Energiewende Schwäbische Alb

Trendwende: Wird Biosphärengebiet Vorreiter für Erneuerbare Energie

Das Biosphärengebiet soll Modell-Lebensraum werden, auch in Sachen Energieversorgung. Doch seit der Reaktorkatastrophe in Japan werden die kühnsten Öko-Träume von der Realpolitik in Berlin und nach den Landtagswahlen in Baden-Württemberg links überholt. Ist da noch Platz für Biosphären-Visionen?

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Unsere Wahrnehmung der Ereignisse hat eine verdammt kurze Halbwertszeit. Zu kurz für eine der wichtigsten gesellschaftlichen Fragen: Kernenergie? Ja oder nein? Nicht nur die individuelle (parteipolitische) Risikobewertung eines Supergaus muss neu gedacht werden, auch der Umgang mit radioaktivem Abfall gehört auf den Prüfstand und hoffentlich nicht auf die lange Bank, sobald die Medien kein Interesse an dem größten Unglück der modernen Welt mehr haben.

Hoffnung gibt der radikale Kurswechsel der Bundesregierung, Hoffnung macht der erste Ministerpräsident der Grünen, Hoffnung verspricht die Aufgabenstellung, das Biosphärengebiet mit UNESCO-tauglichen Energiekonzepten zukunftssicher zu machen.

Sphäre-Wissen: Energieverbrauch in Deutschland (Klick aufs Foto)

Zwar schlummert der Trauerfall Fukushima bereits etwas abgelegener im Kollektivbewusstsein – die Lenas, die Dschungel-Camps und ganz weltbewegend: Prinz William und seine Kate lassen die Bundesrepublikaner wieder Hochzeit feiern. Doch trotz des ewig heiteren Medien-Gesäusels hat der japanische Unglücksreaktor bei vielen politischen und gesellschaftlichen Schaltstellen gezündet – auch im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Bestes Beispiel: Der Landkreis Reutlingen. Landrat Thomas Reumann organisierte für den 2. April ein Symposium zur Frage: „100 Prozent Erneuerbare-Energie-Region?“ Ist das machbar? Der Kongress im Herzen des Biosphärengebietes Schwäbische Alb, im Schloss Bad Urach, sollte eigentlich ein Gedankenspiel sein, doch das Atomdrama Fukushima in Japan verwandelte die Zusammenkunft von überwiegend Bürgermeistern, Gemeinde- und Ortschaftsräten zu einer Art Krisensitzung. Auch in den Landtagswahlen eine Woche zuvor haben 7,6 Millionen Baden-Württemberger einen klaren Auftrag formuliert: Das Musterländle muss raus aus der gefährlichen Kernenergie. Folge: Die Zuhörer spendierten dem Vortrag des Bundestagsabgeordneten der Grünen und ab 2013 Stuttgarts Oberbürgermeister, Fritz Kuhn, überraschend häufig Szenenapplaus (Interview QR-Code-Service Seite 12). Die Aktualität der Ereignisse schufen eine ungewöhnlich kooperative Atmosphäre über alle Parteilager hinweg. Die Energiewende hatte auf der Alb also bereits sechs Tage nach den Landtagswahlen begonnen.

Sphäre-Audio: Zusammenfassung der Rede von Fritz Kuhn (ab 2013 Stuttgarts Oberbürgermeister) anhören (Klick aufs Foto).

Sachorientiert lieferte EU-Kommissar Günther Oettinger in der Biosphärenstadt Bad Urach tiefe, erkenntnisreiche Einblicke in die globalen Zusammenhänge und Zwänge der Energiedebatte. Sein Credo:  „20-20-20 bis 2020″. Unter diesem Motto präsentierte er die Idee von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, bei der Treibhausgasemissionen im Rahmen eines internationalen Abkommens in neun Jahren um 20 Prozent reduziert werden sollen.

