Weiterführende Informationen zu Sphäre-Magazin Ausgabe 1/2024, Seite 14, WEBcode 241141

a. Haupt-Gewerbe.

Fabriken. Die Daumüllerische Wagenfabrik zu Dettingen ist die einzige eigentliche Fabrik des Oberamts. S. h.

Eine mechanische Wollenspinnerei nebst Rauh- und Tuchscheer-Maschinen besitzt neuerlich Metzingen. Sodann hat das Oberamt

2 Pulvermühlen, zu Urach und Metzingen; 3 Papiermühlen zu Urach, eine große Bleiche und die Pommersche Leinwandhandlung, die zugleich als Fabrik-Anstalt betrachtet werden kann, ebenfalls zu Urach.

Die Hauptgewerbe des Oberamts sind die Leinenweberey, die Wollenweberey und Rothgerberey.

Die Leinenweberey verbreitet sich über das ganze Oberamt, hat aber ihren Hauptsitz in Urach, das schon von alten Zeiten her eine angesehene Fabrikationsstätte der schwäbischen Leinwand war, und es durch den Herzog Friedrich I., wie in der Ortsbeschreibung gezeigt ist, noch mehr wurde. Der Oberamtsbezirk zählt 611 Webermeister mit 59 Knappen. Nach Urach, das 96 Meister mit 50 Knappen zählt, haben Donnstetten, Zainingen und Metzingen die meisten Webermeister. Zu dieser Zahl von besteuerten Webern kommen noch manche unbesteuerte, die im Winter blos ihr eigenes Produkt zur Befriedigung des Hausbedarfs verweben. Dagegen weben auch die andern großentheils nicht das ganze Jahr, sondern nur von Weihnachten bis zur Heu-Ernte, oder, wenn das Geschäft gut geht, bis zur Getreide-Ernte und arbeiten dann als Taglöhner der Bauern im Felde, bis die Feldarbeiten vorüber sind. Viele bauen auch, wie dies bey den meisten Handwerkern auf dem Lande der Fall ist, ihr eigenes Gütlein, daneben. Die Weber theilen sich, wie in dem Oberamtsbezirke Münsingen und anderwärts, in Stück-, Kunden– und Lohn-Weber, ohne daß jedoch eine strenge Abscheidung stattfände. Die Leinwand, welche bereitet wird, besteht fast durchaus in glatter Waare, selbst Urach hat nur zwey einzige Modelweber, welche für den einheimischen Gebrauch

| auch Tischzeug verfertigen. Die Stückweber verkaufen ihre Webstücke gemeiniglich ungebleicht an die Leinwandhandlungen. Diese lassen sie dann für den weiteren Verkauf entweder bleichen oder färben. Die gefärbte Leinwand wird in den Färbereyen zu Urach besonders schön bereitet, und hat viele Nachfrage. Sie ist unter dem Namen Cannefas, von den Webern auch Russischer Hosenzeug genannt, bekannt, die schwarze gewässerte Leinwand nennt man Golsch.

Einige wenige Weber verfertigen auch baumwollene und halbbaumwollene farbige Gewebe, Barchent, Zeuglein, Tüchlein etc. namentlich zu Metzingen.

Die Wollenweberey hat ihren Sitz zu Metzingen; sie wird daselbst sehr thätig und nicht blos für den innern Bedarf, sondern auch für den auswärtigen Markt betrieben. Die Fabrikanten klagen nur darüber, daß die rohe Wolle von den Wollenmärkten ganz frey und außerdem nur mit einem ganz geringen Zolle belegt, ausgehen darf.

Die Gerberey wird ebenfalls in Metzingen stark betrieben. S. Metzingen. Einen Saffiangerber hat Urach.

Uhren-Gehäuse von Alabaster zu Standuhren werden zu Metzingen verfertigt; in Ehningen ist auch ein Siegellakfabrikant und Metzingen hat zwey Korbmacher.

