Blaues Wunder: Besichtigungsziele

Kultur – Besichtigungsziele

Zeitreise auf Rädern: Erinnerungen an Opas erstes Auto werden wach. NSU Prinz, DKW, Opel Kapitän – die Zeit rollt auf Rädern vorüber. 120 Exponate gibt es in Engstingen zu bestaunen. Jährlich zählt das Automuseum zwischen 10000 bis zu 20000 Besucher. Web: www.automuseum-engstingen.de

Endlich Ferien. Die Schule hat uns gern. Statt Pauken und grauer Theorie küsst nun die Muse des realen Lebens. Bewegen, spielen und dabei lernen – die Schwäbische Alb besitzt als Lehrmeister auch für Erwachsene, als Heimatkundler, Geograf, Geologe oder als Biologe eine Menge Überzeugungskraft – auch oder gerade in den Ferien.

Staunen statt büffeln – wandern statt Fernseh gucken. Die bessere Alternative zu TV und PC sind Live-Actions: Wie wäre es mit Reiten? Das Haupt- und Landgestüt Marbach bietet Ferienprogramme an, ebenso wie viele Reiterhöfe oder auch der Ponyhof bei Machtolsheim.

Hier dürfen Sie Ihren Augen nie trauen. In der „Welt der Sinne“ erläutern optische Täuschungen physikalische Wunder. Im Alten Forstamt der Stadt Heidenheim erwartet das Mitmachmuseum Ihren Besuch.

Die Burg Hohenzollern jedoch krönt die Alb als eine der bedeutendsten und imposantesten Burganlagen Deutschlands. Führungen öffnen Türen zu prachtvollen Räumen wie dem Grafensaal, dem Blauen Salon oder der Schatzkammer. Majestätisch thront die Burg auf 855 Metern Höhe und betört mit fantastischem Rundblick bis zu 100 Kilometern weit.

Haben Sie schon die coolen Garten- und Außenanlagen des Naturschutzzentrums in Schopfloch oder des Umweltbildungszentrums Listhof in Reutlingen gesehen? Die Reutlinger beispielsweise bieten Naturferien an – jede Woche ein anderes Themen-Motto.

Die Krone der Biosphärenschöpfung residiert als interaktive Ausstellung im Alten Lager Münsingen. Das Biosphärenzentrum liegt zu Füßen einer 100 Jahre lang konservierten Kulturlandschaft. Streifen Sie in den urigen Schafweiden des ehemaligen Truppenübungsplatzes zum verlassenen Dorf Gruorn. Weitere Tipps und Internet-Adressen sowie Online-Karten können Sie sich mit dem QR-Code (rechts) aufs Handy oder iPad holen.

Damit Eltern auch was von den Ferien haben, wäre doch eine Alb-Rundreise ein Kompromiss: Der Nachwuchs badet im Süden der Alb am imposanten Donaudurchbruch beim Kloster Beuron unter steilen Felsen im zweitlängsten Fluss Europas, dem mit 2845 Kilometern 685 Kilometer auf den Spitzenreiter Wolga fehlt. Weiter nördlich, so etwa im Zentrum der Alb, darf Papa im Automuseum Engstingen in Erinnerungen schwelgen. Mit den dort ausgestellten Raritäten spielte er schon im Sandkasten – allerdings im Matchbox-Format. Mama erkundet im Albnorden den 24 Kilometer breiten Meteoritenkrater, das Nördlinger Ries. Ein Abstecher ins Riesenkratermuseum rückt das Disaster vor 15 Millionen Jahren für mehr als 30000 Besucher jährlich ins rechte Licht. Natürlich haben alle Familienmitglieder ihren Spaß, weil sie als belebendes Frischluftelement diese Kulturziele mit erlebnisreichen Rad- oder Wandertouren verbinden. So schön kann ein Alb-Sommer sein.

Auf der Rückreise Richtung Süden wird die Familie dann mit monumentaler Wucht der Zeitgeschichte bewusst, deren spektakulären Zeugnisse in zwei geballte Fäuste passen. In den Lonetalhöhlen Vogelherd und Hohlenstein-Stadel, lagen die ältesten figürlichen Mammutelfenbein-Schnitzereien der Menschheit begraben. Als nicht minder bedeutend gelten die Flötenfunde auf der Alb – die ältesten Musikinstrument der Menschheit: Die Gänsegeierflöte, die 2008 im „Hohle Fels“ bei Schelklingen entdeckt wurde, die Mammutelfenbeinflöte und die Schwanenflügelknochenflöte aus der Höhle Geißenklösterle bei Blaubeuren sind ebenso wie die Lonetalfiguren zwischen 35000 und 40000 Jahre alt. Ab Mai 2013 widmet sich dieser geheimnisvollen Welt der Steinzeit der neu eröffnete „Archäopark Vogelherd“ bei Niederstotzingen – ein architektonisch attraktives Besucher- und Informationszentrum: Im Freigelände an der Vogelherdhöhle, auf Aktionsplätzen, an einer informativen Dauerpräsentation und bei wechselnden Sonderausstellungen können die Besucher in Führungen, in betreuten Aktionen oder auf selbständiger Entdeckungstour unsere Vorfahren kennenlernen.

Ach ja, ein bisschen Schnitzeljagd für die ganze Familie lockert doch auf? Spüren Sie die Fundorte auf, der weltweit ältesten Belege für die Kunstfertigkeit und geniale Musikalität unserer Eiszeitvorfahren. Per QR-Code gibt´s eine Fundortkarte samt der entsprechenden Fußwege.

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