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Zweiter RegioMarket-Workshop des Landratsamts stieß auf engagierte
Resonanz
Zukunft Biosphäre
28.11.2006: Die Zukunft der Biosphäre war Thema des gestrigen
RegioMarket-Workshops im Sitzungssaal des Uracher Rathauses. Im Fokus
stand das Thema "Produkte und Kooperationen". Im Rahmen der
fünf Workshop-Gruppen kamen Landwirte mit Hoteliers, Touristiker
mit Direktvermarktern, Forstwirtschaftler mit Fischzüchtern und noch
einige andere Branchen miteinander ins Gespräch. Ebenso bunt gemischt
wie die Gruppen waren die Themen, die besprochen wurden. Zentrale Grundsatzdiskussionen
rankten sich um die Form und Ausrichtung der Vermarktung. Beispielsweise
die Vermarktung von Produkten.
Während die einen Sensationsprodukte wie den Albbüffel noch
deutlicher in den Vordergrund gestellt wissen wollten, fürchteten
die anderen um die übrigen Produkte, die dabei ins Hintertreffen
geraten könnten. "Aber den Schwarzwald verbindet doch auch jeder
mit Schwarzwälder Schinken" argumentierte der Hohensteiner Käsereibetreiber
Helmut Rauscher und plädierte außerdem für einen gemeinsamen
Auftritt verschiedener Betriebe auf überregionalen Messen: "Die
Stuttgarter wissen schließlich, wo die Alb ist".
Kurdirektor Schütz hielt dagegen, dass der Return of Investment
beim bundesweiten Marketing wesentlich geringer, der Aufwand dagegen sehr
viel höher ausfallen würde. Er unterstrich, dass der überwiegende
Teil der Gäste aus dem Großraum Stuttgart käme. Vor diesem
Hintergrund sei es vor allem Aufgabe, das eigene Image durch hochwertige
Angebote dort zu stärken, wo man bereits bekannt ist.
Einig war man sich, dass es beim Regionalmarketing darum ginge, nicht
nur einen entsprechenden Vertrieb, sondern auch eine offensive Kommunikation
aufzubauen. "Schließlich lassen sich höhere Preise nur
über einen kommunizierten Zusatznutzen durchsetzen, so Workshop-Leiter
Ludwig Karg auf den Punkt. "Im Prinzip geht es darum, nicht den Apfelsaft,
sondern den Baum und die Landschaft dahinter zu verkaufen".
Wieder ein anderes Thema: Vermarktungsketten. Marion Büttner von
PLENUM warf einige in ihrer Gruppe zusammen getragene Fragen in die Runde:
Auf welche Weise könnte es gelingen, die Region so aufzustellen,
dass Besucher alle Produkte der Region auch wirklich wahrnehmen? Was bringt
das Biosphärenthema im Hinblick auf Vertriebs- und Marketingvorteile?
Können auch Überflussprodukte wie Milch über die Regionalvermarktung
einen neuen Absatz finden?
Dietrich Möck, Leiter der familiengeführten EDEKA-Betriebe
in Reutlingen und Gomaringen, fielen beim Thema Absatz vor allem Logistik-
und Preis-Fragen ein. Wenn er vom Direktvermarkter die gleichen Preise
wie seine Kunden bekäme, könne er den Aufpreis seinen Kunden
gegenüber nicht mehr argumentieren. Hier sei einfach ein unternehmerisches
Umdenken bei einigen Anbietern notwendig.
Beim Thema Regionalmarketing kam schließlich auch das Stichwort
Dachmarke wieder auf dem Tisch, dessen Nutzwert heiß diskutiert
wurde. Peter Seiffert von der IG Rotkern betonte, dass bereits so viele
starke Marken auf dem Markt präsent seien, dass es zunächst
vor allem um kreative Kooperationsideen und gemeinsame Werbeauftritte
gehen würde. Ebenfalls kontrovers bewerteten die Workshoptteilnehmer
die Kriterien für eine Beteiligung an einer künftigen Dachmarke.
Während die einen eine mögliche Elitebildung befürchteten,
gab Traudl Brunner vom Ferienring zu bedenken, dass man nicht jeden ins
Boot nehmen könnte, sondern im Sinne einer Qualitätssicherung
nach Kriterien wie Nachhaltigkeit und Qualität der Angebote aber
auch nach Engagement der beteiligten Betriebe auswählen müsste.
Wegen der Tragweite des Stichworts "Dachmarke" steht über
dem nächsten RegioMarket-Workshop am 7. Dezember der Titel "Strukturen
und Marken". Workshop-Leiter Ludwig Karg betonte, dass es ihm bei
dieser Diskussion nicht um theoretische Begriffsdefinitionen und -abgrenzungen,
sondern um ganz konkrete Inhalte ginge. Angesichts der straffen Zeitplanung
des RegioMarket-Projekts macht das Sinn. Denn die Workshop-Reihe nimmt
schon am 18. Januar ihr Ende. Dann geht es in an die konkrete Konzeption
der Biosphären-Zukunft durchs Landratsamt. Bis Ende 2007 soll das
Projekt RegioMarket abgewickelt sein.
Die nächsten Workshop-Termine
Die nächsten Workshop-Termine sind festgezurrt und stehen allen
interessierten Bürgern und Akteuren der Region zur Teilnahme offen:
Workshop 3: 07.12.2006
Thema: Strukturen und Marken
Koordinaten: 17 Uhr bis ca. 21 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamts
Reutlingen, Bismarckstraße 27
Workshop 4: 12.12.2006
Thema: Unterstützungsmöglichkeiten durch nicht-wirtschaftliche
Partner
Thema: 8 Uhr bis ca. 22 Uhr im großen Seminarraum der Firma ALB-GOLD
in Trochtelfingen, Im Grindel 1
Workshop 5: 18.01.2007
Thema: Zwischenergebnisse und Ausblick auf das zweite Projektjahr
17 Uhr bis ca. 21 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamts Reutlingen,
Bismarckstraße 27
Wer laufend über Termine und Ergebnisse des Projekts informiert
sein möchte, liest SPHÄRE oder ist selbst dabei (Anmeldung bei
Herrn Warwel, Tel: 07121/4809357 oder per Email bei plenum@kreis-reutlingen.de).
Mehr Infos zum Hintergrund des Projekts finden Sie hier
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Übrigens: Die nächste Sphäre erscheint ab: 1. Dezember
2006. Jetzt
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