Eine Übersicht des Gewerbsstandes gibt folgende Liste:

M. G. M. G.
Barbierer 17  Leineweber 674 62
Baumwollenweber 4 3  Maurer 133 12
Bäcker 129 2  Mehlhändler 1
Blättersetzer 1  Messerschmide 5 1
Bortenwirker 4  Metzger 83
Buchbinder 3 1  Musiker 1 2
Buchdrucker 1  Nadler 2
Bürstenbinder 2  Nagelschmiede 13
Drechsler 6  Rothgerber 26 18
Färber 9 8  Saffiangerber 1
Feldmesser 13  Sattler 13 1
Fischer 3  Schäfer 34
Flaschner 3  Scheerenschleifer 1
Frachtfuhrleute 5  Schlosser 15 4
Fürkäufler 1  Schneider 107 8
Garnsieder 3  Schreiner 59 13
Glaser 16 2  Schuhmacher 153 25
Goldarbeiter 2  Seifensieder 6
Gürtler 1  Seiler 13 1
Hafner 9 2  Seckler 12
Hauderer 3  Siebemacher 2
Hufschmide 58 8  Siegellackfabrikant 1
Hutmacher 8  Silberarbeiter 1
Instrumentenmacher 2  Steinbrecher 16
Kaminfeger 2 1  Strumpf-Stricker 7 1
Karren-Fuhrleute 14  Strumpf-Weber 48 12
Kessler 2  Tuchmacher 25 9
Kirschner 2  Tuchscherer 2 2
Kleinhändler 394 2  Uhrenmacher 3
Knopfmacher 1  Wagner 58 4
Kohlenbrenner 3  Weißgerber 8
Korbmacher 2  Wollenkämmer 18
Kornmesser 6  Zeugmacher 28 8
Kübler 10  Ziegler 9 1
Küfer 45 4  Zimmerleute 62 6
Kupferschmide 4  Zuckerbecker 6 1

Zusammen: 2.434 Meister und 224 Gehülfen.

| Die meisten Gewerbe besitzen: Urach (250 M. 89 G.), Ehningen (471 M. 27 G.), Metzingen (178 M. 27 G.) und Dettingen (145 M. 4 G.). Die wenigsten: Ohnastetten, Bleichstetten und Sirchingen, gar keine: Reicheneck und Strohweiler.

Bey Ehningen machen die Krämer oder Kleinhändler, welche das Cataster zu den Gewerben zählt, die größte Zahl (363) aus.

Zu obigen Gewerben kommen noch:

Apotheken – 3: zu Urach Metzingen und Ehningen.

Getränkefabriken, und zwar: a) Bierbrauereyen 7, b) Branntweinbrennereyen 90.

In den letztern wird viel Kirschengeist, Zwetschgen-, Frucht- und anderer Branntwein bereitet.

Wirthschaften, und zwar a) Schildwirthschaften 67, b) Schenkwirthschaften 157.

Mühlwerke 59, und zwar: Mahlmühlen 21 mit 75 Gängen, Öhlmühlen 11, Gypsmühlen 6, Lohmühlen 2, Sagemühlen 3, Walkmühlen 4, Schleifmühle 1, Hanfreiben 2. Dazu kommen die obengenannten 2 Pulver- und

| 3 Papiermühlen, ferner eine Schleif-, eine Sägemühle und 1 Eisenhammer, die mit der Wagenfabrik zu Dettingen verbunden sind. In den Mühlen zu Metzingen wird auch Basalt gemahlen. S. h. In den Öhlmühlen wird Bucheln-, Lein-, Raps- und Mohn-Öhl meist für das eigene Bedürfniß geschlagen. Der Betrieb der Sägemühlen beschränkt sich auf das Schneiden aufgegebener Sägeklötze von Eichen, Buchen, Ahorn und anderem Laubholz.

Die Anzahl der Ziegelhütten belauft sich auf 6, wovon 2 auf der Alp sich befinden, deren Betrieb sich auf einige Brände beschränkt.

b. Nebengewerbszweige.

