Grün wird salonfähig

Gesellschaft: Biosphärengebiet heißt Lebensraum. Wie nah ist die Alb am Ideal?

Politische Gestaltung spiegelt die Meinung der Bürger. Die Meinung der Bürger orientiert sich an Gesetzen der Natur – so sollte es sein. Welch ein Paradies, was für ein Stück Biosphäre. Doch wie nah ist die Schwäbische Alb tatsächlich an diesem Ideal?

Energie sparen, Roter Milan, Kernzone, Landschaftsschutz – grüne Themen fanden in der Bevölkerung und auch bei Lokalpolitikern lange Zeit wenig Resonanz. Auf der Alb lebte man nutzwertorientiert. Man holte Bruchholz aus dem Wald und verstand nicht, warum nun das gute Brennholz in den Kernzonen einfach liegen bleiben soll. Wer jahrelang dem kargen Albboden mühsam

etwas Frucht abtrotzte, hatte keine Zeit über Rückzugsgebiete und bedrohte Tierarten nachzudenken. Doch alles hängt zusammen – die Heimat, die Wacholderheide, die Streuobstwiese, das alte Fachwerkhaus, der Bauernladen, die regionalen Erzeugnisse. Die Seelenlosigkeit der am Profit ausgerichteten Globalisierung rückt die Suche nach Identifikation in den Mittelpunkt. Im Gleichschritt mit dem Naturschutz finden die Menschen im Biosphärengebiet nun ihren eigenen Weg zurück zur schon immer lebenswerten Schwäbischen Alb. Denn: Das Wertegefühl für eine intakte Heimat und Natur ist nicht gekoppelt an Aktienkurse und am DAX. Weder Finanzkrise noch Inflation können die Schätze der Alb entwerten.

Greifbare Ergebnisse: Um die Schwäbische Alb als besonderen Lebensraum zu bewahren, nehmen Politiker viel Geld in die Hand. Das Regierungspräsidium Tübingen stellt für Pflegemaßnahmen jährlich 70000 Euro bereit, der Landkreis Reutlingen 140000 Euro

Politische Gestaltung spiegelt die Meinung der Bürger. Die Meinung der Bürger orientiert sich an Gesetzen der Natur – so sollte es sein. Welch ein Paradies, was für ein Stück Biosphäre?

Doch wie nah ist die Schwäbische Alb tatsächlich an diesem Ideal? Haben die letzten fünf Jahre Entwicklung zu einem der weltweit 500 UNESCO-zertifizierten Modellregionen Spuren im Denken und Handeln hinterlassen? Schön wär´s, denn unser Planet, die Republik, das Ländle braucht dringend eine alternative Wertekultur sowie neue Lebensmodelle. Sulzige Polkappen, marode Atommülllager und verschuldete Banken sind derzeit keineswegs ein Zeichen von Darwin’scher Stärke. Da kommt den Querdenkern ein Modellprojekt wie das Biosphärengebiet gerade recht.

Dieser seit 2009 von der UNESCO geadelte Lebensraum ist zwar von Politikerhand geschaffen, doch schon jetzt zeigt sich: Auch das Biosphärengebiet macht Politik und nicht nur die Politik macht Biosphärengebiet. Dies durften die Menschen hier, wie auch die vier etablierten Naturschutzverbände (SAV, NABU, BUND, BNAN) in den vergangenen fünf Jahren erfahren. Beispiel regenerative Energie: Noch vor dem Abzug des letzten Soldaten auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Münsingen im Jahre 2005 waren kommunale Entscheidungen in Sachen Heizung und Wärmedämmung stark an der Belastung der Haushaltskassen orientiert. Sogar Elektroheizer mit Nachtstrom standen in der einen oder anderen Gemeinderatssitzung zur Diskussion. Heute dagegen ist ein wahrer Wettlauf der Kommunen entbrannt, wer denn die größte Hackschnitzelheizung hinter seinem Schulgebäude baut, wer die meisten Solaranlagen auf seinen Dächern zählt. Sogar auf das verteufelte Windrad bläst biosphärenweit Rückenwind. Grund: Das Großschutzgebiet holt energiepolitische Debatten und Argumente vor die eigene Haustür. So wurden energetische Sanierungen in den Rat­häusern plötzlich Chefsache. Denn: Mit zugigen Fenstern kann heute keiner biosphärengrünes Profil gewinnen. Dafür aber mit Engagement. Deshalb widmet sich der BUND Neckar-Alb dem Energiethema besonders intensiv. Barbara Lupp, Regionalgeschäftsführerin, formuliert: „Unser Ziel ist es, eine Vollversorgung der Alb mit erneuerbaren Energien bis 2040 zu erreichen.“

