247 Mio Euro für GPS-Geräte

Wanderer geben im Jahr 247 Millionen Euro für GPS-Geräte aus – Daten und Fakten zu GPS und Wandern.

Die erste nationale „Grundlagenuntersuchung Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern“, die der Deutsche Wanderverband mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie durchgeführt hat, liefert auch Zahlen zum Thema Ausrüstung und GPS: Jeder zweite Deutsche wandert in seiner Freizeit und gibt für wanderspezifische Ausrüstung im Jahr rund 92 Euro aus. Fast alle Wanderer besitzen wetterfeste Jacken (92%), Tages-Rucksäcke (80%) und Wanderschuhe (72%), rund 18% der Wanderer besitzen ein GPS-Gerät. Diese werden seltener gekauft, aber sie sind mit durchschnittlich 239 Euro teurer als andere Ausrüstungsgegenstände. Rund 3,7 Milliarden Euro geben Wanderer im Jahr insgesamt für Ausrüstung aus, rund 247 Millionen Euro für GPS-Geräte.

Zwar besitzen 18% der Wanderer ein GPS-Gerät, aber nur wenige nutzen es bisher tatsächlich auf ihren Wanderungen. Bei Tagestouren, die meist wohnortnah durchgeführt werden, sind nur 3% der Wanderer mit ihren Geräten unterwegs. Bei Etappen- beziehungsweise Mehrtageswanderungen orientieren sich 6% mit Hilfe des GPS. Von den Ausrüstungskäufen der aktiven Wanderer profitiert am stärksten der Fachhandelssektor, denn 52% der Wanderer kaufen ihre Ausrüstung im Sportfachgeschäft, 36% im Kaufhaus und 19% im Outdoor-Fachgeschäft. Nur rund 7% kaufen ihre Wanderausstattung im Internet.

Die Befragungen der Grundlagenuntersuchung zeigen, dass die große Mehrheit der Wanderer sich mit Hilfe einer durchgehenden und eindeutigen Wegemarkierung orientieren will. Daher sieht der Deutsche Wanderverband (DWV) keine Alternative zur Markierungsarbeit der deutschen Gebirgs- und Wandervereine. „Aber für die praktische Arbeit der ehrenamtlichen Wegewarte und -zeichner wird das GPS immer wichtiger. Und bei der professionellen Tourenplanung und der Wegearbeit gehört dem GPS die Zukunft“, sagt Erik Neumeyer, Wegexperte des Deutschen Wanderverbandes.

Der DWV registriert bei seinen Mitgliedern eine stetig steigende Nachfrage zum Thema GPS, unter anderem bei Beratungsgesprächen auf Wandermessen. Die Wegeexperten der deutschen Gebirgs- und Wandervereine werden zukünftig immer mehr Daten mit Hilfe der satellitengesteuerten Navigation erfassen. Digitale Karten für Computer und GPS-Geräte bieten zusätzliche Infos, die eine gedruckte Karte nicht bieten kann. So zeigt die Topo Deutschland von Garmin mit den Qualitätswegen des Deutschen Wanderverbands die schönsten deutschen Wanderwege und die Verbandsempfehlung für rund 1.500 Qualitätsgastgeber.

Erik Neumeyer: „Heute sind GPS-Geräte für professionelle Nutzer so wichtig, wie noch vor 20 Jahren der Kompass. Aber mit dem GPS bieten sich viele neue Anwendungsmöglichkeiten. Die modernen zuverlässigen und bedienerfreundlichen GPS-Handgeräte haben die Zukunft der Outdoor-Navigation eingeläutet.“ Für den Wegeexperten sind GPS-Geräte eine optimale Ergänzung zu gedruckten Wanderkarten, auf die Wanderprofis nie verzichten können. Der DWV sieht noch Entwicklungsmöglichkeiten des GPS beim Geocaching. Dabei entdecken immer mehr jüngere Menschen den Spaß am draußen unterwegs sein, während sie mit Hilfe des GPS einen Schatz suchen.

Auch bei der praktischen Arbeit der Wanderexperten gibt es noch viele neue Einsatzmöglichkeiten für das GPS. Immer mehr Wandervereine planen ihre geführten Wanderungen und Wanderwege mit GPS-Aufzeichnungen und digitalen Karten. 20.000 Wegewarte in den deutschen Gebirgs- und Wandervereinen betreuen 200.000 Kilometer Wanderwege und nutzen bei der Planung, Erfassung und Pflege der Wege immer häufiger ein GPS-Gerät. Bei einer Befragung seiner Wegeexperten hat der Deutsche Wanderverband ermittelt, dass schon vor drei Jahren rund 17% von ihnen mit dem GPS arbeiteten.

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