Nationales Expertenteam testet UNESCO -Tauglichkeit der Alb
Sehr beeindruckt vom Auftritt des geplanten Biosphärengebietes Schwäbische Alb ist die Vorsitzende des nationalen MAB-Komitees, Gertrud Sahler gewesen. Bei einer anderthalbtägigen Rundfahrt durch die beteiligten Gemeinden und den Truppenübungsplatz hat sie zusammen mit ihren Kollegen durchweg positive Eindrücke gewinnen können: Die Schwäbische Alb hat die Reifeprüfung bestanden.
Das Komiteee wird bis Ende 2007 den Antrag für das Biosphärenlabel bei der UNESCO stellen. Wenn alles glatt geht wird die Alb schon ein Jahr später das begehrte Label haben blickt Sahler optimistisch in die Zukunft. MAB steht für „man and the biosphere“, übersetzt also „der Menschen und die Biosphäre“. Das nationale MAB-Komitee überprüft vor Ort ob die Kriterien der UNESCO eingehalten werden und ist quasi Vermittler zwischen dem künftigen Biosphärengebiet und der UNESCO. „Sie haben schon mehr Dinge bewegt, als manche ausgewiesenen Biosphärengebiete nach zehn Jahren.“ lobt Sahler die schwäbischen Macher bei der Abschlussbesprechung im Bad Uracher Rathaus.Gespannt lauschten den Ausführungen des Komitees hochrangige Politiker wie Baden Württembergs Minister für Ernährung und Ländlichen Raum Peter Hauk.
Großes Lob heimste der Landkreis Reutlingen und das Regierungspräsidium Tübingen ein. Unter ihrer Federführung werde deutlich sichtbar, so die MAB-Vorsitzende, das das Biosphärengebiet von unten her getragen werde. Dabei verwies sie beispielsweise auf die Initiative von Bäckermeister Heiner Beck mit seinem Albdinkel oder das Münsinger Wacholderprojekt. „Ich habe viele Menschen mit Unternehmergeist getroffen, die Ideen so ausgebaut haben, dass sie sich wirtschaftlich tragen“ fasst Sahler ihre Biosphärenrundreise zusammen.
Einige Details müssen natürlich noch geklärt werden. So bekundet sie nach UNESCO-Maßstäben Bedenken bei dem Thema Jagd in den Kernzonen. Denn: eine sich selbst überlassenen Kernzone verträgt keinerlei Eingriffe des Menschen in die Natur. Hier muß ein Kompromiss mit der Jägerschaft gefunden werden. Bei dem heiss diskutierten Thema Wanderwege in Kernzonen hingegen gibt Sahler Entwarnung: Die Hauptwanderwegen des Schwäbischen Albvereins sollen auch weiterhin zugänglich sein, allerdings müsse das Wegenetz hinsichtlich der Nebenwege schon etwas ausgedünnt werden.
SPHÄRE-TV
Die Redaktion SPHÄRE zeichnete für Sie die Originaltöne und Stimmungen bei dieser Abschlußbesprechung auf. Hören und sehen sie in den SPHÄRE-TV-Interviews…
- …wie MAB-Vorsitzende Gertrud Sahler über das Biosphärengebiet Schwäbische Alb denkt….
- …wie Baden Württembergs Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk, die UNESCO-Botschaft empfängt….
- …wie der Gastgeber des Komitees, Bürgermeister Markus Ewald, über den Abschluß denkt…
- …wie Münsingens Bürgermeister, Mike Münzing, seine Gemeinde in Richtung Biosphäre lenkt… Film ab >>