Nationalpark Schwarzwald möglich?

 

Experten aus der Region stellen nach halbjähriger Beratung Ergebnisse vor

  • Naturschutzminister Alexander Bonde: „Regionale Arbeitskreise haben Daten, Fakten und Analysen in beeindruckender Dichte zusammengetragen“
  •  Vorstellung des unabhängigen Gutachtens nach der Osterpause

„Die intensive Arbeit der sieben Regionalen Arbeitskreise, in denen Expertinnen und Experten aus der Region über Monate hinweg ihr wertvolles Fachwissen eingebracht und alle wichtigen Themenfelder rund um einen möglichen Nationalpark im Nordschwarzwald beraten haben, hat zu einer deutlich spürbaren Versachlichung der Diskussion beitragen. Für diese engagierte und produktive Arbeit danke ich den Fachleuten ganz herzlich. Hier wurden Daten, Fakten und Analysen zusammengetragen in einer Dichte, die sehr beeindruckend ist.“ Dieses Fazit zog Naturschutzminister Alexander Bonde im Rahmen einer gemeinsamen Abschluss-Sitzung aller Regionalen Arbeitskreise am Mittwoch (5. Dezember) in Freudenstadt. Bonde würdigte damit die Arbeit von etwa 150 Expertinnen und Experten aus der Region Nordschwarzwald, die im Kurhaus in Freudenstadt ihre Abschlussberichte präsentierten. Das regionale Expertenwissen werde nun einfließen in das unabhängige Gutachten, an dem die Firmen PricewaterhouseCoopers (PwC) und Ö:Konzept derzeit intensiv arbeiteten.

 

Die Schlussveranstaltung der Regionalen Arbeitskreise markiert den Abschluss eines breit angelegten Prozesses, der am 16. Mai dieses Jahres in Calw seinen Anfang genommen hatte. Dort konstituierten sich sieben Regionale Arbeitskreise zu den Themen Waldumbau/Borkenkäfer, Wildtiermanagement, Auerhuhn, Infrastruktur, Naturschutz/Biodiversität, Tourismus, Naturpark/Nationalpark. Die Aufgabe der Arbeitskreise war es, die mögliche Einrichtung eines Nationalparks im Nordschwarzwald unter allen wesentlichen Aspekten intensiv zu beleuchten und sich auch den Fragen zu widmen, die viele Bürgerinnen und Bürger aus der Region Nordschwarzwald zum Nationalpark-Projekt gestellt hatten. Begleitend zur Arbeit der Expertinnen und Experten in den Regionalen Arbeitskreise bestand für alle Interessierten die Möglichkeit, die Zwischenergebnisse und einzelnen Sitzungsprotokolle auf der Internetplattform www.nordschwarzwald-nationalpark.de einzusehen, zu kommentieren und weitere Anliegen einzubringen. Darüber hinaus stehen den Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin Fachleute unter der kostenlosen Info-Telefonnummer 0800 / 7234000 Rede und Antwort.

 

„Die Arbeit der Regionalen Arbeitskreise ist ein weiterer wichtiger Baustein unseres intensiven und transparenten Beteiligungsprozesses vor Ort“, so Minister Bonde. Damit werde sichergestellt, dass die Einrichtung eines möglichen Nationalparks in enger Abstimmung mit der Region diskutiert werde. „Es war uns dabei ein zentrales Anliegen, dass wirklich alle Fragen, Hoffnungen und Befürchtungen aus der Region in das Verfahren eingespeist und von den Arbeitskreisen diskutiert werden konnten.“ Bonde weiter: „Die Ergebnisse der Regionalen Arbeitskreise sind deshalb wichtig für die unabhängigen Gutachter und für die weitere Diskussion, die wir auch hier vor Ort mit den kommunalen Gremien und den Bürgerinnen und Bürgern führen wollen. Und sie sind auch wichtig für den Landtag, der nach Recht und Gesetz letztlich die Entscheidung über die Einrichtung eines Nationalparks treffen wird.“

 

Auf ausdrücklichen Wunsch der Landräte von Calw, Freudenstadt, Rastatt und der Ortenau sowie des Oberbürgermeisters von Baden-Baden werde das Gutachten direkt nach der Osterpause 2013 vorgestellt, teilte Bonde mit. Die Ergebnisse des Gutachtens würden dann im Land und in der Region präsentiert und diskutiert werden.

 

Der Minister verwies abschließend darauf, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei einer Wanderung am Ruhestein kürzlich einen möglichen Nationalpark als „Leuchtturmprojekt von nationaler Bedeutung“ bezeichnet habe. Die Landesregierung sei überzeugt davon, dass ein solches für Baden-Württemberg einmaliges Schutzgebiet nicht nur ein Rückzugsraum für bedrohte und seltene Arten sein, sondern auch wertvolle wirtschaftliche und touristische Impulse für die Region bieten würde.

 

Die ausführlichen Abschlussberichte aller sieben Regionalen Arbeitskreise finden Sie ab sofort auf der Online-Plattform www.nordschwarzwald-nationalpark.de

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