Hangeln von Baum zu Baum

Kletterwald in Laichingen eröffnet

Laichingen: Eine der schönsten Kletterwald-Anlagen Deutschlands hat nun in Laichingen eröffnet. Im Wald bei der Tiefenhöhle können sich Kletterfreunde an insgesamt 54 Elementen, die zu fünf unterschiedlichen Parcours angeordnet sind, nach Herzenslust austoben.

Unter weit ausladenden, uralten Buchen führt der Weg vom Parkplatz an der Tiefenhöhle, vorbei am Spielplatz immer weiter in den Wald. Auf einer Lichtung erwartet den Besucher dann der eigentliche Eingang zum Kletterwald. 54 Elemente, die fünf  Parcours mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden ergeben, warten auf mutige Besucher. Die Namen der Stationen wie Tarzansprung, Nepalbrücke, Affennetz oder Schlangennetz  sprechen für sich.
Insgesamt 80 Klettergurte liegen bereit, das bedeutet, dass sich bis zu 80 Personen durch den Kletterwald, der auf 17000 Quadratmetern errichtet ist, bewegen können.

Zunächst werden die Klettergurte angelegt, dann erfolgt die die Einweisung in die Klettertechniken. „Ohne Sicherung darf niemand ins Gelände“ stellt Roland Vetter, einer der beiden Geschäftsführer fest. Zu seinem Team gehören fünf festangestellte Betreuer, an den Wochenenden stehen ihm bis zu zwölf ausgebildete Aushilfskräfte zur Verfügung. „Fünf bis acht Betreuer sind immer vor Ort“, meint er. Diese begleiten ihre Kletterer vom Boden aus durch die gewählten Strecken. Nach der Einweisung haben die Kletterer die Wahl zwischen vier weiteren Touren. Die Fünf bis Achtjährigen können sich im ersten Parcours „Spaß für Kinder“ versuchen. Da geht es zum Beispiel über eine ziemlich wackelige Seilbrücke. Für Kinder ab einer Größe von 1,20 Metern und natürlich auch Jugendliche und Erwachsene geht es beim Fitnessparcours zur Sache. Schwankende Brücken gilt es zu überwinden, an rasanten Seilbahnen hängend zwischen den Bäumen hindurchzuflitzen. Ab einer Körpergröße von 1,30 Metern darf der „Abenteuerparcours“ beklettert werden. Ganz Mutige wagen sich auf die Risikostrecke. Je nach Schwierigkeitsgrad geht es immer weiter hinauf, doch das Schritt um Schritt. „Wir haben schon viele Besucher gehabt, die mit Höhenangst gekommen und ohne wieder gegangen sind,“ erzählt Vetter.

Der Laichinger Kletterwald gehört zu den Schönsten in ganz Deutschland. Er hat mit 60 Metern den längsten Winkelweg, als Weg dient ein Stahlseil, das mit Metallwinkeln an zwei ‚Handseilen’ befestig ist. Mit dem der Plattform in 14,50 Meter Höhe kann man auch in keinem anderen Kletterwald höher hinaus als in dem auf der Alb. Mit der längsten Seilbahn können die Besucher eine Strecke von 111 Metern überwinden.

Die Idee, einen Kletterwald zu bauen, hatte Roland Vetter im vergangenen Jahr beim Pfingsturlaub. „An der Talsperre Pöhl bei Plauen im Vogtland steht der erste Kletterwald Deutschland“, berichtet er. Der Gedanke, solch eine Attraktion auch in dieser Region zu installieren ließ ihn nicht mehr los. Nach ersten Sondierungsgesprächen ging alles Schlag auf Schlag. Im Oktober des vergangenen Jahres führte Vetter die ersten Gespräche mit der Stadtverwaltung, im Januar folgte die Besprechung mit dem Architekten. Im Februar wurde das Baugesuch dem Bauausschuss vorgelegt, einen Monat später dem Gemeinderat. Im April haben Roland Vetter und sein Kollege Erhard Muerth den Pachtvertrag unterzeichnet, am nächsten Tag war Baubeginn. Drei Wochen später der Kletterwald fertig. „Es ging wahnsinnig schnell“ wundert sich Vetter rückblickend.

Klettern kann man in Laichingen schon seit gut vier Wochen. Die offizielle Einweihung fand gestern statt. Die Nachfrage sei riesengroß, freut sich Vetter. Immerhin ist es die erste Anlage dieser Art in der Region.  Schulausflüge würden in den Kletterwald gemacht, sogar Kindergeburtstage gefeiert.
Zur Zeit werden die Sanitärräume fertiggestellt, die beiden weißen Container bekommen im Laufe des Jahres noch eine hübsche Holzverkleidung. Einem Klettervergnügen in Laichingen steht also nichts mehr im Wege.

Öffnungszeiten:
Mitte Mai bis Ende November täglich von 9.30 bis 19 Uhr.
Weitere Informationen im Internet unter: www.kletterwald-laichingen.de

Schreibe einen Kommentar