Neue Regierung forciert Naturschutz

Minister Alexander Bonde: Neuer Chef des Biosphärengebietes Schwäbische Alb

„Baden-Württemberg wird Musterländle in Sachen Naturschutz“, sagte Minister Alexander Bonde bei seinem Besuch des Naturschutzzentrums Ruhestein im Nordschwarzwald. Seit dem Regierungswechsel lenkt der Grünen-Minister auch die Geschicke des Biosphärengebietes Schwäbische Alb.  

„Der Nordschwarzwald ist einer der bedeutendsten und wertvollsten Naturräume unseres Landes und steht sinnbildlich für die Vielfalt der Kulturlandschaften im Südwesten. Unsere Aufgabe ist es, die Schönheit Baden-Württembergs in allen Facetten zu erhalten und an folgende Generationen weiterzugeben“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Sonntag (22. Mai 2011) bei einer Veranstaltung zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt am Naturschutzzentrum Ruhestein in Seebach (Landkreis Ortenaukreis). Der Schutz der Natur und der Erhalt der biologischen Vielfalt seien kein Selbstzweck. Vielmehr habe der Erhalt der natürlichen Ressourcen elementare Bedeutung für das Funktionieren unserer Gesellschaft.

„Viele Menschen vergessen, dass die Natur die Grundlage unseres Lebens ist. Funktionierende Ökosysteme sind ein Garant für eine ausreichende Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen. Wir müssen uns stets vor Augen halten, dass der Erhalt der natürlichen Vielfalt unmittelbar dem Menschen dient. Naturschutz ist Menschenschutz“, erklärte der Minister. Dies müsse gerade in einer technisierten und auf Fortschritt und Wachstum ausgerichteten Gesellschaft stärker im Bewusstsein der Menschen verankert werden. Der Internationale Tag der biologischen Vielfalt sei hierzu ein guter Anlass. Am Beispiel des Nordschwarzwaldes würden sich die Zusammenhänge des komplexen Wirkungsgefüges zwischen Mensch und Natur anschaulich erklären lassen.

Kulturlandschaft Nordschwarzwald als ökologischer und wirtschaftlicher Motor

„Der Nordschwarzwald liefert seit Jahrhunderten den klimafreundlichen und nachwachsenden Rohstoff Holz. In kaum einer anderen Gegend sind Wald- und Holzwirtschaft so tief in der Gesellschaft verankert wie in dieser Region. Die Schwarzwälder Tanne, die einen weltweiten Ruf genießt, hat hier ihre Heimat“, betonte Bonde. In langer Tradition hätten Waldbesitzer, Bauern und Forstleute das rechte Maß im Umgang mit der Natur des Nordschwarzwaldes gefunden. Der Nordschwarzwald sei überwiegend das Ergebnis einer multifunktionalen und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Waldbewirtschaftung. Dem Naturschutz sei es zu verdanken, dass seltene Arten, wie Kreuzotter, Dreizehenspecht oder Auerhuhn dort ihre Refugien behalten hätten. „Der Nordschwarzwald wie wir ihn heute kennen und das Naturschutzzentrum Ruhestein sind das Ergebnis der gewinnbringenden Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Forst. Intensiv, aber naturnah bewirtschaftete Wälder stehen im Wechselspiel mit unbewirtschafteten Bannwäldern oder Alt- und Totholzinseln“, sagte der Minister. Die Wald-, Wiesen- und typischen Grindenlandschaften seien ein Alleinstellungsmerkmal und die Grundlage für den Tourismus in der Region. Über 16 000 Besucher würden beispielweise ihren Aufenthalt im Nordschwarzwald mit einem Besuch des Naturschutzzentrums Ruhestein verbinden. Insgesamt nähmen jährlich bis zu 30 000 Menschen an einer Veranstaltung dieser Einrichtung teil.

Baden-Württemberg Spitzenreiter im Waldnaturschutz

„Nirgends im Bundesgebiet sind die Wälder naturnäher als bei uns. Der Indikatorenbericht der Bundesregierung zur Nationalen Biodiversitätsstrategie bescheinigt uns mit Blick auf die Naturnähe und die biologische Vielfalt den Spitzenplatz“, betonte der Minister. Die Konzepte der Naturnahen Waldwirtschaft, das Alt- und Totholzkonzept sowie das Strategische Nachhaltigkeitsmanagement des Landesbetriebs ForstBW seien Garanten für diese Erfolge. Das Land nehme es ernst mit dem Aktionsplan zur biologischen Vielfalt. Neben dem Alt- und Totholzkonzept gebe es noch drei weitere Bausteine. Hierzu zähle der 111-Artenkorb, der Biodiversitätscheck sowie das Projekt „Klimawandel und biologische Vielfalt“. Baden-Württemberg werde sich allerdings nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern die Belange des Naturschutzes in Wald und Offenland weiter vorantreiben. So werde man beispielsweise mehr Wald als bisher aus der Nutzung nehmen und sich selbst überlassen.

„Der zukünftige Reichtum und Wohlstand unserer Gesellschaft liegt im Schutz und in der Bewahrung unserer natürlichen Ressourcen und nicht in deren Verschwendung. Baden-Württemberg wird sich zum Musterländle in Sachen Naturschutz entwickeln“, betonte Bonde. Auf dem Weg dorthin werde man die Menschen mitnehmen, die in der Natur und mit ihr arbeiteten. „Ohne die Akteure vor Ort funktioniert Naturschutz nicht“, erklärte Bonde.

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