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Seminararbeit zum Truppenübungsplatz von Jochen Schuster (2006)

Einleitung und Einführung

Frühjahr 2001: Die Ankündigung des Bundesverteidigungsministeriums, neben weiteren Standorten auch den Militärstandort Münsingen mit Kaserne und Truppenübungsplatz auflösen zu wollen, sorgt in der Region für Aufregung. Aufgrund meines schon vorhandenen Interesses am Übungsplatz und dessen bisheriger militärischen Nutzung bewegt auch mich dieses Thema.
Vier Jahre später weckt ein ganz besonderes Projekt mein Interesse, nämlich der Vorschlag der zuständigen Lehrkräfte des Gymnasiums Münsingen, eine Seminararbeit zu ebendiesem Thema „Truppenübungsplatz Münsingen“ erstellen zu können.
Doch woher rührt denn nun meine Motivation, eine naturwissenschaftlich gewichtete Arbeit über dieses Thema zu erstellen?
Zum einen hat mich das Gelände, begründet durch dessen nahezu unberührter Einmaligkeit und landschaftlicher und geologischer Schönheit, schon in meinen Kindertagen fasziniert, als man einmal im Jahr immer zu Pfingsten es besichtigen konnte. Später wurde mir klar, dass einige meiner Vorfahren in der ehemaligen Ortschaft Gruorn lebten und aufgrund der Platzgründung gegen Ende des 19. Jahrhunderts viele Flächen abtreten mussten. So wurde ich irgendwann einmal Mitglied im „Komitee Gruorn“ und hatte nun die Möglichkeit mittels Sonderausweis regelmäßig das Übungsgelände betreten zu können, so dass ich nach und nach immer vertrauter wurde mit den Begebenheiten des Truppenübungsplatzes.
Schließlich die angekündigte, nun unmittelbar bevorstehende Schließung des Übungsplatzes, deren Konsequenzen, viele Ideen und Diskussionen über eine mögliche Folgenutzung, eigentlich jeden Bürger auf der Mittleren Alb betreffen.
Man kann sehen, dass der Truppenübungsplatz in Bezug auf viele verschiedene Fachgebiete betrachtet werden kann: Geschichte, Politik, Geologie, Biologie etc.; in dieser Arbeit möchte ich mich auch stets darum bemühen, möglichst vielschichtig vorzugehen, wobei der Schwerpunkt der landschaftlichen Besonderheit des Geländes gewidmet sei.
Darüber hinaus hatte ich die Erwartungen an den Seminarkurs, dass er meinen Horizont erweitern würde, dass ich auf mir bislang unbekanntes Detailwissen stoße und zu guter Letzt bin ich überzeugt davon, dass ich meine Fähigkeit, eine größere Thematik selbstständig zu erarbeiten und bearbeiten, weiter ausbauen konnte.

1. Der Truppenübungsplatz Münsingen

1.1 Geographische Daten

Der Truppenübungsplatz Münsingen in seiner heutigen Ausdehnung von 6708 ha erstreckt sich im Nordosten von Münsingen, hat eine maximale Ost-West-Ausdehnung von 11 Kilometern zwischen dem Fischburgtal und Ennabeuren und eine maximale Nord-Süd-Ausdehnung von 6 Kilometern auf der Linie Böttingen- Zainingen.
Mit einer zentralen Lage auf der Schwäbischen Alb liegt er noch auf der Kuppenalb, was die vielen Erhebungen und Einsenkungen vom durchschnittlichen Höhenniveau von rund 750-800 m ü.N.N zeigen; der tiefste Punkt ist an der Einmündung des Bohnentals in das Fischburgtal (606 m ü.N.N), der höchste Punkt erstreckt sich knapp fünf Kilometer östlich davon auf dem Kalksbuch mit 865 m ü.N.N. . Doch schon an der östlichen Grenze des Übungsplatzes in Richtung Heroldstatt fällt das Gelände schlagartig auf das Geländeprofil der Flächenalb, was sich am deutlich reduzierten Ausmaß an Höhenunterschieden bemerkbar macht.

