Hilfe Natur: Pro und Contra Jagd

QR-Code-Link des Sphäre-Artikels „Hilfe Natur“ (Heft 2/2013, S. 8)

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Wie viel Natur verträgt die Schwäbische Alb, wie viel Natur will der Mensch? Den letzten Luchs Deutschlands schoss 1846 ein Albjäger bei der Ruine Reußenstein jäh aus seinem wilden Leben. Den letzten heimischen Bär tilgten Schützen zehn Jahre zuvor. Nach 160 Jahren schaffte es ein Luchs zurück auf die Alb. Doch dessen Heimkehrversuch scheiterte unter einem Auto bei Laichingen auf der A8.

Rückkehrer Bruno der Bär dagegen sorgte 2006 deutschlandweit erst noch für Schlagzeilen, bevor er per Dekret der bayerischen Landesregierung im Kugelhagel versank. Die Hysterie in der Republik war und ist grenzenlos. Selbst Württembergs Wappentier, der stolze Hirsch, musste weichen. Ein Gesetz von 1848 bestraft Ausflüge verirrten Rotwilds ohne Ausnahme mit dem finalen Schuss.

Pro und Contra Jagd?

Die Wildforschungsstelle Aulendorf ermittelte, dass allein in Baden-Württembergs jährlich 4000 Tonnen Mais zum Anfüttern ausgebracht werden – das sind pro geschossenes Wildschwein rund 100 Kilogramm Mais.

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Nur keine Zeckenpanik:

Endlich Sommer – und der Blätterwald am Zeitungskiosk treibt wieder bunte Blüten. Nach der Grippewelle am Anfang unseres schönen Winters, die sich von Radiostation zu Fernsehstation über den Äther verbreitete, geht nun wieder die alljährliche Zeckenpanik um. Doch Angst war nie ein guter Berater. (Foto Baxter)

 

Greifvögel im Visier:

Auch im Ländle werden Rote Milane (Foto) und Bussarde illegal gejagt und vergiftet – Futterneid. Für Jäger und Geflügelhalter sind diese Raubvögel Niederwildschädlinge.

 

Modellregion:

Dabei könnte das Leben soviel schöner, wilder sein, an einer vom Profitinteresse entrückten Natur. Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb will mit ihren Leitgedanken Denkanstöße bieten.

 

Verkehrssicherungspflicht:

Häßliche Schneisen dokumentieren den schwäbisch-bitteren Ernst eines übertriebenen Standards an Verkehrssicherungspflicht. Der BUND mahnte: „Die Kernzonen seien akut gefährdet, weil einige Kommunen in ihnen im großen Stil Bäume fällen.

 

Indianer waren weise:

Ein echter Häuptlings Seattle müsste her, jemand mit Herz, statt mit politischem Karrierekalkül.

 

Gibt es wilden Wald auf der Alb?

Nein – Ausnahme der Bannwald Nägelesfelsen bei Bad Urach, der immerhin schon seit 1924 besteht.

 

NABU-Naturwald-Betrieb

Derzeit aber wirtschaften nur Pfullingen und die Förster des ehemaligen Truppenübungsplatzes nach den Kriterien eines „NABU-Naturwald-Betrieb“

 

 

 

Baumstämme groß wie Getreidesilos:

15 Wanderminuten östlich des Metzinger Fluggeländes Roßfeld steht dieses mehrstämmige Prachtexemplar an Buche (Foto). Doch gibt´s von diesen Zeitzeugen zu wenige auf der Biosphären-Alb. Mit einem Umfang von 9,45 Metern steht eine über 500-jährige Linde in Ehingen – Ziegelhoflinde genannt (siehe Foto auf Karte-Popup).

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