Blaues Wunder: Etappenziele

Biosphärenpfadfinder: Ausgewählte GPS-Touren des Sphäre-Verlags hier >>

Sanft wogt das Albprofil von 900 Metern Höhe hinab zur Donau (500 Meter über dem Meer): Wer von der Donau aus die Alb hochblickt, nimmt den Höhenunterschied kaum war. Doch zwischen dem Weizenfeld bei Rechtenstein und dem Gebirgskamm am Ende des im Bildhintergrund ansteigenden Lautertals liegen mehr als 300 Meter Höhendifferenz. Foto: Spätherbst bei Rechtenstein.

Vorsicht Ansteckungsgefahr! Wen das Reisefieber im letzten Stadium schüttelt, hat keine Chance auf Heilung. Er muss stets hoch hinaus, will immer weiter und am liebsten mehrere Wochen lang. Das Sphäre-Magazin hat sich auf der Schwäbischen Alb nach Wanderrouten mit dem höchsten Suchtpotential umgeschaut. Und siehe da: Der Fernwanderweg Albsteig-HW1 wirbelt die Fieberkurve ebenso in die Höhe wie es die abenteuerlichen Alpentouren auf Hannibals Spuren vermögen.

Seit der Anerkennung des mittleren Teils der Schwäbischen Alb als UNESCO-Biosphärenreservat rückt diese raue Landschaft bei den Reisedeutschen zunehmend in den Mittelpunkt. Die Medien, TV und Presse berichten nun häufiger und gern. Bisweilen aber trübt das hektische Blitzlichtgewitter die Freude am natürlich, klaren Albsonnenschein. Denn nur allzu oft reproduziert der Mainstream-Journalismus nur das wenig tiefgründige PR-Gesäusel (PR = Public-Relation, Pressemeldung) .

Dabei waren schon zuvor die Alpen zwar höher, die Schwäbische Alb unter Wanderfüßen aber angenehmer und daher schöner. Warum? Im Gebirge geht es meist nur steil bergauf und – die Oberschenkel grüßen – ebenso marzialisch wieder hinab. Wer das nicht schafft, schwimmt im Touristenstrom der Alpen im Spaziergänger-Modus an der einen Talseite entlang und auf der anderen wieder entgegen – nicht gerade prickelnd, oder? Ach ja, Seilbahnen gibt es auch noch – die höchste Kunst des Wanderns. Da schenkt sich der Kenner doch glatt die Gipfelkreuze und verkriecht sich statt dessen in den Höhlen der Schwäbischen Alb. Gern spürt er in den verfallenen Burgen die Historie alter Könige und Kaiser auf oder erklimmt über zahlreiche Aussichtstürme das über 1000 Meter hohe Dach der Alb.

Auf dem 200 Kilometer langen Karstgebirge wandeln Sie immer auf der Höh´ über liebliche Kuppen und an verwinkelt- schroffen Albkanten. Besonders aussichtsreich gibt sich die nordwestliche Hangkante mit Fernsicht bis in den Schwarzwald hinein. An diesen Albflanken finden Sie die wildesten Trails, die Konditionsbolzen über Talabwärtspfade zu traumhaften Wanderrunden verbinden können. Auf dem flach nach Südosten zur Donau hin wegkippenden Alb-Plateau haben die schwungvoll mäandrierenden Bäche liebliche Täler gegraben. Die Alpen erscheinen zum Greifen nah. Die wirklich einsamsten Routentipps warten hier auf Sie und Ihre Wanderschuhe.

Sphäre lädt Sie nun ein zu den schönsten Tourenvorschlägen der gesamten Schwäbischen Alb. Zur Orientierung hat die Redaktion folgende Touren-Hotspots auf der Karte (oben) markiert. Über den QR-Code rechts oben gelangen Sie zu interaktiven Online-Karten, die Sphäre eigens für diese Insider-Routen entworfen hat. Die Tipps orientieren sich nicht an Empfehlungen von Tourismusbeamten, sondern vielmehr an des Lesers Wanderslust und eigenen Praxistests. Sammeln doch waschechte Individualisten lieber viel Stock und Stein unterm Schuh, als kesse Werbe­sprüche des Broschürenmaterials. Auch GPS-Plattformen bringen den Newcomer wenig auf den Albgeschmack. Sie bieten homogene Masse an Routen aber wenig Beratungsklasse. Es fehlt die zugespitzte Aufbereitung eines unabhängigen Fachjournals.

Deshalb sei an dieser Stelle auf die verlagseigene GPS-Plattform verwiesen und deren journalistisch aufbereiteten Touren-Tipps (gps-biosphaere-alb.com). Die haben es in sich – versprochen: nämlich verdammt viel Schwäbische Alb.

 

Tipp 1: Hervorragend zu diesem Thema aufgestellt ist das Landkreisbündnis Zollern­alb, Sigmaringen und Tuttlingen (Donaubergland). Deren Toprouten sind kompetent und empfehlenswert zu einer Traumwanderetappenstrecke zusammenfasst. Zur Freude anspruchsvoller Internet-User scheint die eigens für den sogenannten Donau-Zollernalb- und Donau-Bergland-Etappenweg programmierte Internetseite von echten Wanderern konzipiert worden zu sein – Kompliment. (www.wandern-suedwestalb.de)

 

Tipp 2: Ebenfalls mit viel Sinn und Wanderverstand konzentriert sich das Wandermarketing des Landkreises Göppingen auf zwei erlebnisreiche Leit­routen: Albtraufgucker und Albtraufgänger locken mit einprägsamen Alb- und Markenprofil. Der Gast wird neugierig. Perfekte Ausschilderung, die mit dem individuell erstellten Kartenportal dieser Route korrespondiert, bieten übersichtlich PDF-Downloads von Karten, Infotafeln und Höhenprofile an. Dickes Lob – weniger ist in der Tat oft mehr. (www.albtraufgaenger.de)

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