Kernzonen in Sicht

  • Kernzonen des Biosphärengebiets sichtbar
  • Informationstafeln zu den Kernzonen sind nun aufgestellt aufgestellt

Die Kernzonen – die Bereiche der „Urwälder von morgen“ – werden mittels Informationstafeln für Wanderer und Radfahrer ausgeschildert und damit sichtbar gemacht. Dabei wird auch kenntlich gemacht, welche Wege von Besuchern weiterhin begangen werden dürfen und welche künftig gesperrt sind. Bisher konnten Besucher des Biosphärengebiets Schwäbische Alb wie auch die dort lebenden Menschen lediglich anhand von Wanderkarten erkennen, wo sich eine Kernzone befindet. Dies wird sich mit der Beschilderung nun ändern.

 

Wanderer, die an einer der 26 Kernzonen vorbeikommen, treffen mit der Beschilderung vor Ort alsbald eine Neuerung an: Insgesamt rund 170 neu aufgestellte Informationstafeln werden an den Zugängen zu den Kernzonen den Besucher über den Grund dieser speziell ausgewiesenen Bereiche, das Wegenetz und die ökologische Besonderheit informieren. Dabei werden die 30 x 42 cm großen Tafeln im Layout des Biosphärengebiets Schwäbische Alb auch auf mögliche Gefahren durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume hinweisen. Denn in den Kernzonen ist die forstliche Bewirtschaftung eingestellt und der Wald kann sich nahezu ungestört in einen „Urwald“ entwickeln. Um eine ungestörte Entwicklung zu ermöglichen, wurde in den Kernzonen auch das sonst im Wald übliche freie Betretensrecht durch eine Rechtsverordnung des Regierungspräsidiums aufgehoben. Kernzonen dürfen damit nur noch auf freigegebenen Wegen betreten werden. Verbotsschilder kennzeichnen die Wege, die in Zukunft nicht mehr begangen werden dürfen. Radfahrer dürfen auf den frei gegebenen Wegen ebenfalls weiterhin durch die Kernzonen fahren, Voraussetzung hierfür ist eine Wegbreite von mindestens 2 Metern.

Allerdings wird es noch lange dauern, bis eine urwaldähnliche Struktur entstanden ist, denn das Leben eines Baumes dauert oft mehr als 400 Jahre. Alte Bäume und abgestorbenes Totholz verbleiben direkt vor Ort im Wald. Sie bieten in Baumhöhlen, im morschen Holz und in der Rinde vielfältigen Lebensraum für zahlreiche, teils sehr seltene Tier- und Pflanzenarten, wie beispielsweise den Alpenbock oder den Schwarzspecht.

Gemeinsam mit einem externen Büro haben Biosphärengebiets- und Forstverwaltung, der Bundesforst, Touristiker und der Schwäbische Albverein in den letzen Monaten intensiv an der Beschilderungskonzeption gearbeitet. Die Kosten für Konzeption und Produktion der Informationstafeln trägt das Land, die nun beginnende Aufstellung der Tafeln führt das jeweilige Kreisforstamt durch. Das Land übernimmt hierfür ebenfalls die Kosten.

Zusätzlich zu den Informationstafeln an den Zugängen zu den Kernzonen und den Verbotsschildern an den künftig gesperrten Wegen werden an Wegegabelungen und frei gegebenen Wegen so genannte Läuferschilder (13 x 13 cm) und an endenden Wegen so genannte Sackgassenschilder installiert. Ziel dieser Maßnahmen ist es, positiv zur Information und Lenkung der Besucher beizutragen.

Mit der Ausweisung eines Biosphärengebiets verknüpft die UNESCO unter anderem die Forderung nach der Unterteilung der Flächen in drei verschiedene Zonen. Dabei haben die so genannten Kernzonen, die Pflegezonen und die Entwicklungszonen jeweils unterschiedliche Aufgaben. Steht bei letzterer eher der Mensch im Fokus, soll in der Kernzone der Natur der Vorrang eingeräumt werden. Um dieser Verpflichtung Rechnung tragen zu können, wurden im Biosphärengebiet 2.645 ha öffentlicher Wald zu Kernzonen ausgewiesen.

(Beigefügte Grafik: Informationstafel Kernzone Rossberg und ein so genanntes Läuferschild)

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