Umfrageverwirrspiel Nationalpark

  • Mitgliederversammlung des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord bekennt sich mit sehr breiter Mehrheit zu einem Nationalpark
  • Umfrage-Verwirrspiel: Landesregierung ermittelt doppelt soviele Befürworter wie Gegner, Kommunenumfrage dagegen ermittelt 75 Prozent Gegner und nur 25 Prozent Befürworter
  • Seit Mitte Juni steht die Gebietskulisse fest. Mehr Infos >>

CONTRA-UMFRAGE: Als Fazit der Befragung in sieben Städten und Gemeinden des Nordschwarzwaldes lässt sich sagen, dass im Durchschnitt aller beteiligten Kommunen rund 25 Prozent der Befragten sich für und 75 Prozent der Befragten gegen einen Nationalpark ausgesprochen haben. Ergebnisse hier >>

PRO-UMFRAGE: „Nach allen bisher erhoben Meinungsumfragen steht eine klare Mehrheit der Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger, aber auch der Menschen in den fünf rund um den Suchraum liegenden Land- und Stadtkreisen Calw, Freudenstadt, Ortenau, Rastatt und Baden-Baden hinter dem Nationalpark Schwarzwald. Das zeigt auch die heute veröffentlichte Umfrage von TNS Emnid.“ Demnach sind auch in den direkt beteiligten Stadt- und Landkreisen fast doppelt so viele Menschen für den Nationalpark als dagegen (52 % dafür – 28 % dagegen – 20 % weiß nicht).

Votum der Mitgliederversammlung des Naturparks Schwarzwald: In den letzten Wochen seit Vorstellung des Gutachtens sei eine Vielzahl von positiven Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern und gewählten Vertretern der Region wie auch kommunale Angebote zur Flächenerweiterung des Suchraums im Ministerium eingetroffen. „Die Frage, wo der Nationalpark letztlich entsteht, entscheidet sich dabei in erster Linie an naturschutzfachlichen Kriterien“, so die Sprecherin abschließend.

„Ich freue mich sehr darüber, dass sich die Mitgliederversammlung des Naturparks, in dem 105 Gemeinden, sieben Land- und zwei Stadtkreise sowie eine ganze Reihe von Verbänden und Einzelpersonen organisiert sind, vergangene Woche in der Baden-Badener Winzergenossenschaft in Neuweier mit sehr breiter Mehrheit für einen Nationalpark Schwarzwald ausgesprochen hat“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde am Sonntag (5. Mai) in Stuttgart.

Die Landesregierung fasse dieses überwältigende Votum auch als Auftrag auf, mit den gewählten Vertretern der Region bei der Einrichtung eines Nationalparks im Schwarzwald wie bisher weiter sehr eng und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten, sagte Bonde weiter.

„Die Landesregierung hat mit den legitimierten Vertretern der Region, also den Landräten und dem Oberbürgermeister von Baden-Baden, im Lenkungskreis Nationalpark vereinbart, dass ein Tourismuskonzept genauso wie alle anderen Nationalpark-Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung nach der Einrichtung eines Nationalparks gemeinsam im Nationalpark-Rat entwickelt werden“, sagte Bonde. Darunter fielen auch die Aufstellung eines Managementplans für den Nationalpark, die Lenkung des Besucher- und Erholungsverkehrs, die Erarbeitung eines Verkehrskonzeptes für den Nationalpark sowie Maßnahmen bei großflächigen Schadensereignissen. „Die Landesregierung legt großen Wert darauf, dass die Region in allen diesen wichtigen Fragen auf Augenhöhe mitentscheidet. Weder Tourismus- noch Infrastrukturkonzepte werden der Region also einfach aus Stuttgart übergestülpt, sondern sollen gemeinsam mit der Region entwickelt werden. Dafür ist der paritätisch besetzte Nationalpark-Rat, in dem die Region zudem den Vorsitz innehaben wird, das richtige und angemessene Entscheidungsgremium“, so der Minister. Jedes Konzept, das vor Einrichtung des Nationalpark-Rats aus Stuttgart kommen würde, würde den Bürgerinnen und Bürgern dagegen jede Möglichkeit zur Mitgestaltung nehmen und wäre somit nicht zielführend.

Für die Finanzierung von Einrichtungen des Nationalparks sei das Land Baden-Württemberg zuständig, stellte der Minister einmal mehr klar. Für Maßnahmen im Umfeld des Nationalparks habe die Landesregierung bereits angekündigt, private oder kommunale Investoren über die bewährten Programme und Institutionen (Naturpark, Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, LEADER, Tourismusinfrastrukturprogramm etc.) gezielt zu unterstützen, sagte Bonde abschließend.

Sphäre-Wissen:

Naturschutzzentrum Schwarzwald am Ruhestein (Schwarzwaldhochstraße).

Der im Jahr 2000 gegründete Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord ist mit rund 375.000 Hektar Fläche der größte Naturpark in Deutschland. In dem Großschutzgebiet zwischen Rhein und Neckar leben rund 700.000 Menschen. Der Nationalpark Schwarzwald soll 10.000 Hektar umfassen, die im Naturpark liegen. Weitere Informationen finden Sie unter www.naturparkschwarzwald.de.

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