische Schluch­ten, wie in den Kernzonen des Biosphärengebietes. Als Team­spieler in dieser Waldgesellschaft schätzt der Hohle Lerchensporn (Foto unten) oder das Gelbe Windrös­chen (Foto unten) die dort nährstoffreichen, feuchten Bedingungen.
Ein ganz anderes Bild vermitteln die extrem warmen, trockenen Südhänge und Felskuppen der Alb. Hier gruppieren sich verschiedene Arten von Eichen und Sträucher zu einem niederwüchsigen Eichen-Tro­cken­wald. Die knorrig, bizarren Gestalten blicken wie Fabelwesen von ihren exponierten Lagen ins Tal.
Eine tragende Rolle für das Biosphärengebiet spielt die Vegetation in den sogenannten Kernzonen. Hier bleibt die Natur sich selbst überlassen. Urwälder sollen entstehen. Der Mensch stört das Spiel der Kräfte nicht. Viel Tot- oder Altholz bietet Vögeln Nahrung und Brutplätze. Nicht nur diese vom Menschen unbeeinflussten Areale, sondern auch die Vielfalt der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaften wie Wacholderheiden oder Wiesen erhöhen die biologische Vielfalt.

Trockenmauer Ohne Mörtel aufgeschichtet, bietet die Mauer Hohlräume, die Eidechsen, Spinnen und Insekten bewohnen.

Diese Vielfalt können auch Sie als kleines Rädchen im Gefüge fördern. Mag Ihr Garten noch so klein sein, so kann er helfen, wertvolle Naturräume zu verbinden – wie eine Brücke hinweg über die Monotonie moderner Landwirtschaft und lebensfeindlichen Siedlungsasphalt. Doch wild bedeutet nicht ungepflegt. Gärtnermeister Gerd Fleischmann-Lenz aus Laichingen weiß um die harte Arbeit, um das übliche grüne Allerlei in einen halbwegs wertvollen Lebensraum zu verwandeln. Er sensibilisiert seine Kunden für ökologische Zusammenhänge. Dazu gehört auch ein schonender Pflanzenschutz. Wer seine Gewächse im Vorfeld stärkt, so seine Meinung, wird weniger zu giftigen Pflanzenschutzmitteln greifen müssen. Beispiel aus der Praxis: Mykorrhizapilze in Erdsubstraten. „Die mit der Pflanze in Symbiose lebenden Pilze bewirken, dass sich die Wurzeloberfläche vergrößert. Durch dichtes Wurzelgeflecht dringen weniger Erreger ein, gleichzeitig nimmt die Pflanze mehr Nährstoffe und Wasser auf“, erklärt Fleischmann-Lenz den Nutzen des Pilzes. In seinen Gewächshäusern bevorzugt er statt der chemischen Keule den Einsatz von Nützlingen, wie etwa die winzigen Schlupfwespen, die die Läuse parasitieren. Aus den Eiern der lästigen Schädlinge schlüpfen schließlich Nützlinge. Diese Methode, Nützlinge einzubürgern, hilft auch im Garten. „Was tun gegen Schnecken?“ „Igel!“, entgegnet Lenz knapp. Doch in den meisten häuslichen Grünanlagen bleibt der stachelige Geselle ausgesperrt. Mauern oder bis auf den Boden geführte Maschendrahtzäune versperren den Weg. Bietet Ihr Garten dem Igel einen Platz zum Überwintern, in einem Reisig- oder Laubhaufen? Würde er Nahrung finden oder nur orientierungslos über den getrimmten Rasen hetzen? Wilde Ecken, wo ein paar „Unkräuter“ wachsen, locken den putzigen Vierbeiner an.

Wenn dann nicht nur wie gewöhnlich der Haussperling und die Amsel fröhlich zwitschern, sondern auch seltenere Besucher wie der Kleiber oder die Schwanzmeise ihren Gesang erheben, dann lebt ihr Garten wirklich – und mit ihm ein Stück mehr Vielfalt als Ihr persönlicher kleiner Schritt zurück zur intakten Natur.

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Blumenwiesen-Alb: Blütenmeer als Nahrungsquelle für Insekten

Was ursprünglich den Geldbeutel der Gemeinden schonen sollte, hat längst einen ökologischen Anspruch: die Blumenwiesen. Sie entfachen inzwischen vielerorts auf Verkehrsinseln ein wahres Blüten-Feuerwerk. Das freut den Mensch, besonders aber die Insekten. Diese Wiesen dienen als Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge. Mössingens Stadtgärtnermeister Dieter Felger hat sich mit seiner einzigartigen Blumensamen-Mischung „Mössinger Sommer“ längst deutschlandweit einen Namen gemacht. Die Mischung, die sich selbst für die raue Alb eignet, enthält 37 verschiedene Pflanzen wie beispielsweise den Marienkäfer-Mohn, Morgenröschen, Meerviole, Ringelblume und viele mehr.