Nicht ganz so reaktionsschnell auf die veränderte Stimmungslage zeigte sich Referent Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender der EnBW AG. Denn er verteidigte die Pfründe des EnBW-Energiemixes, der sich mit satten 57 Prozent extrem atomlastig zeigt. Bei erneuerbaren Energien liegt der Stromer im Ländle unterdurchschnittlich bei nur elf Prozent. Zum Vergleich: Der Strommix bundesweit setzt sich wie folgt zusammen: Atomstrom 23 %, Kohle 41 %, Erdgas  14 %, erneuerbare Energien 17 %, (davon Wind 6,2 %, Biomasse 4,7 %, Wasser 3,2 %, Photovoltaik 2,0 %, Müllkraft 0,8 %), ­sonstige 5 %. (Quelle BDEW)

Sphäre-Wissen: Strom-Mix Deutschland (Klick aufs Foto).

Richtungswechsel: Der neue grüne Regierungschef Winfried Kretschmann unterstrich direkt nach der Wahl, er wolle den Umbau des Atomstromkonzerns EnBW zum Ökostromer zügig vorantreiben. Schon drei Monate später gibt es neue Töne: „Energieversorger EnBW ist starker Partner beim Artenschutz“, titelte eine Pressemeldung aus dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Bewusstseinswende jetzt? Darin lobt Naturschutzminister Alexander Bonde, die EnBW fördere finanziell ein landesweites Amphibienschutzprogramm. Stellt sich plötzlich ein Energiekonzern in den Dienst der Gesellschaft, statt nur fette Atomgewinne aus alten Meilern zu scheffeln? Zumindest gibt es in diesen Fragen nun eine gewichtige Stimme: Denn noch unter Mappus hatte sich Baden-Württemberg bei der EnBW mit 4,67 Milliarden Euro (45-Prozent-Anteil) eingekauft. Energiewende jetzt?

Spiel mit dem Höllenfeuer Die errechnete Summe, die für einen nuklearen Katastrophenfall bereitgestellt werden muss, beträgt 6,09 Billionen Euro (6090 Mrd. Euro). Dies ermittelte eine Studie der Versicherungsforen Leipzig. Foto: Kernkraftwerk Neckarwestheim

Zeitgleich stehen auch in der Bundespolitik die Zeichen auf Grün: Regierung Merkel hat Anfang Juni die Energiewende beschlossen. Bis 2022 müssen alle deutschen AKW vom Netz und durch alternative Energieerzeuger ersetzt werden. Dieser grüne Energie-Express aus Berlin bringt Baden-Württemberg und die Modellregion Biosphärengebiet ein wenig in Zugzwang. Das UNESCO-Großschutzgebiet sollte eigentlich Beispiel geben, auch in Sachen Energie und Windkraft. Die Schwaben jedoch schwenken die rote Laterne im Vergleich aller Bundesländer: Mit 467 Megawatt installierter Windkraft belegt Baden-Württemberg Platz 12 (Quelle DEWI 12/2010). Gerade die windreiche Region im Biosphärengebiet hatte das Engagement zahlreicher Investoren erfolgreich verhindert. In vielen Stunden Gemeinderatsitzungen sollten seit 2003 die vom Regionalverband zur Diskussion gestellten möglichen Standorte besprochen und ausgewiesen werden. Am Ende dieses lokaldemokratischen Prozesses kamen nur schlappe sechs Standorte heraus, bei denen drei schon bebaut waren. Das Wirtschaftsministerium unter Ernst Pfister, noch Regierung Mappus, wies den Regionalplan Ende 2010 zurück: Nachbessern! Nun müssen die Lokalpolitiker der Albgemeinden noch mal ran. Zahlreiche Standortvorschläge müssen auf der Basis des neuen Windatlasses des Landes Baden-Württemberg geprüft werden. Um landesweit etwa 10 Prozent Windstrom zu erzeugen, werden mehr als 100 Anlagen in der Region Neckar-Alb benötigt. Fukushima hat die Diskussion spürbar versachlicht. Der Blick auf die Rotoren am Horizont treibt nicht mehr bauchgesteuerte Zornesröte ins Gesicht, sondern wird von ehemaligen Gegnern nun positiv „als Zeichen einer neuen Zeit“ kommentiert.

