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Seminararbeit zum Truppenübungsplatz von Jochen Schuster (2006)

Geographie

5. Geographische Besonderheiten der Kuppenalb

5.1 Der Boden auf dem Truppenübungsplatz

In den vorigen Kapiteln dieser Arbeit wurde ja bereits mehrfach auf die Böden der Kuppenalb eingegangen. Die zentralen Stichworte in diesem Zusammenhang sind der hohe Kalkgehalt und eine sehr dünne Substratschicht. Diese Eigenschaften wird man mehr oder weniger auf der ganzen Alb verteilt wiederfinden.
Dennoch stößt man auf eine sehr interessante Erscheinung, wenn man eine Bodenerfassung zur Hand nimmt: die "Reichsbodenschätzung", die im Jahre 1934 gestartet wurde, hatte zum Ziel, die Bodenbeschaffenheit in verschiedene Klassen einzuteilen, um damit eine gerechte Grundbesteuerung landwirtschaftlicher Nutzflächen zu ermöglichen. Diese Bestandsaufnahme ist bundesweit flächendeckend erfolgt; doch im Falle des Truppenübungsplatzes Münsingen gibt es eine Ausnahme: Der Gutsbezirk Münsingen war gemeindefrei, und da der Staat sich nicht selbst besteuert, wurden hier keine Daten erhoben. Wäre da nicht die Platzerweiterung von 1939 gewesen. Auf einer kleinen Fläche des heutigen westlichen Teils des Übungsgeländes, auf der Gemarkung der ehemaligen Ortschaft Gruorn, gibt es eine erfasste Fläche in der Größenordnung von etwa 800 x 1.400 Metern.
Auf der Gemarkung Gruorn findet man Ertragsmesszahlen8 in einem Bereich von durchschnittlich 53. Der Durchschnitt auf der Mittleren Kuppenalb liegt bei 30 bis 35. Die Gemarkungen der Ortschaften um den Übungsplatz haben somit weitaus wertlosere Böden, wie die Beispiele von Münsingen, Böttingen, Magolsheim, Zainingen (jeweils 33), Auingen (34), Feldstetten (36), Ennabeuren (38) und Böhringen (39) zeigen. Höhere Durchschnittswerte auf der Alb kann beispielsweise Aichstetten mit 40 vorweisen. Diese Beobachtung lässt auf ein Verwitterungsphänomen schließen, das auf der besagten Markung wohl besonders ausgeprägt stattzufinden scheint.

Abb. 21: Auszug aus einer Flurkarte mit Eintragungen zur Reichsbodenschätzung,
südlich von Gruorn

Besagter Bereich mit den "Top-Böden" für Albverhältnisse liegt in einer Mulde, die von einem Bergkamm mit durchschnittlich 800 m ü.N.N. umgeben ist. Im Zuge langer Zeiträume sammelte sich in dem Becken Verwitterungsmaterial, das in Folge von Niederschlägen und der damit verbundenen Lösungsverwitterung in Kalkgebirgen von den höheren Lagen ausgeschwemmt wurde und als Sickerwasser in ebendiese Mulde gespült wurde. Diese Verwitterungsschicht ist so immer mächtiger geworden, das anstehende Gestein in Folge dessen immer stärker überlagert worden. Diese sogenannten Rendzina-Böden sind wesentlich fruchtbarer als die mit den weniger mächtigen, ausgespülten Böden auf den Kuppenlagen.

Schaut man sich den Kartenausschnitt abermals an, so fallen neben den Ertragsmesszahlen auch Notierungen wie "L", "V" oder "Vg" auf. Letzteren beide stehen für "Verwitterungsboden" beziehungsweise "gesteinshaltigen Verwitterungsboden", was ein weiteres Indiz für die oben beschriebene Entstehung dieser sehr fruchtbaren Böden in der Mulde südlich von Gruorn ist.
Das "L" steht für "Lehm", welcher durch Verwitterung aus Festgestein entsteht.

