Themenmagazin No. 3 – GeoPark Schwäbische Alb
Sphäre erforscht in dieser Ausgabe in Zusammenarbeit mit der GeoPark-Geschäftsstelle die geheimen Wege des Wassers und zeigt auf, wie die Alb als Wiege der Kunst die Entwicklung des denkenden Menschen beeinflusste. Die Alb besteht aus Stein – aus Kalkstein. Zahlreiche Steinbrüche erzählen die Geschichte dieses Gebirges und tragen diese tonnenweise selbst in ferne Länder hinaus.
Themenbeschreibung
– SPHÄRE-THEMENMAGAZIN: GeoPark Schwäbische Alb
In einer Reihe von Themenausgaben nähert sich das Sphäre-Magazin der Faszination Schwäbische Alb aus unterschiedlichen Richtungen.
Schwerpunkt der dritten Themenausgabe wird eine 17-seitige Zeitreise sein, die in mehreren Kapiteln die geologischen Besonderheiten sowohl oben auf der Alb als auch unter der Alb skizziert. Die Alb ist durchzogen von gigantischen Höhlensystemen. Diese herausragende Stellung des Schwabengebirges in Europa würdigte die UNESCO mit dem Prädikat „Globaler Geopark Schwäbische Alb“.
Genießen Sie die Schwäbische Alb aus der Perspektive einer Redaktion, die tatsächlich aus dem Herzen der Alb heraus wirkt. Die Geheimtipps unserer Insider-Themenausgaben verstehen wir als Ergänzung zu den zu vielen Allgemein-Broschüren aus der Alb-Ferne, die wikipedia-artig die faszinierenden Sehenswürdigkeiten nur emotionslos präsentieren. Sphäre will begeistern und lädt ein zu einem Blick nicht auf, sondern hinter Eduard Mörikes „Blaue Mauer“.
– Nationale und Globale Geoparks: Geoparks in Deutschland
Erdgeschichte verstehen lernen. Seit den 1990er Jahren gibt es weltweit eine Bewegung zur Ausweisung von Geoparks. In Deutschland wurde diese Idee im Jahr 2002, dem „Jahr der Geowissenschaften“, aufgenommen und wird seitdem besonders befördert. Die Schwäbische Alb wurde im Jahr 2002 mit dem Label Nationaler Geopark ausgezeichnet. Im Moment gibt es in Deutschland 14 Geoparks.
– GPS-Wandertipp: Früchtetrauf Mössinger Dreifürstensteig
Auf diesem ausgezeichneten Premiumwanderweg erleben Sie GeoPark live. Denn die Natur demonstrierte hier die Macht der Vergänglichkeit. Die Sphäre-Wanderroute umrundet den berühmten Mössinger Bergrutsch. Am 12. April 1983 stürzten bis zu 32 Meter Alb in die Tiefe, wo sonst die Erosion sich mit 1,6 Millimeter des Gebirges jährlich begnügt.
– Verkehr: Moderne Höhlenmenschen
Als habe die Schwäbische Alb nicht schon genug Höhlen. Der Mensch durchbohrt unablässig seine Gebirge. Das Ziel: immer schneller – schneller bei der Arbeit, schneller am Freizeitziel. Doch mit jeder Beschleunigung kommt der Verkehr immer langsamer voran. Dieses Paradoxon erlebt das Albörtchen Mühlhausen im Oberen Filstal täglich aufs Neue – eingeschlossen, umrundet von der A8 und bald gedeckelt von S21. Die Albgemeinde mit ihrem steil ansteigende Autobahnstreifen ist nicht nur bekannt wegen seiner Staumeldungen, sondern auch bald wegen der neuen Schnellbahntrasse, die künftig in 100 Metern Höhe die Fils vor Mühlhausen überquert. An beiden Enden der Brücke gähnen Felsöffnungen – wieder zwei Tunnels von modernen Höhlenmenschen gemacht.
– Tradition & Handwerk: Steinbruch
Tonnenschwer grüßt die Steinzeit der Schwäbischen Alb herab von den Fassaden berühmter Prunkbauten. Oder hätten Sie gewusst, dass für die monumentale Architektur des Berliner Olympiastadions gebrochener Fels aus dem kleinen Steinbruch hinter dem Örtchen Gauingen bei Zwiefalten verbaut wurde? In Deutschland wurden im Jahr 2004 144 Millionen Tonnen Naturstein abgebaut. Die Zahl der Steinbrüche in Deutschland liegt nach Verbandsangaben bei rund 2000, in denen rund 25.000 Personen beschäftigt sind. Der wichtige Wirtschaftszweig hat eine lange Tradition auf der Schwäbischen Alb. Zudem: Unter Schieferplatten und Kalkstein dieses Gebirges verstecken sich zahlreiche versteinerte Lebewesen vergangener Zeiten.
– Geschichte & Personen: Widerstandskämpfer Georg Elser
Der Mensch grub das Eisen aus dem Stein (auch aus der Schwäbischen Alb) und er erfand das Pulver. Nicht immer reichte die geistige Potenz, damit verantwortungsvoll um zugehen. Zuallerletzt als das Hitler-Regime die Welt in einen fürchterlichen Krieg schickte.
Doch gab und gibt es glücklicherweise Menschen, die erst denken, dann handeln. Auch auf der Schwäbischen Alb stemmten sich gefestigte Persönlichkeiten gegen den Kriegswahn. Georg Elser entwendete in einem Steinbruch nahe Königsbronn am Albrand die Sprengpatronen, mit denen er das Thema Hitler 1939 beinahe beendete. Die Mitglieder der „Weißen Rose“ – die meisten stammten aus Ulm – kämpfen mit Worten und Mut – vergeblich. Und doch tilgten sie ein wenig von Deutschlands unermesslicher Schuld.