Grasgrün ist bei den Städtern in: Nicht nur die Ausflügler suchen in Scharen das naturbelassene Pastell der Schafweiden, auch hochrangige Landespolitiker pendeln spürbar öfter zwischen leuchtend grünen Buchen hinauf auf das Dach der Alb. Sanfter Tourismus, Naturschutz, regionale Produkte, Streuobstwiesen, nachhaltiges Wirtschaften – das sind die Themen wofür sie werben. Die Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit der UNESCO-Weihen erhellt einerseits politisches Handeln, anderseits unterstreicht die Präsenz der Regierungsprominenz die Bedeutsamkeit der UNESCO-Alb, was letztlich Menschen und Lokalpolitiker zu einem grünen Gesinnungswandel bewegt.

Strahlkraft: Vermarktungsmöglichkeiten von landwirtschaftlichen Produkten haben sich verbessert. Paradebeispiel Streuobst. Die Dettinger Rosstriebkellerei lancierte Produktinnovationen am laufenden Band.

Das war nicht immer so. Am Synonym für das Biosphärengebiet, dem ehemaligen Truppenübungsplatz, entbrannten noch vor fünf Jahren hitzige Diskussionen um die Nachnutzung. Die über 100 Jahre konservierte, von Schäfern geprägte, unzerschnittene Kulturlandschaft war in Gefahr. Lupp erinnert sich: „Die Ankündigung des Abzugs der Bundeswehr nach über 100 Jahren Manöverbetrieb wurde von vielen Menschen als existenzielle Bedrohung angesehen. Der Truppenübungsplatz war ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der dünn besiedelten Region. Unmittelbar nach Ankündigung des Abzugs wurden viele Vorschläge entwickelt, was mit dem „frei“ werdenden Gelände angefangen werden könnte. Die Palette reichte vom Bau einer Autorennstrecke über Ansiedlung eines Freizeitparks und Gewerbeansiedlungen bis zum Bau einer Straße quer durch den Platz als Anbindung an die Autobahn Stuttgart-München.“ Folge: Letztere Idee löste heftige Debatten und Leserbriefschlachten aus, die den Raum Münsingen mobilisierten, wie schon lange kein Thema zuvor. Und heute: Nach fünf Jahren Biosphäre würde kaum einer der Beteiligten diese Gedanken ernsthaft diskutieren. Biosphäre macht grüne Gedanken salonfähig.

Da will die ausnahmslos wirtschaftliche Nutzung der Ringstraße im ehemaligen Truppenübungsplatz für Testfahrten der Automobilindustrie so gar nicht zum Image eines Biosphärengebietes passen – touristische Nutzung bleibt ausdrücklich unerwünscht. Natürlich – Firmen wie Liebherr brauchen Erprobungsstraßen für die Entwicklung der Lastkräne. Doch ist man nicht zugleich Nachbar einer Region? Deshalb haben wie selbstverständlich beispielsweise die Radvereine rund um den Platz sich schon früh um eine mögliche Nutzung der knapp 40-Kilometer langen, am Wochen­ende fast verkehrsfreien Traumstraße für sportive Jugendarbeit bemüht. Doch außer Erklärungsversuchen mit einem massiven Aufgebot an Verbotsschildern und harten Geldstrafen für „Schwarzradler“ ohne Ausnahmegenehmigungsschein, bereicherten nur wenig erhellende Argumente die Diskussion. Dabei gäbe es aus naturschutzfachlicher Sicht gar nichts einzuwenden, bewertet Lupp die Situation und ergänzt, „sofern die Ringstraßenbesucher den Weg nicht in geschützte Bereiche verlassen.“ Eine Öffnung hält sie aber derzeit für nicht realistisch, solange keine Betreuung des Gebietes durch Ranger organisiert ist. Warum also dann die Verbote? Versicherungstechnische Gründe, heißt es offiziell. Inoffiziell: „Nur keine Begehrlichkeiten wecken, die Angst vor der ganzen Hand als Folge des berühmten kleinen Fingers ist wohl groß.

