Auf die Finger schauen

Ernährung & Gesundheit: Interview mit Irmgard Freidler, Geschäftsführerin  von ALB-GOLD in Trochtelfingen

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Landschaftsschutz mit Messer und Gabel? Ja. Ihr Einkaufswagen bestimmt, welche Lebensmittel angebaut werden, wie angebaut wird und woher die Rohstoffe kommen. „Regional und saisonal“, lautet zwar die einfache Formel, doch nicht immer lassen sich Herkunft und Qualität der Lebensmittel auch beurteilen. Der Futtermittelskandal schlug den Verbrauchern auf den Magen. Gegen das flaue Bauchgefühl hilft Information. Sphäre fragte nach bei Irmgard Freidler, Geschäftsführerin des Nudelherstellers ALB-GOLD, Trochtelfingen. Das Unternehmen fördert regionale Landwirtschaftsprojekte und setzt auf heimische Rohstoffe.

  • Interview: Irmgard Freidler, Geschäftsführerin von ALB-GOLD in Trochtelfingen.

    Sphäre: Wie können Verbraucher erkennen, woher die Lebensmittel stammen?

  • I. Freidler: Zunächst schauen, ob es sich um ein anonymes Produkt mit dem Hinweis „Hergestellt für“ handelt, oder ob ein Lebensmittelbetrieb mit seiner Adresse hinter einem Produkt steht. Daneben gibt es Herkunftssiegel, so beispielsweise auch das neue Logo echtAlb. (siehe Seite 47)
  • Sphäre: Weshalb ist es ihrer Meinung nach so wichtig, regionale Lebensmittel zu kaufen?
  • I. Freidler: Regional steht für Frische und kurze Transportwege. Aber auch um die Wertschöpfung in der Region zu halten, Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen für die Bevölkerung und nicht zuletzt zur Sicherung der Versorgung mit guten Lebensmitteln.
  • Sphäre: Kann ich als Verbraucher Einfluss darauf nehmen, was auf den Äckern angebaut wird?
  • I. Freidler: Sicherlich. Die Macht jedes einzelnen ist definitiv sehr begrenzt, aber wenn sich die Gesamtheit der Konsumenten einig ist, dann ist der Einfluss immens. Somit kann, beziehungsweise muss jeder einzelne Verantwortung mittragen. Durch verstärkte direkte Verbrauchernachfrage und durch den wachsenden Bedarf regionaler Lebensmittelproduzenten spüren die Landwirte die Wertschätzung für ihre Arbeit. Dies fördert die heimische Landwirtschaft und zeigt den Einfluss der Verbraucher. Jeder sollte sich im Klaren sein, dass wir für jedes Produkt nicht nur den numerischen Preis zahlen, sondern zudem die Natur, Tiere, andere Menschen und die Umwelt allgemein einen Preis zahlen müssen. Dieser ist leider für die Verbraucher beim Einkauf nicht erfassbar. Wir wollen als Lebensmittelhersteller mit Transparenz unseren Kunden jedoch die Entscheidung erleichtern.
  • Sphäre: In welchem Rahmen setzt sich ALB-GOLD für den Erhalt natürlicher Lebensräume hier in der Region ein?
  • I. Freidler: Wir kultivieren gemeinsam mit Landwirten sogenanntes Urgetreide wie Dinkel und Emmer. Und nicht zuletzt betreiben wir einen großen Kräutergarten als Ort, an dem sich die Menschen der Schönheit und der Schutzbedürftigkeit der Natur bewusst werden können.

Entdecker-Tipp

Kräuterwelt:  Entdecken Sie die Vielfalt und den Artenreichtum in unserer Heimat in der Kräuter Welt beim ALB-GOLD Kundenzentrum in Trochtelfingen. Mehr als 1000 unterschiedliche Pflanzen bilden eine Oase der Artenvielfalt inmitten der Alblandschaft. Informationen und Kräuter-Tipps finden Sie auch auf der Website www.kraeuterwelt.info.

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Printausgabe: Sphäre 1/2011, Seite 32

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