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Biosphären Etappen-Tour Von Reutlingen bis Schelklingen
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SPHÄRE-Wissen: Was kann GPS-Navigation? Mit dem Navigationsgerät am Fahrradlenker oder in der Hand finden Kartenmuffel dank GPS (Global Positioning System) immer den richtigen Weg. SPHÄRE präsentiert Ihnen Geheimtipps im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Die Wanderwege sind als sogenannte „Tracks“ in verschiedenen Dateiformaten gespeichert (GPS-Download) zum Beispiel zur Nutzung mit MapSource“ (Garmin) oder „Go7ToWin“. Sie müssen eines der für Ihr GPS-Gerät passendes Format herunterladen (siehe GPS-Download).
SPHÄRE-Unterkünfte Bad Urach Münsingen
Fortsetzung des Artikels „24 Stunden NaTour“ (siehe oben) Schon der erste Wegabschnitt hinauf zur Eninger Weide, dem erhabenen Wiesenplateau, lieferte den ersten Vorgeschmack auf das anspruchsvolle Profil. Es galt, einen eigenen Rhythmus zu finden, auf schmalen steilen Pfaden, sich auszutauschen mit denen, die letztes Jahr schon Erfahrungen sammelten. Nicht selten war ein ungläubiges Kopfschütteln zu sehen, bei der Vorstellung bis am nächsten Morgen zu gehen und zu gehen. Schritt für Schritt. Wie soll das funktionieren? Die minutengenaue Punktlandung am Wanderheim auf der Eninger Weide zur ersten Pause lieferte eine Antwort. Der Zeitplan, den Streckenchef Eberhardt ausgetüftelt hatte, war Gesetz und Stütze, eine Richtschnur, an der wir Wanderer uns orientieren konnten. Exakt 30 oder 45 Minuten Pause gestattete das Timing sich mit Joghurt, Äpfeln, Bananen und Kirschen zu stärken, die Wasserflaschen aufzufüllen oder noch einen kräftigen Schluck Kaffee zu genießen. Perfekt. Gerade genug Zeit die Speicher zu füllen, die Toilette aufzusuchen und die Muskulatur zu lockern. Aber keines Falls zu viel Muße, um der Müdigkeit nachzugeben. Doch davon konnte am frühen Nachmittag noch keine Rede sein. Herrliche Panoramen bis weit ins Neckartal beflügelten den Schritt auf wild romantischen Pfaden entlang der Hangkante. Wieder im dichten Wald, führte die Route zu den tief in den Fels eingeschnittenen Höllenlöchern oberhalb Dettingens. Über steinige, wilde Serpentinen ging´s vom Dach der Alb rasant hinab in die Kurstadt Bad Urach. Ganz mondän in der Alten Schlossmühle lud Bürgermeister Elmar Rebmann die Biosphären?wan?derer zu einem leckeren Buffet ein. Auch die Stadtväter von Dettingen und St. Johann, Michael Hillert und Eberhard Wolf, empfingen die Wandererschar in der Pause zuvor mit herzlichem Zuspruch. Doch anders als die zünftigen Biertischgarnituren am Mittag im Schatten mächtiger Bäume, wollten am Abend im Saal der Schlossmühle die lehmverkrusteten Wanderstiefel, die verschwitzten T-Shirts, der herbe Geruch von Fußpflegemitteln und nackte, mit Pflastern beklebte Füße so gar nicht in das edle Ambiente passen. Doch bevor wir uns an den Luxus gewöhnen konnten, blies der Streckenchef nach 30 Minuten Punkt 18 Uhr zum Abmarsch. Wie auf der Flucht vor der abendlichen Müdigkeit, hasten wir den steilen Pfad hinauf zum Michels Käppele oberhalb der Kurstadt. Heftiges Schnaufen, Schweiß auf der Stirn. Zu schnell? Nach sechs Stunden wandern sollten wir keine Leistungsspitzen einbauen, beginnt doch nun die eigentliche Ausdauerleistung. Wandern in Sauerstoffschuld bildet Laktat (Milchsäure) in der Muskulatur – schmerzhafter Muskelkater lässt grüßen. Außerdem verlassen wertvolle Minerale mit dem Schweiß den Körper. Wer nicht ausreichend trink, läuft Gefahr, dass Wadenkrämpfe plagen. Also Tempo runter. Es dämmert schon, als wir um 21.15 Uhr das Hofgut Wittlingen erreichen. Müdigkeit und erste Anzeichen von Erschöpfung dämpfte die Gemütslage der Ultrawanderer. Das fröhliche Geplapper der vorangegangenen Etappen ebbte ab, jeder war nun mit sich beschäftigt. Schnell noch von der köstlichen Brühe nippen, ein wärmendes Shirt überstreifen, Beine massieren und dehnen. Wir verschwinden im Wald, leise, andächtig und respektvoll. Denn hier beginnt die Steigung durch die wilde, dunkle Trailfinger Schlucht hinauf nach Münsingen. Dort erwartet uns nicht nur eine lange einstündige Rast, sondern auch die Stunde der Wahrheit. Viele brechen ab, einige entkräftet. Manche konnten der Versuchung des in der Nähe geparkten Autos nicht widerstehen. Ein fürstliches Buffet am Rathaus ließ die Lebensgeister wieder auflodern. Bürgermeister Mike Münzing, der die ersten beiden Etappen mitgewandert war, ließ es sich nicht nehmen, die Maultaschen den hungrigen Wanderern höchst persönlich zu servieren. „Das sind alles Produkte aus dem Biosphärengebiet“, lud er uns zum Mitternachtsmahl ein. Ziegenkäsehäppchen, Kartoffelsalat – vom Feinsten. Die Versuchung ist groß. Nur nicht zu viel essen, lieber noch ein wenig die Füße hoch legen, die Nacht ist noch lang. Um 1.45 Uhr brechen wir auf zu den verbleibenden vier Etappen. Es sollten die härtesten werden. Asphalt und der monoton abfallende Weg durchs Heutal bietet der Muskulatur und dem Kopf keine Abwechslung mehr. An der nächs?ten Verpflegungsstation rebelliert der Magen. Es ist 4 Uhr, etwas Tee mit Zucker muss genügen. Weiter geht´s, immer noch leicht bergab Richtung Sondernach, wann wird es endlich hell? Punkt 5:29 ist ein leises, einsames Piepen zu hören. Ein Pfiff nur. Er läutet das ersehnte morgendliche Vogelkonzert ein. Nun ist gewiss, die Nacht ist durchgestanden. Nach Kaffee und Brezel in Sondernach sammeln wir unsere Kräfte erneut, um das Dach der Alb ein letztes Mal zu erklimmen. Dort holt uns der Regen doch noch ein. Das nahe Ziel vor Augen, störte sich niemand daran. 45 von 80 Wanderern im Alter von 15 bis 73 erreichten das Ziel in Urspring am Fuß der Alb. Jubel blieb aus, die Erschöpfung war zu groß. Die Augen aber verrieten: wohlige Zufriedenheit und Stolz.
Sphäre-Wissen: Langdistanzmärsche liegen im Trend Schon unsere Väter waren gewaltig gut zu Fuß – besonders jene Zeitgenossen, die vor rund 40 Jahren die Alpen in genagelten Lederstiefeln touristisch eroberten. So kämpften sich Freunde der Kniebundhosen und Karohemden bereits vor 36 Jahren über die Gebirgspfade des 43 Kilometer langen Silvretta-Ferwall-Marsch (Galtür, 30. 8. 2009). 41 Lenze zählt der Karwendel-Marsch (12. 9. 2009). Diese 52 Kilometerdistanz feierte1968 Premiere. Auch in der Biosphäre haben lange Märsche Tradition. Zum 14. Mal marschieren Gruppen unter dem Veranstaltungstitel „50 + X km“ einmal im Jahr von Irgendwo nach Owen ins Lenninger Tal. Dieses Jahr im Mai und Juni starteten die 15-Mann-Gruppen in Stuttgart (kleines Foto). Sie möchten den Artikel gerne weiterempfehlen? Dann klicken Sie bitte hier >>
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