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Seminararbeit zum Truppenübungsplatz von Jochen Schuster (2006)

Forst

4 Waldbestände auf der Kuppenalb

4.1 Allgemeine Hinweise

In diesem Teil sollen die Unterschiede bezüglich des Forstes auf den unterschiedlich genutzten Teil der Mittleren Kuppenalb durchleuchtet werden. Als Grundlage dient der entsprechende "Allgemeine Teil zum Forsteinrichtungswerk", der auf dem entsprechend zuständigen Forstamt zur Einsicht vorliegt.
Als Vergleichsgebiet zum Truppenübungsplatz bietet sich hier der Forst der Gesamtgemarkung der Stadt Münsingen an. Hier muss man jedoch beachten, dass für die Waldgebiete auf Münsinger Gemarkung das Kreisforstamt Reutlingen in Münsingen zuständig ist. Allerdings muss man auch hier differenzieren: zum einen gibt es einen Stadtwald, der 2.850ha umfasst; zum anderen aber auch einen Staatswald, der weitere 612 ha ausmacht. Für letzteren gibt es jedoch keine für Münsingen spezifischen Daten, da auch noch Teile des Staatswaldes anderer Gemeinden enthalten sind.
Die Waldflächen des gemeindefreien Truppenübungsplatzes werden vom Bundesforstamt Ludwigshöhe betreut.

4.2. Daten (Waldfläche, Baumartenverteilung)

Die Gemarkung der Stadt Münsingen umfasst 11.605 ha, wovon 29,8% bewaldet sind. Der Landesdurchschnitt liegt bei 38,1%. Der Gutsbezirk Münsingen, der sich nicht komplett mit dem Truppenübungsplatz deckt, umfasst eine Fläche von 6.689 ha. Davon sind 25,3% Waldfläche.
Es sind also keine nennenswerten Unterschiede festzustellen, was vor allem mit den identischen Standortbedingungen wie Boden, Klima und geographischer Lage zu tun hat.

Anhand der verschiedenen Forsteinrichtungswerken lassen sich die Baumartenverteilungen vergleichen.

Stadtwald Münsingen Gutsbezirk Münsingen (Truppenübungsplatz)
Stand* 1.1.2003 12.12.1995
Laubholz
Buche 51,3 % 56,6 %
Esche 8,1 % 2,0 %
Ahorn 5,2 % 1,0 %

Nadelholz
Fichte 27,7 % 27,8 %
Forche 4,4 % k.A.
Douglasie 1,0 % 0,3 %
Tanne 0,2 % 0,1 %
Lärche 0,2 % 0,1 %

* Die Forsteinrichtungswerke werden in einem zehnjährigen Rhythmus erstellt, jedoch gibt es Verschiebungen zwischen einzelnen Forstbereichen.

** Die fehlenden Angaben zu 100 Prozent beziehen sich auf Baumarten, die praktisch keine Bedeutung haben und nur an einzelnen Stellen vorkommen, nicht aber flächenmäßig. Dazu zählen beispielsweise die Eiche, die Hainbuche, die Erle oder Stauchgewächse.
15 Forst

4.3 Der Einfluss des Militärs auf den Forst des Truppenübungsplatzes

Wie bereits erwähnt wurde, macht die Waldfläche auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes 25,3 % der Gesamtfläche aus, was einer absoluten Fläche von 1.698 ha entspricht. Im Prinzip ergibt sich in dieser Hinsicht kein bemerkenswerter Unterschied zur städtischen Gemarkung von Münsingen, wo die Waldfläche lediglich 4,5 % mehr ausmacht. Die militärische Nutzung des Übungsplatzes erforderte aber eher offene Flächen als bewaldete, um einen Schießbetrieb zu ermöglichen.
Überhaupt sind militärische Anforderungen ausschlaggebend für viele Besonderheiten:

Abb.18: Nadelholzaufforstung südlich von Gruorn

So wurden in den Mulden des inneren Übungsplatzbereiches des öfteren Aufforstungen mit Nadelhölzern errichtet, die als Rückzugsflächen für die übenden Truppen dienten. Der Vorteil von Nadelholzaufforstungen besteht darin, dass diese im Gegensatz zu Laubhölzern immergrün sind, das heißt das ganze Jahr über Nadeln tragen und so "Schutz" bieten, außerdem sind sie wesentlich dichter und damit undurchsichtiger.

