Bienenlandschaften blühen

Energieversorger kümmert sich um Wildbiene und Co.

785.000 Quadratmeter Blühwiese, bis zu 100 Wildbienenhotels und 500 Nistkästen pro Jahr, eigene Bienenstöcke und Obstbaumwiesen gehören zur Bilanz der „Initiative ProNatur“ der Erdgas Südwest in Oberschwaben. Seit fünf Jahren schon kümmern sich die Mitarbeiter des Energiedienstleisters erfolgreich um die Wildbiene und begegnen so der Thematik Insektensterben.

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Ursprünglich ging es nur ganz speziell um eine neue Biogasaufbereitungsanlage im Schwäbischen. Einige Mitarbeiter der Erdgas Südwest GmbH in Ettlingen machten sich Gedanken: Wie können die Landwirte, die ihre Felder für die Biogasanlage mit Energiepflanzen bestellen, bei ihren Bemühungen für den Erhalt der Artenvielfalt unterstützt werden?

785.000 Quadratmeter Blühwiese sind seitdem entstanden
Fünf Jahre ist das inzwischen her, und was binnen dieser Zeit aus dieser Fragestellung geworden ist, kann sich sehen lassen. Denn womit heute, erfreulicherweise, viele Unternehmen erst beginnen, nämlich Saatgut für Blumen zu verteilen, dazu hat Erdgas Südwest die Notwendigkeit schon vor fünf Jahren erkannt: 785.000 Quadratmeter Blühfläche sind seitdem entstanden. Bis zu 100 Wildbienenhotels und 500 Nistkästen pro Jahr, auch eigene Bienenstöcke und Obstbaumwiesen gehören zum Engagement der heutigen „Initiative ProNatur“ der Erdgas Südwest, die vom ersten Moment an aus Überzeugung auf Nachhaltigkeit und den Schutz der Artenvielfalt in der Region hingearbeitet hat.

Alles nahm seinen Anfang mit einem Runden Tisch
Damals ging es um Biogas – grüne Energie also – und darum, möglichst alles unter einen Hut zu bringen, was auf den ersten Blick nicht vereinbar erschien: Energiewirtschaft und Biodiversität, unterschiedliche Interessen von Landwirten, Imkern, Jägern, Anwohnern und Naturschützern. Ein erster Runder Tisch wurde organisiert unter der Überschrift „Regenerativ, nachhaltig und bienenfreundlich – Produktionsbedingungen von Biogas weiter verbessern“. Es entstand die erste Blühwiese auf dem Betriebsgelände. Dann ein Insektenhotel. Und auf einmal kam der Stein mit dieser Natur- und Nachhaltigkeitssache im Unternehmen so richtig ins Rollen.

Mitarbeiter leben „Initiative ProNatur“ aus Überzeugung
„Ich kann mich noch gut an unsere erste Projektsitzung erinnern. Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen haben sich mit Ideen und Zeit eingebracht, so dass das Ganze in Schwung kam. Heute gehört die Initiative genauso selbstverständlich zum Unternehmen wie Strom und Gas“, erinnert sich Denise Baumann. Sie war von Anfang an dabei und betreut heute zusammen mit Sandra Klingler bei Erdgas Südwest die „Initiative ProNatur“. Anfangs noch von den Kollegen und Außenstehenden etwas belächelt, hat die Idee hinter der Initiative inzwischen das gesamte Unternehmen erfasst – und wird von Mitarbeitern mitgetragen. „Und zwar aus Überzeugung“, sagt Sandra Klingler.

Zwei Stellen für Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)
Aus Überzeugung etwas für die Umwelt tun können: Diese Möglichkeit nutzen seit 2014 jährlich zwei junge Erwachsene beim sogenannten Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ). Frisch mit dem Abi in der Tasche hat beispielsweise Victoria Böhner die Gelegenheit beim Schopfe gepackt: „Es macht mir unglaublich viel Spaß hier zu arbeiten, denn mich erwartet jeden Tag ein vielfältiges Aufgabenfeld mit tollen Kollegen und ich habe die Chance gehabt, an so manchen Herausforderungen zu wachsen.“

