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Lautertal: 16,3 km ab Parkplatz Lauter bei Unterwilzingen – Lautertal flußabwärts – Historische Säge (Abzweig ins Wolfstal) – Wolfstal aufwärts Richtung Norden – in einer Schleife oberhalb Erbstetten zur Ruine Wartstein –bergab ins Lautertal – zum Ausgangspunkt zurück (gegen Uhrzeigersinn beschrieben)
Im Wolfstal fließt kein Wasser, umso mehr in der lieblich mäandrierenden Lauter. Auf dieser Tour aber erleben Sie weitere Kapriolen der Natur und Kulturhistorisches der Menschen.
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GPS-Tour: Tal ohne Fluss
SPHÄRE-Steckendaten/-Profil
- Start/Ziel: Parkplatz Lauter bei Unterwilzingen
- Gehzeit: 3:45 Std.
- Rundstrecke: 16,3 km
- Höhenm.: 311 m
- Profil: min. 530 m max. 682 m
- Pause: Biosphären-Infozentrum, Erbstetten
- Sehenswert: Wolfstal, Ruine Wartstein,
- St. Stephanus Kirche
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mit freundlicher Genehmigung von Open-Street-Map und Garmin Deutschland
Die Lauteracher lieben ihr Kleinod – das verwunschene Wolfstal (Foto). So verlieh die 620-Seelen-Gemeinde dem Seitental der Großen Lauter musikalisch Gestalt als Strophe eines heiteren Heimatliedes. Mehr noch: Der örtliche Fasnet-Verein gab dem engen, tief eingekerbten Durchbruchstal sogar ein Gesicht – ein recht närrisches: Die örtliche Maskengruppe huldigt als Wolfstal-Bära den einst tierischen Ureinwohnern. Sie projizieren in das haarig-wilde Faschingskostüm ihr recht raues Dasein am Rande der Alb hinein. Dass es hier einsam zugeht, erlebt der Wanderer auf Schritt und Tritt.
Das Lauterach Lied besingt ein schon seit Jahrzehnten bestauntes Naturereignis – die hell leuchtende Märzenbecherblüte im Frühling (Foto). „Im Frühling wenn die Sonne lacht, da ziehen wir ins Wolfstal hinaus, die Märzenglöckchen sind eine Pracht, wer bliebe da zu Haus?“ Die Sommerhitze dagegen macht die kühle Bärenhöhle interessant. Hoch über dem Talgrund öffnet sich ihr dunkler Schlund, ein schmaler Pfad führt hinauf. Sie entstand im Oberen Massenkalk des Oberjura. Knochenfunde belegen, dass in der Bronze- und Jungsteinzeit Eiszeittiere wie Bären diese Höhle bewohnt hatten.
Doch bietet diese Wanderung noch mehr. Am Einstieg ins Wolfstal, bei dem sich Eiszeitwasser durch eine Felsbarriere ein Nadelöhr gegraben hatte, steht eine historische Kalktuffsteinsäge. In unmittelbarer Nähe kommt der Hunger zu seinem Recht. Das Gasthaus Laufenmühle an der Großen Lauter erwartet seine Gäste mit anspruchsvoller Speisekarte. Der Kiosk des Biosphären-Infozentrums lockt mit Vesper, Kaffee und Kuchen. Grillplatz, Liegewiese und ein Kinderspielplatz direkt am Lauterwasser versprechen Familienausflüglern entspannte Stunden.
Wanderer aber sehnen sich nach dem botanischen Schaustück der wilden Wolfstalnatur. Steile Felsen flankieren den schmalen Pfad, feuchte Moose zieren fahle Gesteinsbrocken und totes Gehölz. Mit leisem Flügelschlag streicht der seltene Kolkrabe über die Baumkronen, begleitet vom Stakkato eines emsigen Spechts.
Knapp eine Stunde leichten Anstiegs später berauscht ein traumhaftes Panorama über Erbstettens Dächer hinweg. Himmel trifft Alb. Ein weiter Horizont schafft nach der beklemmenden Talenge optisch wie emotional maximalen Kontrast (Foto).
Der Blick von der Burg Wartstein die Große Lauter hinauf wird Ästheten nicht minder berühren (Foto). Das Flüsslein darf sich schlängeln, der Biber ist hier zu Haus – und das Auto samt Lärm bleibt draus.
Tipp: Mehrtagestour Besinnungsweg Ehinger Alb
Die Sphäre-GPS-Tour streift den sogenannten Besinnungsweg, der auf einer 53 Kilometer langen Runde die Ehinger Alb in zehn Etappen erschließt. Unter anderen Sehenswürdigkeiten präsentiert die Routenführung durchs Wolfstal die berühmte Märzenbecherblüte des Alb-Frühlings (Foto oben).
Eine Informationstafel an der Kirche St. Stephanus in Erbstetten thematisiert ein Geheimnis dieser kleinen Dorfkirche. In der Stille dieses Kirchenraumes entsteht eine ganz besondere und wohltuende Atmosphäre – eben ein Ort der Besinnung.
Mehr zum Thema Besinnungsweg:
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SPHÄRE-Unterkünfte: Essen & Schlafen
- Der Löwen in Erbstettens Ortsmitte ist für seine schwäbische Hausmannskost bekannt. Tel. 0 73 91 – 397
- Einsam gelegen erwartet die Lautermühle seine Gäste. Tel. 07375 1526
- Grillen am neuen Biosphären-Infozentrum an der Lauter. Tel. 07375/ 227
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Printausgabe: Sphäre 2/2013, Seite 18-19
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WEBcode #13219 / WEBcode # 133464
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