95 Prozent der Feuersalamander überleben nicht
Die Salamanderpest breitet sich aus. Seit 2010 wütet diese Hautpilzkrankheit, Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) genannt, zuerst in Niederlanden und Belgien. Bis 2024 wurden Bsal auch in Rheinland-Pfalz, Nordrheinwestfalen, Bayern und Hessen bei heimischen Schwanzlurchen nachgewiesen, meldet das Bundesamt für Naturschutz. In den Niederlanden tötete der aus Asien eingeschleppte Pilz bereits 95 Prozent der Salamanderpolpulation.
Tödlicher Pilz: 95 Prozent der mit dem Hautpilz Psal infizierten Feuersalamnder überleben nicht.
In Baden-Württemberg seien keine Bsal-Fälle bekannt“, beruhigt der NABU. Trotzdem Vorsicht: Bsal-Sporen haften an Schuhen, Wanderstöcken, Reifen oder Hundepfoten. Daher Gegenstände trocknen oder desinfizieren, Hunde während der Laichzeit nicht in Feuersalamander-Gewässer lassen. Der Hautpilz Bsal ist für Menschen ungefährlich, auch Amphibien in Asien seien resistent.
Der Pilz befällt die äußerst sensible und überlebenswichtige Haut der Lurche und kann das Krankheitsbild „Salamanderpest“ auslösen. In Laboruntersuchungen verlief eine Infektion mit Bsal bei Schwanzlurchen fast aller europäischen Arten tödlich.
2023 ist Bsal in Hessen angekommen. Das Hessisches Landesamt für Naturschutz erklärt: „Der Hautpilz Bsal, der für Menschen ungefährlich ist, findet auf der feuchten Haut der Amphibien optimale Lebensbedingungen. Der aus Asien stammende Pilz wurde über den weltweiten Tierhandel nach Europa eingeführt. Asiatische Amphibien sind gegen den Pilz resistent und erkranken nicht. Heimische Amphibienarten, wie z. B. der Feuersalamander, werden von dem Hautpilz befallen. Sie erleiden schwere Hautläsionen und Geschwüre auf der Haut. Dadurch verliert die Haut ihre überlebenswichtigen Funktionen für die Amphibien. Innerhalb weniger Tage verenden die Tiere. Die Verbreitung des Bsal-Erregers erfolgt über Sporen im Wasser, auf und im Boden, die durch Anhaftungen an Schuhen, Kleidung oder Geräten auch vom Menschen unwissentlich weitergetragen werden. Bsal hat seit 2013 bei Feuersalamander-Vorkommen in den Niederlanden, Belgien, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern zu Bestandseinbrüchen und regional dem vollständigen Verschwinden der Art geführt.“
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