Die Spinnerey und zwar Flachs- und Hanf-Spinnerey ist das allgemeine Nebengewerbe in dem Oberamtsbezirke und die Winter-Beschäftigung der Alpbewohner. Hier spinnen häufig Manns- und Weibsleute; Spinnerey und Weberey sind so sehr in das Leben und den Haushalt der Einwohner besonders auf der Alp eingedrungen, daß häufig selbst ein Theil des Lohnes dem Gesinde in Leinwand gereicht wird. In der Regel wird das eigene Erzeugniß in dem Hause gesponnen und meist auch auf eigene Rechnung gewoben, zum Theil wird auch das Gespinnste an die Kauderer oder auf dem Schnellermarkte zu Urach verkauft. Ausserdem wird auch für die Weber und Andere viel um den Lohn gesponnen. Bey dem Allem reicht die einheimische Spinnerey so wenig als das einheimische Flachs- und Hanf-Erzeugniß für das starke Bedürfniß der Weberey hin, und es wird daher noch vieles Garn aus andern Gegenden, besonders aus der Steinlach eingeführt.

Der Flachs wird gemeiniglich an der Hand, der Hanf am Rädchen gesponnen. In neueren Zeiten ist auch die Doppelspinnerey (Spinnrad mit zwei Spuhlen) eingeführt und zu dem Ende zu Urach durch Vermittlung der Central-Leitung des Wohlthätigkeits-Vereins und des Stadtraths zu Urach eine besondere Unterrichts-Anstalt errichtet worden.

| S. u. Diese Spinnerey scheint aber bereits wieder in Abnahme zu seyn.

Die Wollenspinnerey wird für die Wollenfabrikanten zu Metzingen betrieben; doch mußten diese viel auswärts in den Oberämtern Herrenberg und Böblingen spinnen lassen, bis Metzingen kürzlich eine mechanische Spinnerey erhalten hat, wodurch die Handspinnerey ziemlich überflüssig geworden ist.

Das Spitzenklöppeln, sonst zu Ehningen ein allgemeiner Neben-Erwerbszweig, ist nun, nachdem der damit verbundene Verdienst sich immer mehr vermindert und das Produkt dem Wechsel der Mode nicht mehr entsprochen hat, fast ganz in Abgang gekommen, kaum daß noch einzelne alte Weiber sich mit der Verfertigung von geringen Baumwollenspitzen beschäftigen. Dagegen hat sich in der Musselin-Stickerey ein neuer Erwerbszweig gebildet, der in Metzingen, unter der Leitung seines Gründers, des Herrn Wurster, seinen Sitz hat, und von da aus über mehrere Orte, hauptsächlich Grafenberg, Ehningen, Dettingen etc. sich verbreitet. Ganz neuerlich sind die Arbeitenden auch sehr viel und hauptsächlich mit dem Aussticken und Verfertigen der leinenen Überhemden – Staubmäntel beschäftigt, wobey etwas mehr Verdienst herauskommt. Der Verschluß wird durch das Metzinger Handelshaus Salzer und Leuze, das einen Leinwandhandel in die Schweiz hat, besorgt.

Anderer kleiner Erwerbsmittel, des Einsammelns von Bucheln, Haselnüssen, Erd- und Himbeeren, ist oben S. 73 schon gedacht.

Wir bemerken hier gelegenheitlich noch, daß zur Erntezeit ganze Schaaren von Einwohnern nach Oberschwaben ziehen, um daselbst als Schnitter einen Verdienst zu machen, bis die Ernte in der Heimath beginnt. Das immer mehr aufkommende Mähen des Getreides hat übrigens diesen Arbeitsverdienst sehr vermindert.

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C. Handel.
a. Mit Natur-Erzeugnissen.

Holz, Vieh, Getreide, Wein, Obst, Wolle sind die Gegenstände des Verkehrs, der sich auch über die Grenzen des Oberamtsbezirks hinaus erstreckt.

Das Holz, größtentheils Scheiterholz, aus den Buchwaldungen der Alp, – Bauholz und Schnittwaaren müssen, wie schon bemerkt worden, gekauft werden, hat seinen Absatz in die benachbarten Städte unter der Alp, Reutlingen, Nürtingen, Kirchheim, neuerlich auch Eßlingen, Stuttgart etc. So lange der herrschaftliche Scheiterholzfloß, wovon nachher die Rede seyn wird, bestand, setzte fast die ganze diesseitige Alp ihr entbehrliches Holz an diese Anstalt ab. Jetzt suchen die Bauern die genannten Märkte auf, und sie werden darin zum Theil durch Rückfrachten – Gyps von Tübingen und Eßlingen etc., Salz von Canstatt etc., Wein von Stuttgart etc. – unterstützt. Ein Stapelplatz für den Holzhandel ist neuerlich Metzingen geworden. Die Holzpreise sind seit 100 Jahren von 2 fl. bis auf 13 fl. daselbst gestiegen.

