Beuren: 6. Archemarkt

Freilichtmuseum Beuren: 6. Archemarkt „Essen, was man retten will“ am Sonntag, den 25. September

Essen, was man retten will

Althergebrachte regionale Spezialitäten beim 6. Archemarkt im Freilichtmuseum in Beuren

Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren lädt zusammen mit der Stuttgarter Regionalgruppe von Slow Food Deutschland e. V. am Sonntag, dem 25. September, zum „Tag der Arche des Geschmacks“ ein. Zum 6. Mal wird diese informative Reise in die kulinarische Vergangenheit angeboten, die nach dem Willen von Slow Food eine Zukunft haben soll. Vorgestellt, verkostet und verkauft werden im Museumsdorf am Albtrauf so genannte Archepassagiere aus dem Slow Food Projekt „Arche des Geschmacks“ – „Essen, was man retten will“.

Beim „Archemarkt“ im Museumsdorf  stellen sich von 11 bis 17 Uhr Archepassagiere, d. h. seltene und vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Lebensmittel, vor. Außerdem werden Themenführungen angeboten, denn das Museum beherbergt beispielsweise den Archepassagier „Augsburger Huhn“, eine vom Aussterben bedrohte Hühnerrasse oder die Albschnecken, die in einem kleinen Schneckengarten im Albdorf leben. Der Autor Rolf Maurer präsentiert sein vor kurzem erschienenes Buch „Spitzkraut, Landschwein, Höri-Bülle – Gaumenfreuden aus Baden-Württemberg wiederentdeckt“.

Außerdem erläutern Experten, wie alte bedrohte Pflanzen erhalten werden können und wie man beispielsweise eine alte Weizensorte für die Herstellung moderner Backwaren einsetzen kann. Als Archepassagiere aus der Region werden bei diesem 6. Archemarkt im Museumsdorf Albschnecken und Alblinsen vorgestellt, die seit 2005 zu den Archepassagieren gehören. Dank Slow Food erlebt auch das Musmehl aus geröstetem Weizen und Dinkel eine kleine Renaissance. Die einst auf den Dörfern verbreitete Morgenspeise ist folglich auch beim Tag der Arche des Geschmacks vertreten. In der 200 Jahre alten Bauernhausküche kochen Museumsmitarbeiter den aus Musmehl hergestellten „Schwarzen Brei“. Weil das Filder-Spitzkraut wegen der leichteren und kostengünstigeren Verarbeitung der runden Krautköpfe auf dem Rückzug ist, gehört es ebenfalls in die Arche des Geschmacks. Jörg Kimmich von der Interessengemeinschaft Filderkraut wird Kostproben anbieten und das traditionelle Spitzkraut wird von Hand gehobelt. In die Arche des Geschmacks gehört außerdem Birnenschaumwein aus der Obstsorte Champagner-Bratbirne. Die Manufaktur Jörg Geiger aus Schlat hat dieses Produkt auf dem Markt gebracht und sichert damit den Erhalt der markanten Birnbäume in den Streuobstwiesen des Albvorlandes. In der Arche des Geschmacks gehört auch die Höri Bülle, eine rote Speisezwiebel die traditionell auf der Bodensee-Halbinsel Höri angebaut wird und das Stuttgarter Geishirtle, eine alte süddeutsche Birnensorte, die vom Aussterben bedroht ist. An den Ständen können sich die Museumsgäste ausführlich über die vorgestellten Lebensmittel und Nutzpflanzen, ihre Herstellung und Zubereitung informieren.

Das komplette Programm des „Arche des Geschmacks“ kann kostenlos beim Freilichtmuseum in Beuren angefordert werden oder ist auf der Homepage unter  www.freilichtmuseum-beuren.de abrufbar. Informationen zu Slow Food Deutschland e. V. sowie insbesondere zum Programm der Regionalgruppe Stuttgart gibt es unter www.slowfood.de/stuttgart. Die Arche des Geschmacks ist ein internationales Projekt von Slow Food. Ziel ist es, lokale und regionale Lebensmittel, Nutztier- und Nutzpflanzenarten, die mangels Angebot auszusterben drohen, vor dem Vergessen zu bewahren.

Veranstaltungsort:

Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren,

Info-Telefon 07025 91190-90, Fax 07025 91190-10,

www.freilichtmuseum-beuren.de

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