Top 20 in Baden-Württemberg

QR-Code-Link des Sphäre-Artikels „Pfadfinder – wo ist das schönste Land im land“ (Heft 2/2014, Seite 8)

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Zahlen und Fakten 2013

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Übernachtungen im ländlichen Raum – die 20 wichtigsten Touristenstädte Baden-Württembergs

Bett_Schlafen_Hotel_Graf_Eberhard_3BFW8531(2007): Im Ranking der 20 wichtigsten Tourismusgemeinden im Ländlichen Raum hat sich die Gemeinde Rust damit bereits auf den zweiten Rang hinter Baiersbronn hoch katapultiert. Bad Mergentheim, das bis 1995 an Spitze der Rangliste gelegen hatte, findet sich inzwischen knapp hinter Rust auf Rang 3 wieder. Eine gewisse Ausnahmestellung unter TOP-Gemeinden nimmt die auf Platz 19 positionierte Stadt Donaueschingen insofern ein, als sie die einzige Gemeinde ohne ein touristisches Prädikat ist, die allerdings über mehrere Vorsorge- und Reha-Einrichtungen verfügt. Unsere heutige Gastgebergemeinde werden Sie auf dieser Liste allerdings vergeblich suchen. Sie ist nämlich dem Randbereich um den Verdichtungsraum Mittlerer Neckar zugeordnet. Wäre Bad Urach dagegen im Ländlichen Raum angesiedelt, so würde es sich mit 371 000 registrierten Übernachtungen im Jahr 2007 oberhalb von Bad Waldsee wiederfinden.

Uebernachtungen_BW

Zum Vergleich (Übernachtungen):

  • Oberstdorf zählte 2007/2013 insgesamt 2,27 Millionen/2,46 Millionen
  • Bad Urach zählte 2007/2013 insgesamt 371.000/363.000
  • Albstadt zählte 2007/2013 insgesamt 113.000/105.000
  • Sonnenbühl zählte 2007/2013 insgesamt 91.000/90.000
  • Hayingen zählte 2007/2013 insgesamt 62.000/66.000
  • Metzingen zählte 2007/2013 insgesamt 45.000/58.000
  • Münsingen zählte 2007/2013 insgesamt 34.000/57.000
  • Gomadingen zählte 2007/2013 insgesamt 39.000/27.000
  • Schwäbische Alb gesamt zählte 2013 insgesamt 4,02 Mio

 

 

Übernachtungen je 1 000 Einwohner (Übernachtungsdichte)

Obwohl Baden-Württemberg bei der absoluten Übernachtungszahl seit Jahren hinter Bayern den zweiten Rang einnimmt, rangiert es als bevölkerungsreiches Land bei der Übernachtungsdichte im Mittelfeld der Bundesländer noch unterhalb des Bundesdurchschnitts. Mit Abstand an der Spitze steht dagegen das flächenmäßig relativ große, aber bevölkerungsarme Küstenland Mecklenburg-Vorpommern, gefolgt vom ähnlich strukturierten Nachbarn Schleswig-Holstein.

Generell treten sehr hohe Übernachtungsdichten insbesondere in landschaftlich attraktiven, aber dünn besiedelten Regionen auf. Dies trifft innerhalb Baden-Württembergs auch auf den führenden Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sowie den auf Rang drei platzierten Landkreis Freudenstadt zu. Durch den in den letzten Jahren zu beobachtenden Trend zum Städtetourismus haben sich unter den Bundesländern aber mit Berlin und Hamburg auch zwei völlig abweichend strukturierte Stadtstaaten relativ weit in der Rangliste vorgearbeitet. Auch innerhalb Baden-Württembergs liegt der traditionell touristisch orientierte Stadtkreis Baden-Baden unter den Kreisen bei der Übernachtungsdichte sogar an zweiter Stelle, und auch die Stadtkreise Heidelberg und Freiburg sowie Stuttgart weisen zum Teil noch deutlich überdurchschnittliche Werte auf.

Schaubild: Übernachtungsdichte in Baden-Württemberg nach Kreisen

 

Schaubild: Übernachtungsdichte in Baden-Württemberg nach Bundesländern

 

Herkunft der Auslandsgäste (im ländlichen Raum)

Wie Sie sehen, unterscheidet sich die Struktur der wesentlichen ausländischen Quellmärkte im Ländlichen Raum deutlich von der im gesamten Land. Es konzentrieren sich die Auslandsgäste im Ländlichen Raum auf nur wenige Herkunftsländer. So entfallen zwei Drittel der Ausländerübernachtungen auf die vier wichtigsten Länder Schweiz, Holland, Belgien und Frankreich. Landesweit sind die vier bedeutendsten Quellmärkte die Schweiz, die Niederlande, Frankreich und auch die USA. Die Tendenz ist jedoch eindeutig: Die deutliche Mehrzahl der bedeutendsten Gemeinden musste gegenüber der Mitte der 90er-Jahre Übernachtungsrückgänge hinnehmen. In Einzelfällen – und hier sind überwiegend vom Kurwesen geprägte Gemeinden angesprochen – nahmen diese Rückgänge sogar einen nahezu dramatischen Umfang an. So hat Bad Mergentheim seither über 300 000 Übernachtungen im Jahr verloren, bei Höchenschwand sind es über 200 000. Es gibt aber auch Gemeinden wie Waldachtal, Titisee-Neustadt, oder Donaueschingen, in denen das Niveau der Übernachtungen gehalten oder sogar leicht erhöht werden konnte. Mit Bad Saulgau findet sich sogar ein ausgeprägter Kurort, der sein Übernachtungsergebnis seit Mitte der 90er-Jahre deutlich um 65 000 oder 46 % verbessern konnte. Als Paradebeispiel für eine ausgesprochen expansive Entwicklung kann jedoch die Gemeinde Rust dienen. Sie hat sich nahezu aus dem Nichts auf zuletzt nahezu 600 000 Übernachtungen gesteigert.

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Übernachtung nach Reisegebieten und Raumkategorien (wie ländlicher Raum)

Schwäbische Alb verzeichnet vergleichsweise wenig Übernachtungen im ländlichen Raum

Der Ländliche Raum ist jeweils durch den linken Teil der einzelnen Balken repräsentiert (unten). Insgesamt hat der Tourismus im Ländlichen Raum einen deutlichen regionalen Schwerpunkt im Schwarzwald, auf den allein 58% seiner Übernachtungen entfallen. Der südliche und der mittlere Teil des Schwarzwalds kommen dabei zusammen bereits auf 40%.

Ein ähnliches Gewicht hat der Ländliche Raum in dem im nördlichen Landesteil angesiedelten Reisegebiet Neckartal-Odenwald-Madonnenländchen, das insgesamt auf eine Million Übernachtungen kommt. Und im baden-württembergischen Teil des Taubertals sowie mit 94% im Württembergischen Allgäu-Oberschwaben. Deutlich städtisch geprägt sind dagegen der Mittlere Neckar um die Landeshauptstadt Stuttgart. In der Tourismusentwicklung des Landes spielten in den letzten Jahren die Auslandsgäste trotz eines immer noch recht bescheidenen Übernachtungsanteils von zuletzt 18% eine besondere Rolle: Zumindest seit 2002 und mit Ausnahme des Jahres 2007 entwickelten sich ihre Übernachtungen nämlich deutlich günstiger als bei den deutschen Gästen. Traditionell bevorzugen die internationalen Kunden jedoch eher die städtisch geprägten Verdichtungsräume. Umso bemerkenswerter ist, dass gerade der Ländliche Raum hier in den letzten Jahren deutlich aufholen konnte.

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