Der Viehhandel erstreckt sich auf Pferde, Rindvieh und Schafe; der Handel mit Schweinen ist passiv, s. o. Die Pferde finden ihren Absatz im In- und Auslande, in neuern Zeiten besonders auch in der Remontirung; manche gehen nach der Schweiz und neuerlich besonders nach Frankreich; am schnellsten gehen die jungen Fohlen wieder ab. Der Rindviehhandel besteht hauptsächlich im Verkaufe des Schmalviehs. Die Schafe finden ihre Käufer vorzüglich auf dem Uracher Schafmarkte. Metzingen hat 11 Pferde- und 21 Viehhändler, Urach 36 Metzger, die zum Theil auch Viehhandel treiben. Die Pferdehändler kaufen auch auswärts namentlich in Bayern ein und fahren dann auf die Pforzheimer und andere in- und ausländische Märkte.

Das Getreide wird auf die Fruchtmärkte zu Metzingen, Urach, Reutlingen, je nachdem der Zug ist, auch Ulm, Ehingen, Riedlingen geführt. Indessen haben nur die Alp-Orte

| übrige Früchte, die Thal-Orte müssen größtentheils noch kaufen. Die Fruchtpreise sind in der Regel die mittleren des Landes. Den höchsten Preis hatten die Früchte im Jahr 1796 erreicht, wo der Scheffel Haber und Dinkel 11 fl. galt, zu ganz unerhörten Preisen aber stiegen sie, wie überall in dem Hungerjahre 1816 und nachher: im August 1816 galt der Dinkel zu Urach 14 fl., die Gerste 20 fl., der Haber 10 fl.; im Oktober der neue Dinkel 12 fl., im Mai 1817 stieg der Dinkel bis auf 30 fl., die Gerste auf 44 fl. der Haber auf 14 fl., am 11. Juni auf dem Markte zu Metzingen der Dinkel auf 42 fl., die Gerste auf 58 fl., der Haber auf 22 fl. Nach der Ernte fielen die Preise eben so schnell und tief, und wie früher über Mangel und Theurung geklagt wurde, so beschwerte man sich jetzt über Wohlfeilheit und Überfluß; 1820 und in den nächstfolgenden Jahren waren die Preise von 1 Scheffel Dinkel 2 fl. 30 kr. bis 3 fl., Gerste 3 fl. 36 kr. bis 4 fl., Haber 1 fl. 36 kr. bis 2 fl.

Der Wein wird meist unter der Kelter an die Nachbarn, besonders die Tübinger verkauft; aus den Kellern von Urach, Metzingen, Dettingen geht er mit Obstmost vermischt zur Erntezeit hauptsächlich auf die Alp.

Das Obst findet, so weit es nicht gemostet wird, seine Käufer theils unter dem Baume, theils wird es auf die Märkte zu Tübingen, Urach, Ulm, Ehingen, von den Dettingern neuerlich auch nach Bayern geführt, (s. h.); das dürre Obst wird von den Gönninger und Dettinger Obsthändlern in den Häusern geholt und in Oberschwaben, Bayern und abwärts am Rheine und in entfernten Ländern verkauft.

Die Schafwolle geht neuerlich viel auf den Kirchheimer Markt und von da in’s Ausland. Ein großer Theil aber wird in dem Bezirke selbst von den Wollen-Arbeitern zu Metzingen verarbeitet. S. o.

Die Pliezhäuser und Mittelstatter Sandsteine gehen unter mancherley Formen als: Brunnentröge, Mühlsteine etc. überall hin.

| Das Flachs- und Hanf-Erzeugniß wird nicht nur ganz im Oberamt verarbeitet – sondern es wird auch noch viel von außen vom Oberamt Tübingen, von den Fildern, von dem Schwarzwald, dem Welzheimer Walde etc. bezogen.

b. Mit Kunst- und Gewerbs-Erzeugnissen.

Leinwand, Wollwaaren und Leder sind die hauptsächlichsten und diejenigen Handels-Gegenstände, deren Absatz sich auch auf das Ausland erstreckt.

