Naturschutzgebiet Feldberg wird 75

Ein Drittel aller gefährdeten Arten findet Rückzug in solchen Gebieten

Mit rund 4.226 Hektar oder gut 42 Quadratkilometern ist der Feldberg nicht nur das älteste, sondern bis heute auch das größte Naturschutzgebiet des Landes. Daher kommt ihm besondere Bedeutung zu. Während dieses Naturschutzgebiet vor 75 Jahren noch ein Unikat in Baden-Württemberg war, gibt es inzwischen landesweit 1026 solcher Gebiete, die sich auf einer Fläche von rund 86.700 Hektar erstrecken. Dies entspricht 2,4 Prozent der Landesfläche.

„Naturschutzgebiete wie das Naturschutzgebiet am Feldberg stellen traditionell eines der zentralen Instrumente in der Naturschutzpolitik des Landes dar. Sie bewahren das wertvolle Naturerbe unseres Landes und bilden damit das Rückgrat des Naturschutzes“, sagte der auch für den Naturschutz zuständige Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Freitag (24. Februar) in Stuttgart anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Naturschutzgebietes am Feldberg.

„In diesen Gebieten findet ein Drittel aller bekannten in Baden-Württemberg lebenden gefährdeten Arten eine Nische zum Überleben, wie sie in nicht geschützten Landschaften kaum mehr gegeben sind. Naturschutzgebiete bilden damit unersetzbare Refugien für den Artenschutz und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zur Sicherung unserer Lebensgrundlagen“, so Bonde weiter.

 

Am Feldberg richtet sich das Fachinteresse vor allem auf die Überbleibsel aus der letzten Eiszeit, darunter viele Tiere und Pflanzen, die heutzutage sonst nur noch in den Alpen existieren. Doch auch andere Seltenheiten wie Auerhuhn und Dreizehenspecht, Arnika und Bärwurz finden am Feldberg noch geeignete Lebensräume. Seit zehn Jahren hat das Land am Feldberg ein Naturschutzzentrum eingerichtet, das mit Ausstellungen und Führungen über 40.000 Besuchern im Jahr die Natur in ihrer Schönheit, aber auch Zerbrechlichkeit nahe bringt. „Durch die Arbeit der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter des Naturschutzzentrums wird die einzigartige Natur am höchsten Berg des Landes für Groß und Klein erlebbar“, lobte der Minister.

 

Zugleich bildet der Feldberg mit seiner überaus reizvollen, abwechslungsreichen Landschaft und seinen speziellen klimatischen Bedingungen eines der wichtigsten und attraktivsten touristischen Ziele des Schwarzwaldes. „Immer mehr Menschen suchen das authentische Naturerlebnis, oft auch verbunden mit einer sportlichen Betätigung. Das Naturschutzgebiet am Feldberg zeigt eindrucksvoll, dass sich eine Erfolgsgeschichte entwickelt, wenn Naturschutz und Tourismus Hand in Hand gehen“, so Bonde. Neue Konzepte für ein konstruktives Miteinander von Tourismus und Naturschutz zu finden, stelle eine der wichtigsten Aufgaben in diesem Schutzgebiet dar.

 

Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums erscheint dieses Jahr ein Buch über den Feld-berg mit Beiträgen namhafter Gebietskenner, das von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg finanziell unterstützt wird.

 

Sphäre-Wissen:

Vor genau 75 Jahren, am 24. Februar 1937, veröffentlichte das damalige badische Ministerium für Kultus und Unterricht im Amtsblatt die Verordnung zum Naturschutzgebiet Feldberg. Damit legte es den Grundstock für das erste Gebiet in Baden-Württemberg, das aufgrund seiner landschaftlich und naturkundlichen Bedeutung unter Schutz gestellt wurde. Schon damals umfasste das Naturschutzgebiet 3.250 Hektar. 1991 hat das Regierungspräsidium Freiburg die Verordnung überarbeitet und die Fläche auf rund 4.226 Hektar erweitert, umgerechnet gut 42 Quadratkilometer.

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