Energieversorgung in Bürgerhand

30 Umweltverbände fordern neue Regeln für Energie Sharing und dezentrale Energie-Versorgung

Eine Studie der Agentur für erneuerbare Energien belegt: Die installierten Leistungen zur Stromerzeugung aus Wind-, Solar- oder Biomasseanlagen wurden 2019 zu 40 Prozent von Privatpersonen, Landwirtinnen und Landwirten erbracht. Wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen erschweren derzeit jedoch den Ausbau von Erzeugungsanlagen in privater Hand.Wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen erschweren derzeit jedoch den Ausbau von Erzeugungsanlagen in privater Hand.

Mieter-Strom und Energy Sharing könnten an Fahrt gewinnen, wären da nicht noch viele bürokratische Hürden. Vor dem Hintergrund knapper Ressourcen fordern 30 Umweltverbände daher neue Regeln für das Energie Sharing und den Ausbau der dezentralen Energie-Versorgung.

Gemeinsam geht’s besser
Projekte wie das der Bürgerenergie-Genossenschaft Beng in München oder der HEG Heidelberger Energiegenossenschaft eG zeigen, was möglich ist. Die Mitglieder der Genossenschaften beteiligten sich an einer dezentralen Energiewirtschaft über ein Genossenschaftskonzept. Auch die Bürgerinitiative EWS in Schönau, heute die größte Energiegenossenschaft in Baden-Württemberg, macht vor, wie eine preisgünstige Versorgung mit klimafreundlicher Energie funktionieren kann. Das Konzept ist einfach und überzeugend: Die Genossenschaften betreiben Photovoltaikanlagen standortnah auf Dächern von öffentlichen und privaten Gebäuden wie Grundschulen, Kläranlagen oder Wohnhäusern. Mieterinnen und Mieter, auf deren Dach eine Solaranlage über die Genossenschaft installiert wird, profitieren direkt vom vergünstigten Mieterstrom.

Energy Sharing macht Bürgerenergie attraktiver
Ob mit oder ohne Solaranlage auf dem eigenen Dach, beim Energy Sharing sollen alle Bürgerinnen und Bürger den gemeinschaftlich erzeugten regionalen Strom über das öffentliche Stromnetz zu günstigen Tarifen nutzen können. Dafür machen sich Umweltverbände, darunter das Bündnis Bürgerenergie, stark. „Noch sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für Energy Sharing nicht klar geregelt“, sagt Holm Breitkopf von der BHW Bausparkasse. Er verweist auf eine Potenzialstudie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung. „Demnach könnten 90 Prozent aller Haushalte in Deutschland mit vergünstigtem Energy-Sharing-Strom versorgt werden.“


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