Bissingen

Der Bürglesgeist

 

Der Bürglesgeist

Oberhalb des Dorfes Bissingen, dort, wo die Viehweide sich hinaufzieht bis zum Bergwald des Breitensteins, stand einst auf einem kleinen Kegel eine Burg, der Hahnenkamm. Bürgle nennen die Bissinger den Platz, und viele behaupten, dort sei es nachts nicht geheuer, denn einer der Burgleute könne keine Ruhe finden und gehe um. Gesehen hatte den Bürglesgeist wohl noch keiner, aber man mied des Nachts den Ort, und wer in seine Nähe kam, wurde von einem heimlichen Gruseln befallen.
Nun geschah es, dass einmal zwei junge Bissinger bis in die Nacht hinein zechten. Sie fingen an zu prahlen, und um ihren Mut zu beweisen, beschlossen sie schließlich, dem Bürgle einen Besuch abzustatten. Sie berichteten später, sie seien hinauf gestiegen und hätten laut nach dem Bürglesgeist gerufen, aber alles wäre still geblieben. Da sie aber niemand begleitet hatte, bezweifelten viele, was sie erzählten.
Ein Ochsenwanger wollte der Sache auf den Grund gehen. Als er einmal sein Mädchen in Bissingen besuchte und es spät wurde, sagte er beim Abschied, den Heimweg wolle er heute nacht über das Bürgle nehmen, um den Geist dort zu rufen. Das Mädchen erschrak und riet ab, aber das bestärkte nur seinen Entschluss

 

Zur Verfügung gestellt vom Albengel am Schopflocher Moor, besser als Otto-Hoffmeisterhaus bekannt

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