1.2 Historische Zusammenfassung

Der Truppenübungsplatz Münsingen wurde im Jahre 1895 zur Zeit der Heeresvergrößerung gegründet; die königliche, württembergische Militärverwaltung entschied sich für Münsingen, da für das vorgesehene 3.669-ha-Areal nur vier Hofgüter geräumt werden mussten und keine ganzen Ortschaften. Schon am 24.Oktober desselben Jahres wurde auf dem Gelände scharf geschossen, wobei bis 1899/1900 während der Wintermonate der Übungsplatz nicht genutzt wurde. Als Truppenunterkunft diente vorerst nur ein Zeltlager, das jedoch schon ab 1897 durch das heute so genannte „Alte Lager“ mit seinen festen Gebäuden, die mittlerweile überwiegend denkmalgeschützt sind, ersetzt wurde.
Von den ständigen Erweiterungen der militärischen Anlagen profitierten viele örtlich angesiedelte Handwerker und Fuhrunternehmer, aber auch die zahlreichen Gasthöfe; außerdem zog die Truppenansiedlung auch eine Verbesserung der Trinkwasserversorgung für die ganze Region mit sich.
Gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurden Münsinger Verbände an die Westfront nach Flandern verlegt, wo eine große Zahl an Soldaten den Tod fand. Derweil diente das Übungsgelände hauptsächlich als Durchgangsstation für die mobilisierten Truppen, wobei das Alte Lager nebenbei auch als Kriegsgefangenenlager Verwendung fand.
Nach Kriegsende kam es zu eingeschränktem Übungsbetrieb auf dem Münsinger Truppenübungsplatz, da aufgrund der Repressalien des Versailler Vertrages die Truppenstärke und Bewaffnung der Reichswehr der neugegründeten Weimarer Republik stark begrenzt wurde.
Eine ganz andere Situation ergab sich, als Ende 1932 Deutschland wieder als gleichberechtigter europäischer Staat anerkannt wurde und Hitler 1933 die Macht ergriff. Schon 1934 waren in Münsingen mehr Soldaten denn je stationiert und in den folgenden Jahren wurden erhebliche Beträge in den Münsinger Standort investiert. 1937 wurde wegen der geplanten West-Erweiterung des Übungsplatzes dann die Räumung des Dorfes Gruorn durch die Militärführung befohlen, die dann bis zum 1..März 1939 erfolgt war.
In den Monaten vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1.September 1939 herrschte Hochbetrieb, aber schon Tage nach dem deutschen Überfall auf Polen war der Übungsplatz wie leer gefegt, bis bereits im November abermals Kriegsgefangene in Münsingen unterkamen.
Mit zunehmenden Kriegsverlusten in den folgenden Kriegsjahren erfolgte dann am Münsinger Standort die Aufstellung und (schlechte) Ausbildung von immer mehr Truppen; die bekannteste Reserve-Division war die von Mussolini geführte „Monte-Rosa“-Division 1943.
Schließlich zogen Mitte April 1945 US-Soldaten in Münsingen ein und Monate später haben sich die französischen Besatzer im Alten Lager niedergelassen. 1957 kamen dann wieder die ersten deutschen Soldaten nach Münsingen und so hatte der Truppenübungsplatz Münsingen zwei Hauptnutzer, wobei er bis 1992 unter französischem Kommando stand. Während dieser Zeit und speziell nach Abzug der Franzosen wurde die militärische Infrastruktur auf dem Gelände stets ausgeweitet und verbessert. Noch 1995 versicherte der damalige Verteidigungsminister Volker Rühe, dass „wie in den vergangenen hundert Jahren [...] in Münsingen auch in Zukunft geübt werden“ soll.
Im Frühjahr 2001 kam dann die Nachricht aus dem Verteidigungsministerium, nun unter Rudolf Scharping, dass sich die Bundeswehr komplett aus Münsingen verabschieden wird.
Verbunden mit der Schließung des Truppenübungsplatzes zum 31.12.2005 stellt sich für die gesamte Region nun die Frage, wie das Gelände später einmal genutzt werden soll.

1.3 Die postmilitärische Nutzung

„Im Vordergrund [...] stehen zwei Ziele, nämlich die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für eine zivile Nachfolgenutzung unter besonderer Berücksichtigung des Naturschutzes sowie wirtschaftlicher Interessen und die Kompensation der durch den Abzug der Bundeswehr entstandenen wirtschaftlichen Einbußen insbesondere für Münsingen selbst“.

„[...] den Autobahnzubringer L 230 von Münsingen zur A 8 zügig auszubauen, um den Wirtschaftsstandort Münsingen zu stärken.“

„Im Zusammenhang mit einer möglichen Umnutzung des Alten Lagers für touristische Zwecke könnte die bestehende Panzerringstraße z.B. für die Bereiche Skaten oder Radfahren eine interessante Nutzungsvariante sein.“
Das Regierungspräsidium Tübingen in einer Pressemitteilung am 28.7.2005

„Der NABU will die einmalige Chance nutzen, dem Truppenübungsplatz mit seinen außergewöhnlichen Kostbarkeiten schutzwürdiger Landschaften, Tier- und Pflanzenarten ein neues Format zu geben. Man könnte dem Menschen erstmals Zugang zu diesem Schatz gewähren und gleichzeitig durch die naturschutzgesetzliche Unterschutzstellung des Platzes dessen einzigartigen Charakter bewahren.“
Der Naturschutzbund Baden-Württemberg auf seiner Internetseite

„Ein Biosphärengebiet rund um das bisherige Militärgelände [kann] ein wichtiger und neuer Baustein in der Naturschutzpolitik des Landes sein.“
Reutlinger Generalanzeiger vom 17.5.2005

Nachdem bekannt gegeben wurde, dass der Truppenübungsplatz am 31.12.2005 geschlossen wird, stellt sich für die Region Münsingen die Frage, was aus dem 6.700 ha-Areal einmal werden soll. Längst sind in dieser Fragestellung nicht nur die betroffenen Anrainergemeinden eingebunden, sondern auch amtliche Instanzen bis hin zur Landesregierung von Baden-Württemberg. Die oben beispielhaft aufgeführten Ausschnitte aus Pressemitteilungen, die die verschiedenen Vorstellungen zur Folgenutzung repräsentieren sollen, zeigen, dass es hierbei eine Fülle an Ideen gibt, die derzeit auf politischer Ebene diskutiert werden.
Als sicher gilt jedoch, dass ein großflächiger Naturschutz auf dem Gelände oberste Priorität haben wird, doch auch verschiedene Straßenprojekte – speziell die ortsdurchfahrtfreie Autobahnanbindung – stehen zur Debatte.

Die vorliegende Arbeit soll einen Einblick gewähren in die naturschutzrelevanten Besonderheiten des Übungsplatzes, wobei neben Flora auch geologische Aspekte beleuchtet werden sollen, insbesondere jedoch will ich einen Vergleich anstellen zwischen der Kuppenalb auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes und der zivil genutzten Gemarkung außerhalb.

1.4. Luftbild


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