Abb.19: Waldrandzone ohne Sträucher

Auch die äußeren und inneren Waldrandbereiche, die ökologisch von großer Bedeutung sind, wurden durch den Übungsbetrieb mit schwerem Gerät und dem damit einhergehenden Lärm
negativ beeinflusst, was vor allem die

Dies zeigen auch die vielen "abgehackten", geradlinig verlaufenden Waldränder, zu sehen auf dem Luftbild von Seite 5 und in Abbildung 19.
Die Schafbeweidung bis an die Waldgrenzen - man kann gut die beweidete Fläche bis an die ersten Bäume erkennen - tut ein Übriges dazu, dass keine Sträucher durchkommen.

4.4 weitere Besonderheiten

Bereits in 2.2.2 wurde auf die Tatsache hingewiesen, dass sich die Waldstandorte überwiegend auf den höheren oder steilen Lagen, nicht jedoch in den Mulden befinden. Das zu mühselige Bewirtschaften solcher Stellen mag sicher ein Grund dafür sein. Aus natürlicher Sicht jedoch viel
16 Forst

interessanter ist ein anderer Faktor: Vor allem die Buche ist äußerst empfindlich gegenüber Spätfrost während der Sprießzeit, und genau dieses Risiko ist in den weiten Mulden der Kuppenalb sehr hoch. Da kalte Luft ja bekanntlich absinkt, sammelt sie sich in den Mulden und erzeugt so einen "Kältewanneneffekt". Da grundsätzlich in jedem Monat mit Frost auf der Alb zu rechnen ist, ist ein Entstehen von Buchenwäldern in diesen Bereichen kaum zu erwarten.
Die einzige Möglichkeit hierfür wäre ein langfristiges Heranwachsen von Buchenbeständen innerhalb bereits bestehender Wälder. Dies könnte folgendermaßen aussehen:
Infolge von rückgehender Schafbeweidung würden über eine einsetzende natürliche Sukzession zuerst Erstbesiedler, sogenannte Pionierbaumarten wachsen. Hierzu zählen Birken, Weiden oder
Kiefern, alles Baumarten, die eher anspruchslos sind. Die Birke beispielsweise wächst dort, "wo kein anderer Baum wächst"7 Erst wenn diese Baumarten einen Wald gebildet haben, können sich
Buchen unter dessen Schutz entwickeln. Auf diese Weise nahm im Zeitraum von 1993 bis 2003 die Gesamtwaldfläche im Stadtwald Münsingen um 87 ha zu, da sich durch eine natürliche Sukzession von Heideflächen Pionierhölzer ansiedelten.

Aufgrund der geographischen Gegebenheiten der Schwäbischen Alb, wurde auf eine Düngung sowohl im Stadt- beziehungsweise Staatswald, als auch im Gutsbezirk in den letzten Jahren verzichtet. In Baden-Württemberg wird im Forstbereich nur gedüngt, um den natürlichen Zustand des Kalkvorhandenseins wiederherzustellen, eine sogenannte Ausgleichskalkung oder Meliorationskalkung. Dies ist nur in kalkarmen Regionen von Nöten, in denen der sauere Regen den gelösten Kalk im Boden auswäscht. Auf der Alb wird der Oberboden jedoch auf natürliche Art vom darunter liegenden Gestein gedüngt.
Als einziger das Wachstum begrenzender Faktor kann die oftmals relativ schlechte Wasserversorgung der höheren Lagen angesehen werden.

Als weiterer Nachteil lässt sich die höhere Rotfäulegefährdung von Fichten auf kalkhaltigen Weißjuraböden ausmachen. Die Rotfäule wird durch holzzersetzende Pilze verursacht, die über die Wurzeln in den Baum eindringen und eine Holzfäule in dessen Inneren hervorruft. Neben einer zunehmenden Instabilität sind auch erhebliche Einbußen bei der Vermarktung zu erwarten.

Abb.20: Hudewald

Eine heute nahezu unbekannte Waldform, nämlich der Hudewald (auch: Hutewald oder Waldweide) kann man an vielen Stellen des Truppenübungsplatzes sehen.
Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein wurde das Vieh - Rinder, Schafe oder Schweine - in die Wälder getrieben, weil dort die Nährstoffversorgung wesentlich ausgeprägter war. Neben Gräsern standen auch Laub, Eicheln oder Bucheckern auf dem Speiseplan. Doch führte Tierverbiss an den jungen Baumsprösslingen dazu, dass sich im Laufe der Zeit abstrakte Baumformen mit ausladenden Kronen und mehrstämmigen Eichen oder Buchen entwickelten. Zwar wurde diese Viehhaltung auch außerhalb des damaligen Hardts praktiziert, doch die heutige, zivile und wirtschaftliche Nutzung auf der städtischen Gemarkung bedeutete letztlich ein Zuwachsen dieser Waldstellen, so dass sie kaum noch auffallen. Auf dem Truppenübungsplatz dagegen werden diese Wälder auch heute noch beweidet und so sind sie auch besonders auffallend.


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