Wenn Wein Wein ist

Neuffener Bioweine verwöhnen mit Urgeschmack

Was zählt, ist der ursprüngliche Charakter der Traube. Der fruchtige, originäre Geschmack einer Rebsorte wird bei den neuen Bio-Weinen der Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen-Teck nicht von Chemie erschlagen. Auch wird bei dem BioCuvée-Rot-, als auch beim BioCuvée-Weißwein nicht im Weinkeller nachträglich getrickst. Beim Weißwein werden die Traditionssorten Kerner und Silvaner durch die vielversprechenden, pilztoleranten Neuzüchtungen Muscaris und Johanniter harmonisch ergänzt. Der Rotwein ist eine Kreation aus den Sorten Spätburgunder, Dornfelder und Regent. Eine kräftige Farbe und intensives Fruchtaromen charakterisieren diesen Wein.

Sphäre-Wissen: Infos über Wein-Anbau auf Bio-Rebflächen 

Die Bio-Rebflächen der Genossenschaft sind seit Jahren zertifiziert und kontrolliert. Derzeit sind es ca. 72 ar. Neue Flächen haben 3 Jahre Umstellungszeit. In dieser Zeit dürfen die Trauben nicht für Bio-Weine verwendet werden. Jährlich mehrfache Kontrollen durch Kontrollverein und Verbände. Bei der Erfassung in der Kelter erfolgt eine genaue Trennung mit z.B. vorheriger Reinigung der Anlage. Die Trauben werden separat gepresst und ausgebaut, entsprechend der Richtlinien und kontrolliert.

Im Weinberg, sofern möglich pilztolerante Sorten, wie z.B. Johanniter, Muscaris, Regent und andere Versuchssorten, die z.T. gar nicht gespritzt werden müssen.

Da auch keine Herbizide (die im Bioweinbau verboten sind) und keine Insektizide im Tal gespritzt werden (dafür Pheromon-Ampullen, Verwirrmethode), ist die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln teilweise auf 0 reduziert.

Die traditionellen Sorten, die nicht ohne Pflanzenschutz auskommen, werden mit Pflanzen-stärkungsmitteln behandelt (Fenchelöl, Orangenöl, Algenpräparate, Backpulver, Kompost-auszügen). Zusätzlich wird der echte und falsche Mehltau noch mit Schwefel und geringen Mengen Kupfer bekämpft. Unter den Rebstöcken wird gemulcht oder gehackt. Die Düngung erfolgt über die Einsaat von speziellen Blühmischungen, die auch Stickstoffsammler wie Wicke, Luzerne, Klee enthalten und zusätzliche Nützlinge anlocken.

Je nach Ertrag und Bodenprobe kann Mist, Kompost und biologisch organischer Dünger zugedüngt werden. Durch die verminderte Düngung müssen auch die Erträge reduziert werden, was der Weinqualität zugute kommt.

Der Weinausbau erfolgt zum Teil mit Hefen aus dem Weinberg, die Schwefelung ist reduziert. So entsteht ein naturreiner Wein, wie er aus dem Weinberg kommt. Bei diesen beiden Bio-Weinen, ist der Rotwein schön trocken und der Weißwein mit natürlicher Restsüße.

Zusätzliche Infos: Die Gesamtrebfläche die von unseren Mitgliedern bearbeitet wird beträgt derzeit 27 ha. Die Anbaufläche von weißen und roten Rebsorten beträgt jeweils fast genau 50 Prozent.

Derzeit bestehen acht Mitgliedsgemeinden: Balzholz, Beuren, Frickenhausen, Kappishäusern, Kohlberg, Linsenhofen, Neuffen, Weilheim.

 

Sphäre-Wissen: Das „Täle“ und der Wein

65 Jahre sind ins Land gegangen. Die Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen-Teck eG ist ein Begriff geworden. Weilheim mit der Limburg im Osten, Kappishäusern mit dem Florian und Kohlberg mit dem Jusi im Westen, dazwischen Beuren, Balzholz, Linsenhofen, Fricken-hausen und Neuffen. Die Teck und der Hohenneuffen sind bekannte Ausflugsziele. Letzterer ist die größte Burgruine Süddeutschlands.

Wenn bei der Gründung noch die Sylvanerrebe mit 90 Prozent Anteil an der Gesamtfläche dominierte, so veränderte sich das Angebot bis in die heutige Zeit zu einer umfangreichen Palette von unterschiedlichsten Weinen. In den 50er Jahren kam der Müller-Thurgau, etwas später der Kerner und das Rotgewächs dazu. Heute ist die Rebfläche bestockt mit Silvaner, Müller-Thurgau, Kerner, Riesling, Weißburgunder, Ruländer sowie den Rotsorten Schwarz-riesling, Spätburgunder, Dornfelder, Portugieser, Acolon, Lemberger, Trollinger, Samtrot, Palas, Cabernet Dorsa und Cabernet Mitos. Dazu kommen noch die pilztoleranten Sorten Johanniter, Regent, Baron und Cabernet Cortis.

Mit der Einführung gebietstypischer Namen für einzelne Weine wird auch der Geschichte dieser Weinbaugemeinden Rechnung getragen: z.B. Berthold zu Nifen (ein im Barrique gereifter Rotwein) sowie Gottfried von Neuffen – weiß und rot (für die Liebhaber trockener, durchgegorener Weine). Hinzu kommen Weine, die aus bestimmten Lagen stammen: Ratsherren-Trunk aus Beuren (Schwarzriesling) und Medicus aus Beuren (Kerner).

Von den besten Lagen der einstigen Vulkanschlote Limburg und Egelsberg stammen die Trauben für den Weilheimer Silvaner und Weilheimer Spätburgunder.

Großer Beliebtheit erfreut sich der Sylvaner trocken „Blaue Mauer“. Die Trauben für diesen Wein wachsen in ausgewählten und ertragsreduzierten Weinbergen. Der Premium- Sylvaner wird modern trocken ausgebaut. Die schwäbische Spezialität Schillerwein (weiße und rote Trauben, zusammen gepresst) ist in Neuffen schon längst Bestandteil des Angebots, wie mittlerweile auch der Spätburgunder Weißherbst und Blanc de Noir. Neu ist die Edition K8, für welche die besten Trauben eines Jahrgangs verwendet werden. K8 steht für Kelterplatz 8 den Sitz der Genossenschaft und für die 8 Weinbaugemeinden.

Der Stammsitz der Weingärtnergenossenschaft mit Verwaltung in einem wunderschönen, alten Fachwerkhaus, die Kelter gleich nebenan mit modern gestalteten Verkaufsräumen, aber auch der Unterbringung notwendiger Instrumentierung zur Weinlese, mehrere Keller unterirdisch miteinander verbunden zur Einlagerung der Flaschenweine und einem historischen, alten Weinkeller für gesellige Weinproben bilden die Grundlage zur Betreuung der Kunden und Liebhaber des Neuffener Tälesweins .

Im Versuchsweinberg der Weingärtnergenossenschaft am Fuße der Burg Hohenneuffen werden heute und zukünftig neue Sorten auf ihre Tauglichkeit in dieser Höhenlage in Neuffen angepflanzt. Ein für die Zukunft wichtiger Aspekt ist auch, dass der Weinanbau im Biosphärengebiet Schwäbische Alb liegt.

 

  • Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen – Teck e.G.
  • Kelterplatz 8
  • 72639 Neuffen
  • Tel. 07025 / 8013
  • Fax 07025 / 83958
  • www.weingaertner-neuffen.de

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