Strategie für die Schwäbische Alb

Mitgliederversammlung des Schwäbische Alb Tourismus wählte Mike Münzing als neuen Vorsitzenden

Mike Münzing, Bürgermeister der Stadt Münsingen, ist neuer Vorsitzender des Tourismusverbands. Er folgt auf den Reutlinger Landrat Thomas Reumann, der aus Zeitgründen nicht mehr zur Verfügung stand. Neben der Wahl des Vorsitzenden bestätigte die Mitgliederversammlung das Strategiekonzept „Tourismus 2020 Schwäbische Alb“.

„In den vergangenen zwei Jahren haben wir in einem vielschichtigen Prozess, in den viele Akteure aus der gesamten Region eingebunden waren, sehr intensiv miteinander diskutiert, wie wir den Tourismus auf der Schwäbischen Alb zeitgemäß und zukunftsfähig gestalten wollen“ erklärt Reumann. Das nun vorliegende Strategiekonzept gebe eine Richtung für die Entwicklung des Tourismus auf der Schwäbischen Alb vor und definiere Ziele wie die Steigerung der überregionalen Bekanntheit und die Verlängerung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Urlauber. Außerdem beinhaltet das Konzept auch das Markenleitbild für die kommenden Jahre. Mit der Positionierung als „Weltkulturgebirge“ möchte der Schwäbische Alb Tourismus die kulturlandschaftliche Bedeutung der Region hervorheben. Als Leitsymbol wurde daher der Löwenmensch ausgewählt, eine der bis zu 40.000 Jahre alten Eiszeitkunst-Figuren von der Schwäbischen Alb, die auch als Metapher für Stärke steht.

Eine Stärke der Schwäbischen Alb liege in ihrer großen Angebotsvielfalt, die es zu ordnen gelte. Als Lösung schlägt das Strategiekonzept die Einteilung der Region in drei Erlebniswelten vor. Zur Mitgliederversammlung stellt der Schwäbische Alb Tourismus drei druckfrische Erlebniswelten-Landkarten mit den wichtigsten touristischen Themen und Sehenswürdigkeiten der Gebiete „ErlebnisWeltKulturreich“ im Norden und Osten der Alb, „Erlebniswelt AlbTrauf“ rund um das Biosphärengebiet und das Streuobstparadies und „Erlebniswelt DonauHochAlb“ im Südwesten. Im nächsten Schritt sollen laut Geschäftsführer Jürgen Steiner die Besonderheiten der jeweiligen Erlebniswelt noch weiter herausgearbeitet und mit touristischen Angeboten unterfüttert werden.

Das Strategiekonzept vorangetrieben hat Thomas Reumann in der Überzeugung, dass sich Gäste nicht für politische Grenzen interessieren, sondern sich bei ihrer Urlaubsplanung ausschließlich an attraktiven Angeboten orientieren. Bei seiner Wahl zum Vorsitzenden im Jahr 2008 hatte er sich das Ziel gesetzt, den Schwäbische Alb Tourismusverband als lebendigen und schlagkräftigen Zusammenschluss von starken Tourismuspartnern der Schwäbischen Alb gemeinsam weiter voranzubringen. Dazu wurden Themenarbeitskreise eingerichtet und eine Marketingkonzeption entwickelt, auf der das Strategiekonzept 2020 aufbaut. Zur Begleitung der konzeptionellen Neuausrichtung des Schwäbische Alb Tourismus machte sich Reumann für die Einrichtung eines „Wirtschaftsbeirats“ stark. Das beratende Gremium bestehend aus Wirtschaftsvertretern aus dem Verbandsgebiet und aus den Interessensverbänden IHK und DEHOGA bringt seit 2010 seine Erfahrungen und Kompetenz in den Abstimmungsprozess ein.

Landrat Reumann dankte bei seiner Verabschiedung allen Mitgliedern und Partnern des Tourismusverbandes für Ihr Vertrauen und die konstruktive Zusammenarbeit.

Mike Münzing: Die Mitglieder-Versammlung des Schwäbische Alb Tourismus wählte ihren neuen Vorsitzenden.

Zu Reumanns Nachfolger wählte die Mitgliederversammlung einstimmig den Bürgermeister der Stadt Münsingen, Mike Münzing (Foto). Auch er engagiert sich bereits seit 2008 als Vorstandsmitglied aktiv für die Fortentwicklung des Tourismus auf der Schwäbischen Alb. Als langjähriger Bürgermeister einer sehr ländlich geprägten Kommune, die durch das Biosphärengebiet Schwäbische Alb in den letzten Jahren weiter an touristischer Bedeutung gewonnen hat, liegen ihm der Tourismus auf der Schwäbischen Alb und der Gedanke der Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Münzing dankte seinem Vorgänger vor allem für dessen Engagement zur Steigerung der Erlebbarkeit der gesamten Schwäbischen Alb und für seinen Einsatz zur Einbindung der Wirtschaft durch die Gründung eines Beirates. Es sei sein Ziel, die begonnenen Prozesse zur Professionalisierung des Tourismus auf der Schwäbischen Alb fortzusetzen, ohne die authentischen Züge und Gesichter, die für die Schwäbische Alb stehen, verlieren zu wollen.

Dass die Schwäbische Alb bereits auf einem guten Weg ist, belegen die positiven Zuwachsraten der Ankünfte und Übernachtungen letzten Jahre. Das Plus bei den Übernachtungen betrug 2012 3,5 Prozent, bei den Ankünften sind es sogar 4 Prozent. Die positive Entwicklung setzte sich auch im Jahr 2013 fort: Bis Oktober 2013 verzeichnet die Schwäbische Alb einen Zuwachs von 2,0 Prozent bei den Übernachtungen und 1,2 Prozent bei den Gästeankünften. Damit belegt die Region erneut einen Spitzenplatz in Baden-Württemberg. Thomas Reumann hofft daher, dass die Alb die Schallmauer von vier Millionen Übernachtungen im Verbandsgebiet in 2013 nun tatsächlich durchbrechen könnte. Überaus erfreulich sei auch die Entwicklung bei den ausländischen Gästen. Hier betragen die Zuwächse in 2012 gegenüber dem Vorjahr 7,5 Prozent bei den Ankünften und 10,4 Prozent bei den Übernachtungen. Dabei profitiere die Region sicher auch von der Gesamtentwicklung der Wirtschaft, so Reumann. Die Zahlen belegen jedoch, dass die Schwäbische Alb im Gesamtbild von Baden-Württemberg gut bestehen kann.

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