Doch die Biosphäre orientiert sich nicht am bequemen Minimalkonsens. Dafür sorgen schon die UNESCO-Statuten: Wie in der Schule wird regelmäßig, alle zehn Jahre geprüft. Hat die Schwäbische Alb ihre Hausaufgaben nicht gemacht, so wird die UNESCO-Lizenz entzogen – Klassenziel nicht erreicht. Prominentes Beispiel: Der Naturpark Bayerischer Wald darf sich seit 2006 nicht mehr Biosphärenreservat nennen. Aufgrund erheblicher Widerstände der Bevölkerung war keine Ausweisung einer von der UNESCO geforderten Entwicklungszone möglich.

Insofern ist eine gewisse Ungeduld gerade bei den Naturschutzverbänden der Alb verständlich. Zwar freuen sie sich über die nach fünf Jahren hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, auch habe die Vermarktung von regionalen Produkten zugenommen, skizziert Wolfgang Riedel vom Bund Naturschutz Alb-Neckar (BNAN). Doch trotz Biosphärengastronomie und neuen Schwäbische Alb-Labels (siehe Seite 18) diag­nostiziert Riedel noch Handlungsbedarf: „Wir haben den Eindruck, dass bei den Akteuren in Bezug auf die Naturschutzarbeit nur die These gilt, „Naturschutz durch Nutzung“. Hier profitiert zwar sowohl die Natur als auch der Mensch. Aber dies reicht jedoch nach unserer Erfahrung nicht aus. Wir brauchen auch Naturschutz durch persönlichen Einsatz. Es wäre wichtig, für Landschafts- und Naturschutzgebiete in Pflegezonen ein Biotopmanagement einzurichten.“

Weiter wünscht sich Riedel, dass bei der Forst- und Landwirtschaft in den Pflegezonen die Ökologie und nicht allein die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht. Nur dadurch könne für das Biosphärengebiet eine Nachhaltigkeit entstehen.

Nachhaltigkeit ist auch Pflichtprogramm des Verbandes, der sehr eng mit dem Großschutzgebiet verbunden ist: Dem NABU mitunter sei es zu verdanken, dass es die Biosphäre überhaupt gibt, erinnert sich Helmut Attinger, seines Zeichens Vorsitzender bei NABU Münsingen. „Weil der Schwäbische Albverein vor rund 12 Jahren einen Naturpark über die gesamte Alb geplant hatte, fielen fünf Jahre später die Bemühungen des NABU um eine auf die Mittlere Alb beschränkte Gebietskulisse auf fruchtbaren Boden.“ Attinger sieht im Biosphärengebiet eine Schutzkulisse für besondere Biotope, wie die Hangbuchenwälder oder die Magerrasen. „Im Verbund ermöglicht die Vernetzung der Kernzonen einen großräumigen Schutz von bestimmten Arten. Dies geht nur zusammen mit der Bevölkerung, den Förstern und den Schäfern“, freut sich Attinger, wie diese Idee unterschiedliche Berufsgruppen, Interessensgruppen, ja sogar Parteien und Landkreise vereint. Verschiedene Labels können zu Vermarktungsvorteilen von Produkten aus der Region führen. Gastronomie, Landwirtschaft und einige Handwerksbetriebe können unmittelbar davon profitieren (siehe auch S. 18). Für Attinger geht mit den Kernzonen ein lange gehegter Traum in Erfüllung. Da sie ausschließlich aus Bannwäldern bestehen, „werden diese in etwa 100 bis 200 Jahren richtige Urwälder sein.“

So lange Zeiträume überdauerten weder unsere Staatssysteme, noch weniger einzelne Politikerkarrieren – aber der Schwäbische Alb Verein (SAV). Am 13. August 1888 wurde er in Plochingen gegründet, derzeit zählt er 108000 Mitglieder. Doch trotz dieser Meinungskraft fühlt Ermsgauvorsitzender Günter Walter den Naturschutz im Wirtschaftsleben der Alb nicht optimal verankert. Deshalb hofft er, dass sein Verein im Biosphärengebiet die Gelegenheit erhält, noch mehr als bisher zu wirken. Er will dem Besucher den schonenden Umgang mit der Natur aufzeigen. Denn die Natur und deren Gesetze diktieren idealerweise unser Handeln und nicht umgekehrt.