Aus vielen Kooperationen entstehen immer neue Projekte
Herausforderungen – davon gibt es viele bei der Initiative ProNatur. Inzwischen sind unzählige Kooperationen in Oberschwaben und Nordbaden zustande gekommen, innerhalb derer immer neue Projekte angestoßen werden. Da sind zum Beispiel die Schulen und Kindergärten, an denen die FÖJ-ler Unterrichtsstunden gestalten, sich am Ferienprogramm beteiligen oder ganze Arbeitsgemeinschaften zum Thema Natur und Umwelt aus der Taufe heben. „Ich kann das FÖJ nur weiterempfehlen, denn die Erfahrungen, die ich sammeln konnte und das Gefühl etwas bewegen zu können, möchte ich um keinen Preis missen“, sagt Victoria Böhner.

Von Wald und Streuobstwiese
Etwas bewegt hat die Initiative ProNatur zum Beispiel auch mit dem Waldklassenzimmer in Laichingen, an dessen Bau sie beteiligt war. Streuobstwiesen gehören zu den Kernthemen, denen sich rund 60 Mitarbeiter der Erdgas Südwest im Namen der Initiative ProNatur regelmäßig widmen. Warum? „Weil sie zu unserer Landschaft dazu gehören. Weil wir durch Obstbäume, die vor der Haustür wachsen, lange Transportwege vermeiden und alte Sorten bewahren können“, sagt Sandra Klingler. Gemeinsam mit den Experten der Streuobstinitiativen wurden inzwischen annähernd 200 Bäume in Nordbaden und Oberschwaben gepflanzt.

Saatgut wird mit Experten weiterentwickelt
Nicht nur diese Bäume haben dank der Initiative ProNatur Wurzeln geschlagen. Auch Abertausende von Blumen haben seit 2013 ihre Köpfe der Sonne entgegengereckt und waren Lebensraum für unterschiedlichste Insekten – auch für die bedrohte Wildbiene. Das aus der Idee, Landwirten Saatgut zur Verfügung zu stellen, inzwischen ein eigenes Projekt unter der Überschrift „BlühOase“ entstanden ist, verdankt die Initiative ProNatur auch dem Engagement zahlreicher anderer Akteure. Dazu zählen zum Beispiel der württembergische Imkerverband, die Experten eines Saatgutherstellers und Naturschutzverbände. Gemeinsam wird das Saatgut stetig weiterentwickelt.

Engagement ist keine Eintagsfliege
„Was wir tun, ist keine Eintagsfliege. Das ist nachhaltiges gelebtes Engagement für die Natur in der Region“, sagt Erdgas Südwest-Geschäftsführer Ralf Biehl. Er ist sehr stolz darauf, dass schon so viel erreicht wurde, und dass die Mitarbeiter diesen grünen Gedanken aus Überzeugung mittragen. „Mit der Initiative ProNatur haben wir etwas Einmaliges und etwas für die Region sehr Wertvolles auf die Beine gestellt. Und damit werden wir weitermachen.“

 

Sphäre-Wissen

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Erdgas Südwest ist ein regional agierender Energiedienstleister mit rund 150 Mitarbeitern. Das Unternehmen hat sich ganz der Strategie „Natürlich Zukunft schaffen“ verschrieben, die mit „Energie von hier zu dir“ auf eine nahe und gemeinschaftliche Energieversorgung zielt. Ein besonderer Fokus steht dabei mit den Angebotspaketen „biotark“ auf der autarken und ressourcenschonenden Energieversorgung jedes Einzelnen: von der Privatperson über Unternehmen bis hin zu Kommunen. Ganz praktisch unterstützt wird dieses Konzept durch die Netze-Gesellschaft Südwest mbH, eine hundertprozentige Tochter von Erdgas Südwest, die sicher und zuverlässig das rund 4200 km lange Leitungsnetz in 100 Kommunen in Nordbaden, Oberschwaben und der Schwäbischen Alb betreibt. Darüber hinaus engagiert sich Erdgas Südwest und seine Mitarbeiter mit der Initiative ProNatur für gelebten Umweltschutz in der Region.

 

Querverweis: Bienenstrom der Stadtwerke Nürtingen ist ein Ökostromprodukt aus alpiner Wasserkraft mit einem Kostenzuschlag von einem Cent je Kilowattstunde – dem Blühhilfe-Beitrag. Bienenstrom wird über www.bienenstrom.de vertrieben.

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