Spurensuche Regenwurm

Regenwurmprojekt am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg

„Regenwürmer leisten einen wichtigen Beitrag für die Qualität und die Leistungsfähigkeit unserer Böden, die oft als selbstverständlich hingenommen wird. Dabei macht der Klimawandel auch vor den feuchteliebenden Würmern nicht halt. In manchen Regionen ist ihre Population eingebrochen“, sagte Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, zum Tag des Regenwurms am 15. Februar in Stuttgart. In einem Projekt am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe (LTZ) soll mehr über diese besondere Tierart in Erfahrung gebracht werden. Auch sollen neue Erkenntnissen gewonnen werden zum landesweiten Vorkommen und zur Artenvielfalt von Regenwürmern auf landwirtschaftlich genutzten Böden.

Das LTZ Augustenberg wird im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt des Landes zusammen mit dem Büro für Bodenmikromorphologie und Bodenbiologie unter Dr. Otto Ehrmann untersuchen, welche Regenwurmarten in welcher Dichte und Menge auf landwirtschaftlichen Flächen in Baden-Württemberg vorkommen. Dazu wird die Regenwurmfauna auf über 100 ausgewählten Flächen genau erfasst, der Fokus liegt dabei auf Ackerflächen.
„Wir wollen wissen, wie viele Regenwurmarten es in Baden-Württemberg gibt und wo sie vorkommen. Welche Arten sich auf landwirtschaftlich genutzten Flächen wohlfühlen und mit welchen Bewirtschaftungsmethoden wir sie gegebenenfalls fördern können“, sagte Minister Hauk MdL.

Ein Ziel sei es, die agrarischen Standorttypen nach Boden, Klima und Bewirtschaftung repräsentativ abzudecken. Zudem solle an Maßnahmen gearbeitet werden, die Regenwürmer möglichst wenig beeinträchtigen oder sogar fördern, insbesondere mit Blick auf die Folgen des Klimawandels für Regenwurmpopulationen. Erstellt werde ein praxisnaher, geländetauglicher Leitfaden für die Beurteilung der Regenwurmfauna auf den eigenen Flächen sowie Bildungsmodule für die landwirtschaftliche Fort- und Weiterbildung.

„Mit dem Projekt wollen wir vor allem auch erreichen, dass die gewonnenen Erkenntnisse breit bekannt gemacht werden und in die landwirtschaftliche Praxis der Landwirtinnen und Landwirten ihren Eingang finden“, betonte Minister Hauk MdL.


Hintergrundinformationen
Das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt besteht seit 2018 und ist bundesweit einmalig. Es vereint Projekte des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie des Ministeriums für Verkehr. Für die nächsten drei Jahre stehen dafür rund 17,6 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Bislang wurden über 160 Vorhaben gefördert.


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