Sphäre-Interview: Alexander Bonde ist erster grüner Naturschutzminister Baden-Württembergs (Klick aufs Foto).

Selbst der gegenüber Wind­rädern auf der Alb sehr kritische  Albvereinspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß signalisierte gegenüber der Südwestpresse: „Nach Fuku­shima werden auch wir bei neuen Standorten eine größere Toleranz zeigen.“ Der Albtrauf selbst aber sei für den traditionsreichen Wanderverein nach wie vor tabu.

Keine Tabus hingegen kennt der Landkreis Reutlingen in dessen Wirkungsbereich der größte Teil des Biosphärengebietes liegt. Die Gunst der Stunde oder besser, das Gebot der Situation nutzt Amtschef Thomas Reumann, um für die Schwäbische Alb und somit auch für die Biosphäre noch dieses Jahr energiepolitisch Weichen zu stellen. Wettbewerb belebt das Geschäft. Dies gilt für Wirtschaft und in gewisser Weise auch für Kommunen. Über die Vision „Klimaschutzregion Reutlingen“ hatte man in Bad Urach im Frühjahr mit höchstkarätigen Rednern nachgedacht. Nun will man aber auch handeln.

Der European Energy Award (eea) als Auszeichnung für vorbildliche kommunale Energie- und Klimapolitik soll die Bürgermeister auf der Alb motivieren, die neuen Zeichen der Zeit im Biosphärengebiet tatsächlich zu leben. Derzeit nehmen bundesweit über 200 Städte und Gemeinden am eea teil, sowie 13 Landkreise. Der eea ist ein Zertifizierungssystem, um die Qualität der kommunalen energierelevanten Handlungsfelder zu erfassen, zu bewerten und zu überprüfen. Energieeinsparpotenziale sollen erkannt und die Nutzung erneuerbarer Energien forciert werden.

Auch im Biosphärenzentrum Münsingen zerbricht man sich derzeit den Kopf über Sonne, Megawatt, Windräder und Wasserkraft. Das Großschutzgebiet soll Beispiel geben, so will es die UNESCO. Doch derzeit finden bis auf Umweltbildungsmaßnahmen des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) nachahmenswerte Realprojekte eher außerhalb des Biosphärengebietes statt. Grund: Die Findungs­phase zur Formulierung des Rahmenkonzepts hat erst im Frühjahr begonnen. Drum können Beispiele jenseits des Biosphärengebietes wie das der kleinen Gemeinde Grosselfingen anregende Impulse für das Rahmenkonzept-Brainstorming geben. Schon vor zehn Jahren hatte das 2150-Seelen-Dörflein am Fuße der Alb zwischen Hechingen und Balingen an die Zukunft gedacht. „Was passiert, wenn irgendwann die Atomkraftwerke abgeschaltet werden?“, fragte sich Bürgermeister Franz Josef Möller schon vor zehn Jahren. Denn ihm war klar, das ist keine Technik für die Zukunft. So entstand, noch bevor jemand den Gedanken Biosphäre überhaupt dachte, bei ihm eine Biogasanlage, die per Nahwärmenetz 100 Haushalte und alle kommunalen Gebäude beheizt. Dieses Dorf hatte seinerzeit auch die größte Aufdach-Solaranlage Baden-Württembergs installiert unter der heute der örtliche Gewerbepark residiert. Und wieder denkt der energiebewusste Dorfchef schneller als die Behörden es erlaubten. Schon vor fünf Jahren gab ihm sein Gemeinderat grünes Licht für einen Bürgerwindpark. Doch gesetzliche Hürden bremsten seinen Elan. Er aber bleibt hartnäckig: „Die Menschen sollen sich mit diesem, ihrem Projekt identifizieren“, philosophiert Möller. Diese Energieform soll in der Wahrnehmung der Bürger positiv besetzt sein.