Abb. 22: Aufnahme des Kartenausschnitts in Abb.21

5.2 Kleingewässerbildung

Das häufige Vorkommen von Lehmböden auf dem Truppenübungsplatz liegt einem weiteren Phänomen zugrunde. Wer sich längere Zeit auf dem Gelände befindet, wird an unzähligen Tümpeln und Kleingewässern vorbeikommen, die man in dieser Form sonst eigentlich nirgends antreffen kann, beispielsweise außerhalb des Platzes.

Abb.23: Kleingewässer in Panzerfahrspur

Und auch hier handelt es sich um eine Besonderheit, die ihre Existenz nur der militärischen Nutzung zu verdanken hat. Solche Erscheinungen trifft man hauptsächlich in der Nähe von den Schießbahnen an, zu denen die nicht selten 60 Tonnen wiegende Panzer über das Gelände fuhren. Bei einer regelmäßigen Befahrung wurde der an diesen Stellen ohnehin schon relativ wasserundurchlässige Lehmboden immer mehr verdichtet.

Schließlich verursachten die ruckartigen Bewegungen der Kettenfahrzeuge noch Bodenverschiebungen, so dass die charakteristische Wellenform dieser Tümpelketten - meist folgen zehn oder mehr aneinander - entstehen ließen. Durch die Verdichtung und Vertiefung tritt eine wasserstauende Wirkung für das sich sammelnde Regenwasser ein, doch bei längerer
19 Kleingewässer / Dolinen
Trockenheit sind die Tümpel ausgetrocknet. Zu finden sind die Tümpelketten jedoch nie auf höheren Lagen, sondern stets unterhalb einer Erhebung oder eines Bergkammes, da hier bei dem sofort anstehenden Gestein und der zu dünnen Substratschicht das Wasser sofort versickern würde. Außerhalb des Truppenübungsplatzes gibt es diese Kleingewässerform nicht, weil erstens keine 60 Tonnen schwere Fahrzeuge unterwegs sind; zweitens würden solche Biotope aber die landwirtschaftliche Nutzung von Wiesenflächen unterbinden und so zu Ertragsausfällen für den Wiesenbesitzer führen.

5.3 Dolinen

Abb. 24: Bewachsene Einsturzdoline auf dem Übungsplatz

Die Schwäbische Alb ist ein Karstgebirge und daher anfällig für Lösungsprozesse mit Wasser.
CO2-haltiges Sickerwasser dringt in das Gestein ein und wandelt das Kalkgestein in Bikarbonat um, welches löslich ist und weggespült wird. So werden die Klüfte im Kalkgestein immer größer und breiter, bis sich in den Tiefen des Karstgebirges Höhlen bilden. Sind diese zu nahe an der Oberfläche, können sie dem Druck der darüber liegenden Schichten nicht mehr standhalten und stürzen ein.

Wie die Kleingewässer stellen auch die Dolinen eine Beeinträchtigung der regulären Oberfläche dar und wirken in landwirtschaftlich genutzten Gebieten störend. Deshalb wurde ein Großteil der Dolinen auf der zivilen Gemarkung, wo ja allemal die gleichen geographischen Voraussetzungen vorhanden sind, zugeschüttet. Dabei wurden hier Bauschutt oder in manchen Fällen auch Tierkadaver entsorgt. Doch ist dies mittlerweile strafbar und eine Verordnung im Biotopschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg stellt die Dolinen unter Schutz. Zwar hatten die Dolinen auch auf dem Truppenübungsplatz eine gefährliche Eigenschaft, bestand doch die Gefahr, dass die ohne Beleuchtung fahrende Gefechtsfahrzeuge in der Nacht in solch ein Loch stürzen könnten. Dem wurde mit der Pflanzung von relativ schnell wachsenden Nadelhölzern in den Dolinenkegeln entgegengetreten. Der Vorteil von Nadelhölzern besteht darin, dass diese zum einen das ganze Jahr über Nadeln tragen und so permanent gut sichtbar sind. Zum andern können diese in den Senken der Kuppenalb auch einzeln stehen, Laubbäume dagegen würden bei der zu oft vorkommenden Kälte verkümmern (siehe auch 4.4).


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