Schon das Reutlinger Landratsamt wirbt für die vielen Projektförderungen stets mit dem Leitspruch „von unten nach oben“. Wobei unklar ist, wer oben steht: Die Natur oder der Mensch oder deren Volksvertreter als Spiegel der Volksmeinung? Im Zweifel könnte sich die Augenhöhe als niveauvoller Um­gang etablieren – ebenfalls als Modellprojekt für aktuell in Misskredit geratene politische Handlungs- und Entscheidungskultur.

Erfahrung schafft Bewusstsein: Die Waldflächen spielen in den Kernzonen nicht nur für die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt eine wichtige Rolle. Ein Bannwald kann auch den Blick der Menschen für die Zusammenhänge in der Umwelt schärfen – auch wenn diese absolut geschützten Zonen nur drei Prozent des Biosphärengebiets ausmachen. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg gibt es nur 0,25 Prozent Bannwaldflächen. Ein wenig Urwaldgefühle vermittelt schon heute die Trailfinger Schlucht (Seeburg). Das älteste Bannwaldgebiet aus dem Jahr 1932 finden wir am „Nägelesfelsen“ (Bad Urach).

——————————————————

 

Projektbeispiel: Vorleben statt reden – so wird Naturschutz begreifbar

Wacholder Detailkfoto PflanzeDas unverzichtbare Engagement der Naturschutzverbände und -Vereine bereichert zum einen die gesellschaftliche Diskussion, zum anderen regt es zum Nachmachen, zum Mitmachen und Nachdenken an. Als herausragend gilt das öffentlichkeitswirksame Projekt Biosphärenmobil. Für Informationsveranstaltungen kann das mit Videopräsentationen und für Kinder interessanten Lehrspielen bestückte Fahrzeug angefragt werden.

Im Stillen dagegen wirkt das Projekt des BUND. In seinem Auftrag werden Wildbienen kartiert und auch der Bestand der zweitgrößten Tiergruppe erfasst – die der Ameisen. Dabei entdeckte Dr. Wolfgang Münch auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz die aus Norddeutschland stammende Knotige Moorameise, eine hierzulande unbekannte Art.

Anders die bunten Blumenmeere vor den Albgemeinden. Fröhlich leutchtend, machen sie weithin sichtbar auf sich aufmerksam. Sie sind das Verdienst des 2009 gegründeten Vereins Blumenwiesen-Alb.

Aktionismus in Niedergundelfingen: Hier hat das Ziegenfieber den Ort erfasst. Die Wacholderheiden sind den Bürgern so ans Herz gewachsen, dass fast jeder ein bis zwei Tiere der 30-köpfigen Herde be­treut. Ziegen halten die Fläche frei – anders als Schafe knabbern sie auch am unliebsamen Buschwerk.

——————————————————

 

Natur aktiv: Verbände und Vereine engagieren sich

Um eine Modellregion wie das Biosphärengebiet Schwäbische Alb zu formen, sitzen Politiker, Bürgermeister und Naturschutzverbänden an einem Tisch. Ideen werden formuliert, Leitziele in Stellungnahmen formuliert und Menschen motiviert. Nicht nur Politiker wie Landwirtschaftsminister Rudolf Köberle (Foto) richten das Wort an die Menschen auf der Schwäbischen Alb. Auch die Internetportale der Naturschützer werben und informieren. Welcher Verband viel zum Biosphärengebiet zu sagen hat, zeigt ein kurzer Google-Test:  Schlagworte „Name des Verbandes“ in Kombination mit „Biosphäre-Alb“.