Ein geschickter Schachzug. Die Ästhetik und das Gefühl, ob etwas die Optik stört, wird beeinflusst, wie Landschaftsveränderungen mit dem täglichen Leben vernetzt werden. Wir benutzen alle das Auto, drum gibt es kaum Kritik, wenn Asphaltbänder die Alblandschaft zerhackstückeln, Straßen gar Ortschaften eingrenzen und somit Bewegungsraum von Bewohnern und Kindern beschränken. Ganz zu schweigen von den Wildtieren, die sich im Straßennetz tödlich verstricken.

Hässliche Spargelstangen oder mahnender Zeigefinger Deutschlands erstes Windrad rotierte auf der Alb. Das 1957 bei Geislingen installierte Urmodell aller modernen Windanlagen leistete 100 Kilowatt. Seinerzeit erfüllte dieses Wunder der Technik die Bewohner mit gewissem Pionierstolz. Foto: Windanlage Westerheim

Ein weiteres Vorzeigeprojekt erblickte in Suppingen bei Laichingen das Sonnenlicht. Acht Kilometer außerhalb der Biosphärengebietsgrenze ging Mitte 2008 die größte Bürgersolaranlage Baden-Württembergs ans Netz. Die Fotovoltaik Anlage mit 22000 Dünnschicht-Modulen liefert jährlich rund 1,51 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlichen Sonnenstrom, was den Strombedarf von über 360 Vierpersonen-Haushalten deckt.

Der Strom darf künftig nicht nur aus der Steckdose kommen. Jeder Druck auf den Lichtschalter muss im Bewusstsein der Konsumenten eine Gedankenabfolge auslösen. Der Strom kommt nämlich aus einem qualmenden Kraftwerk, wird über Hochspannungsleitungen transportiert, verursacht schmelzende Polkappen. Diesem Energiebildungsauftrag der UNESCO-Region wird schon heute eine sehenswerte Erlebnisstation in der Ausstellung des Biosphärenzentrums gerecht. Dort schlüpft der Besucher in die Rolle eines Filmregisseurs. Er dreht seinen persönlichen Klima-TV-Spot. Die Hauptrolle: Römersteins Bürgermeister Michael Donth. 100 Klima-Entscheidungen trifft er täglich, privat wie beruflich. Spielerisch legt der Besucher am interaktiven Terminal fest, ob Donth mit dem Rad zur Arbeit fährt oder mit dem Auto. Sofort wird die Drehbuchvariante mit der energetischen und klimatischen Bilanz dieser Entscheidung quittiert. Diese durch Fukushima in der gesellschaftlichen Relevanz nach oben katapultierte Besucherstation im Biosphärenzentrum entstand in Zusammenarbeit mit dem BUND Regionalverband Neckar-Alb. Die Vision erläutert Geschäftsführerin Barbara Lupp: „Mit dem UNESCO-Biosphärenreservat Schwäbische Alb ist eine Modellregion für nachhaltige Entwicklung geschaffen worden. Klimaschutz und der Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie stellen uns bundesweit vor Herausforderungen. Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb sollte sich daher auch als Klimaschutzregion qualifizieren.“ Sie formuliert für die Alb ehrgeizige Ziele: „In einer Klimaschutzregion verpflichten sich die Verantwortlichen, die Emission von Treibhausgaben mit klaren Fristen deutlich zu senken. Bis zum Jahr 2040 sollte eine rechnerische Vollversorgung der Region auf Basis regenerativer Energiequellen umgesetzt sein.“ Kann also das Biosphärengebiet dem aktuellen Mainstream in Sachen Energiepolitik doch noch was vormachen?

Stromtrassen braucht das Land Bis 2020 werden 3600 Kilometer Höchstspannungstrassen benötigt. Das deutsche Stromnetz misst 1,74 Millionen Kilometer, davon sind 34570 Kilometer Überland-Höchstspannungsleitungen (220/380 kV).

