Alblinsen für Genießer

Alblinsen erfreuen sich bei Genussmenschen zunehmender Beliebtheit

Alb-Linsen

„Als vor wenigen Jahren die zwei verschollen geglaubten ursprünglichen Alblinsensorten nach aufwendiger Suche im russischen Sankt Petersburg wiederentdeckt wurden, sprach die Fachwelt von einem kleinen Wunder. Zwischenzeitlich können wir über den kommerziellen Anbau dieser beiden historischen Sorten nachdenken“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Freitag (19. November 2010) bei der Verkostung der wiederentdeckten Linsensorten in Lauterach (Alb-Donau-Kreis). Dieser Erfolg sei das Ergebnis der Zusammenarbeit einiger weniger beharrlicher und kreativer Individualisten, der Erzeugergemeinschaft „Alb-Leisa“, der Hochschule Nürtingen-Geislingen sowie der Landwirtschaftsverwaltung des Landes. Derzeit würden auf der Alb auf insgesamt rund 100 Hektar vorwiegend französische Linsensorten angebaut.

„Die Alblinse ist ein sehr schönes Symbol für die Leistungsfähigkeit der heimischen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Während der Weltmarkt für Linsen von den großen Produzenten in Nordamerika und Vorderasien mit preiswerter Massenware dominiert wird, besetzt die Alblinse eine kleine, aber feine Nische“, erklärte Gurr-Hirsch. Die Alblinse stehe für eine nachhaltige und naturverträgliche Landwirtschaft. Auch trage das Gemeinschaftsprojekt, in dem die alten Linsensorten vermehrt und hinsichtlich ihrer Eigenschaften bewertet wurden, zum Erhalt der Biodiversität und zum Schutz des agrarkulturellen Erbes bei. Das Land habe diese Arbeiten deshalb in den Jahren 2008 bis 2010 mit insgesamt 50.000 Euro gefördert.

Sphäre-Wissen:

Linsen wurden auf der Schwäbischen Alb traditionell in Mischkultur mit Hafer oder Gerste als Stützfrüchte angebaut. Nachdem zur Mitte des letzten Jahrhunderts der kommerzielle Linsenanbau praktisch zum Erliegen kam, ist der Linsenanbau auf der Schwäbischen Alb seit einigen Jahren wieder auf dem Vormarsch: Die Alblinse entwickelt sich zunehmend zu einem gut angenommenen Produkt. Vor allem bei qualitätsbewussten Konsumenten, die großen Wert auf hochwertige Lebensmittel legen, steht sie hoch im Kurs. Innerhalb der Erzeugergemeinschaft „Alb-Leisa“ produzieren zwischenzeitlich über 40 landwirtschaftliche Betriebe auf etwa 100 Hektar die Alblinse.

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