Trotz einer großartigen Resonanz gibt sich der ehrgeizige Gärtnermeister nicht zufrieden. Jedes Jahr stellt er die Blumensamenmischung neu zusammen und optimiert sie, um die Blütezeit zu verlängern. Inzwischen läuft der Vertrieb wegen der großen Nachfrage über die Gönninger Firma Samen-Fetzer.

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Buchtipp: Gute Kinderstube für Gartenbewohner selbst gemacht

Der Landschaftsverbrauch der letzten Jahrzehnte macht es Tieren schwer. Monotones Agrarland trat an die Stelle ehemaliger Lebensräume, das Straßennetz schluckte Raum und birgt Gefahren, Neubaugebiete schossen aus dem Boden. Alte Häuser wurden saniert, Unterschlupf für Fledermäuse oder Einfluglöcher für Eulen gleich mit „wegrenoviert“. Der sogenannte Fortschritt in den Städten als auch auf dem Land hat hässliche Spuren hinterlassen: Viele Tierarten wurden selten und finden sich nun gar auf der Roten Liste wieder. Um so mehr ist der Gartenbesitzer heute gefragt. Er kann mit ein paar wenigen Handgriffen Nisthilfen oder Winterquartiere bauen, Trockenmauern anlegen oder einfach nur heimische Gewächse pflanzen. Wertvolle Tipps hierzu liefert das Buch „Lebensäume schaffen“ von Wolf Richard Günzel. Übersichtliche Bauanleitungen, hilfreiche Pflanzlisten und die Beschreibung der heimischen Gartenbewohner machen dieses Buch zu einem wertvollen Begleiter eines verantwortungsvollen Gärtners. ISBN-10: 3-89566-225-9, Pala-Verlag

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Frühlingsboten

Dunkles Lungenkraut (Foto oben): Pulmonaria obscura: Heilpflanze, die zur Familie der Borretschgewächse gehört. Gedeiht in frischen, nährstoffreichen Böden. Enthält Schleimstoffe, die bei Erkrankungen der Atemwege reizlindernd wirken. Blüht von März bis Mai.

Mandelwolfsmilch:

Euphorbia amygdaloides: Die bizarre Blüte besticht durch halbmondförmige Honigdrüsen. Zweiflügler bestäuben die Pflanze. Vorwiegend verbreiten Ameisen den Samen der Mandelwolfsmilch.

Bärlauch:

Allium ursinum: Der Bärlauch ist ein Nährstoffzeiger, schätzt tiefgründige, anhaltend feuchte Böden. Vor der Blüte kann man die Blätter als Salat oder Gemüse verwenden. Nicht mit dem giftigen Maiglöckchen verwechseln!

Frühlingsenzian:

Gentiana verna: Das „Schustersnägele“ wächst auf trockenen, mageren Wiesen und Wacholderheiden. Schafe verschmähen es. Wegen übermäßigem Nährstoffeintrag ist es selten geworden. Es steht unter Naturschutz.

Gewöhnliche Küchenschelle:

Pulsatilla vulgaris: Diese streng geschützte Schönheit gedeiht in Wacholderheiden und Felstrockenrasen. Die geschlitzten Blätter und die Behaarung verhindern eine übermäßige Wasserverdunstung.

Buschwindröschen:

Anemone nemorosa: Anemone = Wind, nemorosa = schattig, waldreich. Typischer Bewohner von Buchen-­Mischwäldern. Im Garten wächst sie am liebsten unter Gehölzen, Bodenbearbeitung mag sie gar nicht.

Bach-Nelkenwurz

Geum rivale: Die nickenden Blüten geben ihre Schönheit erst beim näheren Hinsehen preis. Die Wurzel der Bachnelkenwurz wirkt antibakteriell. Sie findet ihre Verbreitung in nährstoff­reichen Nasswiesen und Auwäldern.

Stinkende Nieswurz

Helleborus foetidus: Die Laubblätter dieses immergrünen Halbstrauchs verbreiten einen unangenehmen Geruch. Die Blüten erscheinen schon im Herbst. Sie öffnen sich im späten Winter bis zum Beginn des Frühjahrs.

Gelbes Windröschen

Anemone ranunculoides: Sie ist seltener zu finden als das nahe verwandte Buschwindröschen (Foto 6) und stellt auch höhere Ansprüche an den Standort. Sie mag es gern feucht, nährstoff-, basen- und kalkreich.

Hohler Lerchensporn

Corydalis cava: Die Knolle des Lerchensporns ist hohl, die Blütenform ähnelt dem gespornten Zeh der Haubenlerche. Von seinen Blättern ernähren sich die Raupen des bedrohten Schwarzen Apollofalters.

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Printausgabe: Sphäre 1/2011, Seite 8-13

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