Neben einer Umstellung in der Energieerzeugung ist Energiesparen essentiell für den Erfolg einer Klimaschutzregion. Zur Zeit erarbeitet der BUND eine Potenzialstudie, die klärt, wo im Biosphärengebiet welche Form der Energieerzeugung naturverträglich möglich ist und wo hohe Einsparungs- sowie Wertschöpfungspotenziale liegen. Energiewende jetzt!

Ohne den Bürger geht nichts, dies ist zumindest auf der Alb nicht erst seit Stuttgart 21 bekannt. Deshalb sucht der Landkreis Reutlingen bei der Thematik Biogas nach Alternativen zum Maisanbau mit seinen negativen ökologischen Konsequenzen für die Artenvielfalt sowie den Boden- und Grundwasserschutz. Damit die mittlerweile 35 Biogasanlagen die schöne Alb nicht in ein großes Maisfeld verwandeln, wird ein Testanbau von Blühmischungen als Alternative zu Mais unterstützt. Der Kreisbauernverband Reutlingen und die Jägervereinigung Münsingen werden in zweijährigen Versuchen den Anbau von Blumenmischungen als Energiepflanze überprüfen. Der Förderkulisse des Landes „Plenum“ ist der Versuch rund 3600 Euro wert (Gesamtkosten: 4500 Euro) – ebenso wie der Versuch in Engstingen die Pflanze „Silphie“ als Maisersatz zu testen. Die Politik erkennt: Mit den neuen Biogasanlagen ist der Maisanbau im Landkreis Reutlingen von 1100 Hektar im Jahr 2000 auf 3300 im Jahr 2010 gestiegen. Daraus könnten ökologische Probleme folgen, wie die Verschlechterung der Bodenfruchtbarkeit, die Abnahme der Biodiversität auf den Ackerflächen und die Gefahr der Nitratauswaschung ins Grundwasser.

Öffentlichen Nahverkehr optimieren Wie viel Individualverkehr ist vertretbar? Alternativen bietet die Biosphäre mit den vor zwei Jahren eingeführten Biosphärenbussen samt Radhänger aus dem Lenninger Tal hinauf auf die Alb und rund um den ehemaligen Truppenübungsplatz.

Das Thema „Teller statt Tank“, hatte im Biosphärengebiet lange vor dem E10-Benzindebakel schon im Juli 2008 empfindlich hohe Wellen geschlagen. Das vom Regionalversorger Fair-Energie geplante Biogas-Projekt in Münsingen versetzte 500 Bürger und Landwirte bei einer Infoveranstaltung in Dottingen in hitzige Protestlaune. 1400 Unterschriften hatten Gegner bereits gesammelt. Dabei wollte der Energieversorger parallel zu einer 0,6 Megawatt-Biogas-Anlage nur eine ökologisch sinnvolle Aufbereitungsanlage errichten, die das sogenannte Biorohgas zu Erdgasqualität veredelt. Um diese Aufbereitungsanlage auszulasten, sollten die schon bestehenden, umliegenden Biogas-Anlagen über ein Micro-Gasleitungsnetz angeschlossen werden. Solch eine Veredlung hätte den Vorteil, dass der schlechte Wirkungsgrad der klassischen Biogas-Anlagen der Landwirte von 40 Prozent auf bis zu 80 Prozent hätte gesteigert werden können.

Das Projekt ist tot. Seither hat sich die Zahl der Anlagen auf den Höfen der Landwirte von 21 auf 35 erhöht. Also rund 4 Megawatt zusätzliche Leistung. Zum Vergleich: Das Fair-Energie-Projekt war mit 0,6 Megawatt beziffert.

Energiewende jetzt? Die letzten fünf Jahre Biosphärenentwicklung haben viel auf der Alb bewegt. Hier wird die Wahrnehmung der Ereignisse nicht alleine von der verdammt kurzen Halbwertszeit des Medieninteresses bestimmt. Die Uhr tickt langsamer, je mehr sich der Blick auf die eigene Region fokussiert. Nicht warten, dass man macht, sondern selber machen, ist als Leitsatz zurückgekehrt auf die Alb, die mehr als nur Lebensraum sein will, nämlich Biosphäre.

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