EUROPARC-Konferenz eröffnet

Internationale EUROPARC-Konferenz im Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Bad Urach ist in diesem Jahr Europas Hauptstadt der Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke. Über 300 Experten aus den EUROPARC-Großschutzgebieten aus 35 Ländern treffen sich dort vom 21. bis zum 24. September zu einem internationalen Gedankenaustausch.

Mit Vorträgen, in Workshops und auf Exkursionen können sich die Fachleute zum Thema „Qualität zählt – Gewinn für Natur und Mensch“ austauschen und weiterbilden

300 Schutzgebiete appellieren an Regierungen >>

Minister Alexander Bonde: „EUROPARC-Konferenz rückt Naturschutz in den Mittelpunkt"

Eröffnet hatte die Konferenz gestern Abend Minister Alexander Bonde: „Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem Naturschutz-Highlight in Baden-Württemberg entwickelt. Das bestätigt auch die Entscheidung, das Biosphärengebiet als Austragungsort der diesjährigen Konferenz der EUROPARC Federation auszuwählen. Die erste Konferenz in einem Biosphärengebiet findet damit in einem der jüngsten Biosphärenreservate Deutschlands statt“, sagte der baden-württembergischen Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Mittwoch (21. September 2011) beim Empfang der Landesregierung anlässlich der diesjährigen EUROPARC-Konferenz im Residenzschloss Bad Urach (Landkreis Reutlingen). EUROPARC Federation, die europäische Föderation der Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke, ist die Dachorganisation der europäischen Schutzgebiete.

„Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist nicht nur jung, ideenreich und aktiv, sondern von Anfang an von Landräten, Kommunen und den Menschen mitgetragen worden. Es ist daher schön, dass dieses Reservat in den kommenden Tagen im Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit im Bereich Naturschutz steht“, so der Minister. Mit der Austragung dieser Konferenz könne das Land zeigen, welche große Bedeutung das Thema Naturschutz habe. Der grün-roten Landesregierung sei es ein großes Anliegen, den Naturschutz verstärkt in das Blickfeld der Menschen zu rücken. „Deshalb wollen wir die langfristigen Perspektiven in einer neuen Naturschutzstrategie 2020 festlegen. Wichtigstes Ziel wird es sein, den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten und die Ökosysteme zu stärken“, betonte Bonde. Damit das erfolgreich gelinge, müssten die Bürgerinnen und Bürger von Anfang an mitwirken und in Entscheidungen einbezogen werden. Nach diesem Prinzip verfahre die Landesregierung beispielsweise aktuell bei der Debatte über einen möglichen Nationalpark im Nordschwarzwald. Hier könnten sich alle Kommunen, Interessenverbände sowie alle Bürgerinnen und Bürger der Region aktiv an der Diskussion beteiligen. „Das ist gelebter Naturschutz. Alle Akteure vor Ort sind eingeladen sich einzumischen und sich zu engagieren“, so der Minister.

Die EUROPARC-Konferenz biete den Teilnehmern die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Erkenntnisse im Bereich Naturschutz auszutauschen und sich weiterzubilden. „Davon kann auch der Naturschutz in Baden-Württemberg nur profitieren“, betonte Bonde.

Sphäre-Wissen

„Die neue EU-Biodiversitätsstrategie: Eine Schlüsselrolle für den Naturschutz“ oder „Schutzgebiete: Lebensversicherung für einen Planeten im Wandel“ lauten u.a. die Titel der Impulsvorträge am folgenden Tag. Neben Prof. Dr. Miranda Schreurs, Vorsitzende der Europäischen Umwelt- und Nachhaltigkeitsräte sprechen Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland, Generaldirektor Karl Falkenberg, Ed Gillespie Mitbegründer von Futerra Sustainability Communications sowie weitere Referenten. Von der Theorie in die Praxis heißt es für die Teilnehmer am vorletzten Tag der Konferenz. Beim Besuch der Albbüffel, der schwäbischen Streuobstwiesen oder des ehemaligen Truppenübungsplatzes werden die europäischen Kollegen das Biosphärengebiet Schwäbische Alb erkunden und dort Beispiele für die Verbindung von Naturschutz und wirtschaftlicher Entwicklung kennen lernen. Erkenntnisse daraus fließen in einen der am Samstag stattfindenden 15 thematischen Workshops mit ein.

Neben Minister Bonde nahmen auch die Präsidentin der EUROPARC Federation, Erika Stanciu, der Vorstandsvorsitzende von EUROPARC Deutschland, Guido Puhlmann, die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel, und der Tübinger Regierungspräsident Hermann Strampfer am Empfang der Landesregierung teil.

Die EUROPARC-Konferenz ist eine Fachkonferenz. Sie wird organisiert von der EUROPARC Federation, EUROPARC Deutschland sowie dem Land Baden-Württemberg und der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb sowie mit freundlicher Unterstützung des Bundesamtes für Naturschutz, des NABU, des WWF, der Allianz Umweltstiftung und der Commerzbank.

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