Junior Ranger in der Biosphäre

Natur, Kultur und Ziele des Biosphärengebiets Schwäbische Alb als Junior Ranger kennenlernen

„Mach mit und werde Junior Ranger im Biosphärengebiet Schwäbische Alb!“ Unter diesem Motto können Kinder ab sieben Jahren bis ins junge Erwachsenenalter ab sofort das Biosphärengebiet Schwäbische Alb kennen – und schätzen – lernen. Regierungspräsident Hermann Strampfer und Landrat Heinz Eininger vom Landkreis Esslingen stellten das dreistufige Junior Ranger-Programm heute (14.07.2011) im Biosphärenzentrum Schwäbische Alb in Münsingen vor.

„Junior Ranger Kid“, „Junior Ranger“ und „Junior Ranger aktiv“ heißen die drei Stufen des Programms, vorgesehen für Kinder von sieben bis zwölf Jahren, für Kinder und Jugendliche von zwölf bis 16 Jahren und für alle bis ins junge Erwachsenenalter, die bereits das „Junior Ranger-Zertifikat“ erworben haben. Die bundesweite Idee, Kinder an die Ziele von Großschutzgebieten – also Naturparken, Nationalparken und Biosphärenreservaten – heranzuführen und sie mit der Arbeit eines Rangers vertraut zu machen, wird im Biosphärengebiet Schwäbische Alb nun mit einem eigenen Konzept umgesetzt.

„Das Programm ist eine große Chance, Kinder und Jugendliche – und auch Eltern – für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Biosphärengebiets in seinen vielen landschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Facetten zu gewinnen,“ freute sich Regierungspräsident Hermann Strampfer bei der Auftaktveranstaltung des Junior Ranger-Programms im Biosphärenzentrum. Er würdigte die Zusammenarbeit der Projektgruppe, bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle Biosphärengebiet, der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Esslingen, des Naturschutzzentrums Schopflocher Alb und des Umweltbildungszentrums Listhof Reutlingen, die das Gesamtkonzept über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren, basierend auf an verschiedenen Stellen bereits umgesetzten Veranstaltungsideen, für die komplette Biosphärengebietskulisse entwickelt haben.

Die Stufe 1, Junior Ranger Kid, ist dabei an das im Landkreis Reutlingen bekannte, vom Landesnaturschutzverband (LNV) entwickelte, „Leistungsabzeichen Natur“ angelehnt. In diesem überaus erfolgreichen Programm haben bisher rund 40 Anbieter Veranstaltungen im natur-, umwelt- oder landwirtschaftlichen Bereich unterbreitet, die in einem Leistungspass dokumentiert und mit Abzeichen in Bronze, Silber und Gold honoriert werden. Über die Dauer von bald zehn Jahren wurden viele hundert Pässe und Abzeichen ausgegeben. Einige Kinder sind nun in einer Gruppe am Umweltbildungszentrum Listhof als „Schwalbenschwanz-Gruppe“ aktiv. Eines der einst teilnehmenden Kinder ist heute Betreuerin der Gruppe. Als echten Höhepunkt können die Kinder im neuen Junior Ranger-Programm außerdem an einer Abschlussveranstaltung mit einem „echten Ranger“ teilnehmen und sich dann „Junior Ranger Kid“ nennen.

Darauf aufbauend wird für Kinder ab zwölf Jahren ein dreigeteiltes Veranstaltungsprogramm mit zwei eintägigen und einer zweitägigen Veranstaltung mit Übernachtung angeboten, das im Landkreis Esslingen bereits seit dem Jahr 2002 erfolgreich durchgeführt wird. Die Teilnahme wird ebenfalls in einem Leistungspass dokumentiert. „Bei Bacherkundungen mit dem Ökomobil, Waldexkursionen mit einer Försterin und Naturerlebnistagen konnten bereits zahlreiche Junior Ranger erfolgreich ausgebildet werden. Wir sind sehr stolz darauf, dass sich viele unserer Junior Ranger weiterhin engagieren und zum Beispiel die Ranger bei Infoveranstaltungen unterstützen, in Naturschutzvereinen aktiv sind oder im Rahmen ihrer Berufserkundung ein Praktikum im Naturschutz absolviert haben“, so Landrat Heinz Eininger, dessen Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde, hierzu gehören auch zwei Ranger, für das Programm zuständig sind. Eininger unterstrich, dass die Junior Ranger auch über diese Phase hinaus aktiv im Einsatz seien, wie zum Beispiel beim Bau eines Wildbienenstandes oder beim Pflanzen und Schneiden von Streuobstbäumen. Auch beim neuen Junior Ranger-Programm wird es eine „Aktiv-Phase“ geben, die in eben solche weiteren Engagements münden kann, wie die Begleitung von Rangern oder Naturschutzwarten, die Unterstützung von Vereinen und Verbänden bei Landschaftspflegeeinsätzen oder die selbständige Betreuung einer Kindergruppe nach Erwerb einer Jugendleiter-Card. Jugendliche, die sich regelmäßig engagieren, können sich dies auch in einen sogenannten „Quali-Pass“ eintragen lassen. Der Quali-Pass ist eine Dokumentenmappe, die Jugendliche ihren Bewerbungsunterlagen beifügen können.

Großer Dank von allen Seiten galt heute denjenigen, die sich am neuen Junior Ranger-Programm mit Ideen und Veranstaltungen einbringen. „Das Programm funktioniert nur über das große Netzwerk an Anbietern, angefangen bei Natur- und Umweltverbänden über die Infozentren im Biosphärengebiet und Museen bis hin zu freien Anbietern von Bildungsangeboten“, bemerkte Petra Bernert, Leiterin der Geschäftsstelle Biosphärengebiet, die den Auftakt des Programms moderierte.

Zum Abschluss fasste der Regierungspräsident seine Anerkennung über das neue Junior Ranger-Projekt zusammen: „Hier im Biosphärengebiet entsteht ein „Qualifizierungs-Programm“, das das Interesse am Schutzgebiet weckt, aber vor allem auch Kompetenzen vermittelt, wie sie eine Bildung für nachhaltige Entwicklung verlangt.“

Interessierte Eltern und Kinder erhalten weitergehende Informationen über einen neu aufgelegten Flyer, erhältlich im Biosphärenzentrum, bei den Infozentren des Biosphärengebiets und bei den Biosphärengebietsgemeinden sowie über das Internet unter der Adresse www.juniorranger-alb.de. Dort sind auch alle Veranstaltungen der verschiedenen Stufen eingestellt.

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