Der Leinwandhandel wird theils von einzelnen Webern, theils von Handlungen zu Urach, Ehningen und Metzingen betrieben. Daneben kommen noch auswärtige Käufer, besonders Schweizer, welche die fertige rohe Leinwand entweder von Haus zu Haus oder auf den Märkten einkaufen.

Urach war von alten Zeiten her ein Hauptsitz des Leinwandhandels, wie der Weberey und wurde als solcher insbesondere in der von dem Herzog Friedrich I. daselbst errichteten privilegirten Leinwandhandlungs-Compagnie, wie hinten bey Urach zu finden ist, sehr begünstigt. Diese Compagnie besteht nun zwar in ihrer alten Verfassung längst nicht mehr, aber es bestehen noch zwey Leinwandhandlungen auf dem Platze, wovon die eine, Pommer und Compagnie, sich ausschließlich diesem Geschäfte widmet und einen sehr bedeutenden Verkehr hat. Der Umfang des Handels ist zwar nicht so groß, als er es dermalen zu Blaubeuren ist (s. Blaubeuren S. 80); aber er ist immer ansehnlich und ist es besonders in neuern Zeiten, seitdem die Fesseln, die ihm überall durch Mauthen angelegt waren, durch die Zoll- und Handels-Verträge theilweise wieder gelöst sind; auch geht noch manches Stück nach Frankreich, Italien, und selbst nach Amerika. Nach einer glaubwürdigen Angabe, die vielleicht eher unter als über der Wirklichkeit stehen dürfte, werden jährlich in der Stadt Urach allein 7 – 8000 Stück Leinwand zu 66 Ellen und in einem Werthe von 140.000 bis 160.000 fl. in das Ausland versendet, also gerade eben so

| viel, als in den gepriesenen alten Zeiten, und zur Zeit, da noch die privilegirte Banngesellschaft in Urach bestand und Laichingen noch als Filial dazu gehörte, abgesetzt worden ist. Man vergl. darüber die ausführliche Darstellung des Uracher Leinwandhandels in Rösler’s Beyträgen zur Naturgeschichte von Würtemberg. Stuttgart, 1790. Heft II. S. 250. etc.

Die ins Ausland gehende Leinwand besteht theils in roher, größtentheils aber in gebleichter und gefärbter Leinwand (Cannefas). Die erste geht hauptsächlich in die Schweiz, die gefärbte in die Rheinlande, die gebleichte gröbere nach Frankreich etc. und die ganz feine nach Italien.

Wollenwaaren und Leder werden von den Metzinger Fabrikanten in das Oberland und auf die Messen von Zurzach, St. Gallen und Frankfurt abgesetzt.

Über den ausgebreiteten Handel der Ehninger Kaufleute und Krämer sind bey Ehningen nähere Nachrichten zu finden. Bekanntlich nährt sich dieser sehr volkreiche Ort fast ganz vom Handel. Von den Märkten und andern Anstalten zur Förderung des Handelsverkehrs ist weiter unten die Rede.

Die Zahl der Kaufleute beträgt nach dem Cataster 167 mit 32 Gehülfen; davon haben Urach 10 mit 9 Gehülfen, Metzingen 9 mit 1 Gehülfen, und Ehningen 148 mit 22 Gehülfen. Hierzu kommen dann die oben genannten 394 Krämer und Kleinhändler, wovon Ehningen wieder 363 hat. Das Gewerbs-Cataster beträgt, nach der Einschätzung, im Ganzen 5688 fl., nach der angeordneten Revision von 1829–5606 fl. 12 kr., davon kommen auf

Handwerker und Kleinhändler 2434 mit 224 G. 3223 fl. 54 kr.
Kaufleute und Fabrikanten 180 1225 fl.
Wirthschaften 224   622 fl.   8 kr.
Getränke-Fabriken 97     38 fl. 58 kr.
Mühlen und Werke 57   496 fl. 12 kr.
5606 fl. 12 kr.

Im Durchschnitt kommt auf 1 Gewerbe l fl. 53 kr., bey der Stadt Urach allein 3 fl. 8 kr. In Vergleichung mit andern Oberämtern ist Urach im Gewerbe-Cataster eines der stärksten.

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