NABU: Der NABU Münsingen-Mittlere Alb zählt über 700 Mitglieder. Der NABU gründet sich auf dem Deutschen Bund für Vogelschutz. Daher der Schwerpunkt Vogelschutz, er hat sich aber ausgedehnt auf die Bereiche Arten- und Biotopschutz. Inzwischen ist es der mitgliedsstärkste Naturschutz-Verband in Deutschland. Schwerpunkte im Biosphärengebiet (BSG): Öffentlichkeitsarbeit durch naturkundliche Führungen und Aktionen für Jung und Alt. Vorzeigeprojekte im BSG gehen zum Teil auf den NABU zurück, wie die Kulturlandschaftsführer Alb-Guides. Auch die Ausbildung der Guides auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz (TrÜPL) hat der NABU geprägt. Die Biosphären-Botschafter sind eine Weiterentwicklung dieser Guides. Auch das Biosphärenmobil, das für das Schutzgebiet wirbt, hatte der NABU gesponsert. Die Alb-Entdecker, eine GPS-Tour über den Gomadinger Sternberg, nützt das moderne interaktive Medium, um Kinder für die Natur zu begeistern.

BUND: Im Einzugsgebiet der Biosphäre zählt der BUND RV Neckar-Alb rund 2500 Mitglieder. Arbeitsschwerpunkt im BSG sind der Erhalt von Streuobstwiesen, Renaturierung von Gewässern, Amphibienschutz, Stellungnahmen zu Eingriffsplanungen. Aktuelle Projekte in enger Kooperation mit den anderen Naturschutzverbänden sind: fachgerechte und zukunftsfähige Entwicklung des BSG, Abgrenzung und Zonierung des Gebietes, Schutz und Erweiterung der Kernzonen, Weiterentwicklung des BSG zu einer Klimaschutzregion, Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit, Studie zur Verwertung von Landschaftspflegeresthölzern im BSG, Studie zur Vielfalt der Wildbienenarten auf dem ehemaligen TrÜPL Münsingen mit Handlungsempfehlungen für Wildbienen und ihre Lebensräume.

SAV: Der Schwäbische Albverein wurde am 13. August 1888 in Plochingen gegründet. Mitgliederstand: 108 000, davon 6000 im Ermsgau. Paten betreuen 22 Wanderheime und 28 Türme. Ehrenamtliche SAV-Wegewarte unterhalten 24000 Kilometer Wanderwegenetz. Die Vereinsphilosophie fußt auf drei Säulen: Natur, Heimat, Wandern. Ohne das Engagement des SAV wären die eindrucksvollen Türme des ehemaligen Truppenübungsplatzes abgerissen worden.

BNAN: Der Bund Naturschutz Alb-Neckar e. V. (Hauptsitz in Reutlingen, 1400 Mitglieder) wurde 1973 als Alternative zur Naturschutzarbeit des Schwäbischen Albvereins gegründet. Der BNAN setzt sich vor allem für eine vielseitige Kulturlandschaft ein. Er engagiert sich für alle wild wachsenden Pflanzenarten und frei lebenden Tierarten und ihrer Biotope sowie für die Schaffung von Ersatzbiotopen. Auch werden Grundstücke erworben, wie naturbelassene Flachland- und Bergwiesen, Streuobstwiesen, Wacholderheiden, Feuchtgebiete und naturnahe Waldbereiche (168 Hektar eigene, 30 Hektar gepachtete Grundstücke).

——————————————————

Modellzone: Die UNESCO schützt unser Erbe

Rund 500 Biosphärenreservate weltweit sind von der UNESCO anerkannt (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization). 15 Biosphärenreservate befinden sich in Deutschland, neben 14 National- und über 100 Naturparke. Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb gehört seit dem 26. Mai 2009 dazu. Nationalparke schützen das Naturerbe ursprünglicher Ökosysteme (höchs­ter Schutzstatus). Biosphärenreservate sind großräumige Schutzgebiete, die aus repräsentativen Bereichen an Natur- und Kulturlandschaften bestehen. Hier sollen beispielhaft umweltverträgliche Lebens- und Nutzungskonzepte entwickelt werden. Naturparke sind Kulturlandschaften, die sich besonders für die Erholung eignen.

 

Die Kommentare sind geschlossen.