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Grabenstetten – Heidengraben – Schleife 1 über Falkensteiner Höhle – Schleife 2 über Schreckenfels und Erdtal (8,1 km)
Wie eine Insel aus dem Wasser erhebt sich die Alb-Ebene zwischen Hülben, Erkenbrechtsweiler und Grabenstetten. Grabhügel und Befestigungswälle beweisen: Auch die Kelten lebten und liebten die Nähe der Wolken.
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GPS-Tour (Grabenstetten): Heidengraben
SPHÄRE-Steckendaten/-Profil
- Start/Ziel: Grabenstetten
- Gehzeit: 1:45 Std.
- Strecke: 8,1 km
- Höhenm.: 260 m
- Profil: min. 560 m max. 700 m
- Pause: Einkehr in Grabenstetten, Schlattstall
- Sehenswert: Keltenmuseum, Schreckenfels, Falkensteiner Höhle
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mit freundlicher Genehmigung von Garmin Deutschland
Die Kapuze des Regenmantels hängt tief ins Gesicht, der Kragen ist hochgeschlagen. Wenn der Schnee geht, wendet die Alb ihr Innerstes nach außen. Dies weiß der ehrenamtliche Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege, der fröstelnd und unbeholfen über den angetauten Acker schlurft. Wenn der Frost weicht, drängt nicht nur Gestein an die Ackeroberfläche bei Grabenstetten, am Ausgangspunkt dieses Wandertipps, sondern auch die uralte Zeit.
Wie ein Stück Gold hält der einsame Sucher eine Tonscherbe ins Licht. In diesem Bruchstück blitzt ein Stück keltischer Geschichte auf. Mehr noch: In vollen Zügen atmet der einsame Wanderer in seinen lehmverkrusteten Stiefeln unsere 2000- jährige Geschichte, während er auf dem Kamm eines langgezogenen historischen Erdwalls in Richtung Falkensteiner Höhle wandert.
Werkzeuge, Schmuck, Keramik – der Heidengraben, eine der größten keltischen Siedlungen Mitteleuropas ist gleich einem Fenster in die Vergangenheit. Besonders viel Freudentränen haben die Grabhügel am Burrenhof den Archäologen beschert. Originalfunde sind im Museum in Grabenstetten ausgestellt. Fehlt nur noch, dass der Wanderer den berühmtesten Kelten der Moderne begegnet – Asterix und Obelix.
So unbeugsam wie diese beiden keltischen Gallier Cäsars Übermacht 100 v. Chr. trotzten, so beharrlich widersetzte sich der äußere Mauerwall. Er begleitet den Wanderer auf seinen Schleifen sowohl im Norden durch die Urwälder unterhalb des Schreckenfelsens in Richtung Schlattstall (Aussicht oben ?), als auch auf der Südrunde Richtung Bad Urach. Viele Höhenmeter gilt es zu erklimmen. Der Lohn: Schmale Trampelpfade, würzige Waldluft, ja sogar Kletterpassagen über eine modrige Treppe mit engen Serpentinen fordern das Wandergeschick. Besonders im Frühling empfiehlt Sphäre diese Tour, wenn noch viel Licht durch das spärliche Grün der Buchen die weißen Blütenkelche der Märzenbecher trifft.
Im Frühling führt die Falkensteiner Höhle sehr viel Wasser. Zahlreich tummeln sich die semiprofessionellen Höhlenkundler in Taucheranzügen mit Stirnlampen eher im trockenen Sommer. Der niedrige Wasserspiegel lässt dann den wasserfesten Abenteurern an den schmals?ten Stellen immer noch eine handbreit voll Atemluft.
Wer nach dieser herzhaften Wanderung noch Puste hat, dem sei ein Abstecher zur Bassgeige bei Erkenbrechtsweiler empfohlen. Dort wurde ein historisches Zangentor teilrekonstruiert – eine sogenannte Pfostenschlitzmauer.
Neu: Im Sog der Begeisterung für das Biosphärengebiet, rückten die Erdwälle von Europas größter bekannten Keltensiedlung, plötzlich ins Rampenlicht. Ein Erlebnisfeld soll entstehen. Mehr Info >>
Wegbeschreibung Heidengraben Tour
Unsere Sphäre-Tour fängt bei Grabenstetten an. Der Parkplatz befindet sich direkt am östlichen Befestigungswall der keltischen Stadt. Der Heidengraben gilt als Mitteleuropas größte befestigte Siedlung der Eisenzeit (200 v. Chr.)
Die Falkensteiner Höhle ist mit rund vier Kilometern eine der längsten Höhlen der Schwäbischen Alb. Nach 400 Metern liegt der erste Siphon (Wasser berührt die Höhlendecke), abhängig vom Wetter kann auch schon die erste Engstelle direkt am Eingang verschlossen sein, (www.arge-grabenstetten.de).
Schlattstall – erstmals 1384 als „Schlatstal“ urkundlich erwähnt. Es liegt am Ende des wildromantischen Erdtals. Der Landkreis Esslingen hatte hier schon vor Biosphärenbeginn die Holznutzung reduziert.
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Printausgabe: Sphäre 1/2009, Seite 16-17
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SPHÄRE-Diashow
Visueller Rundgang entlang der Wandertour.
Heidengraben: Fasznierend auf 2000 Jahre alten Pfaden zu wandeln.
SPHÄRE-Diashow:
Falkensteiner Höhle
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Wanderweg zur Falkensteiner Höhle
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Aussicht Schreckenfelsen
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Schlattstall