Trochtelfingen: Tälertour öffnet Horizonte
Wiesenland
Genießen Sie die schmucke Trochtelfinger Altstadt als Start und Ziel. Die 49 Kilometerrunde rollt über flache Abschnitte entlang der lieblichen Flussauen von Lauchert und Fehla. Sie nimmt aber auch kleine Albanstiege als willkommene Abwechslung unter die Räder.
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Maximaler Kontrast – auf den Höhen dieser Tour weitet sich der Horizont, drunten im Tal rahmt das Sattgrün der Buchenhänge den Blick.
- ■■ Täler-Radtour: 49 km / 540 Hm.
- Start/Ziel: Trochtelfingen am Rathaus
- Höhe: min/max 675/820 m
- Fahrzeit: 3:00 Std. / leicht
- Sehenswert: Altstadt Trochtelfingen, Mariaberg, Lauchertsee, ALB-GOLD Kräutergarten, Bärenhöhle
Die Schwäbische Alb hat den Sprung in die erste Liga der Rad- und Wanderparadiese geschafft. Nicht zuletzt wegen der enormen touristischen Anstrengungen seit der Anerkennung zum UNESCO Biosphärenreservat am 26. Mai 2009. Doch manch einer meidet gern Trubel, umschifft die klassischen Hotspots, um in beschaulicher Einsamkeit die Kraft der Ruhe zu tanken.
Trochtelfinger Häuserensemble ist denkmalgeschützt.
Insofern spielt der Start in Trochtelfingen diesem Ansinnen in die Karten (Foto oben). Die Zeit steht hier auf dem Marktplatz still. Großzügig – ungewöhnlich weit öffnet sich die schmale Marktstraße vor dem Rathaus zu einem sonnigen Platz. Die hellen Fassaden der historischen Häuser reflektieren das grelle Sommerlicht. Am Horizont, wo die Kopfsteinpflaster-Promenade das Himmelsblau trifft, flimmert das vielgeschossige Ziegeldach des bald 600 Jahre alten Schlosses der Grafen von Werdenberg (Fotos unten).
Start und Ziel: Kopfsteinpflaster-Promenade trifft Himmelsblau.
Nach Stadtbesichtigung und Espresso im Straßencafé geht’s ab in die Natur. Ein Radweg schlängelt sich entlang der Seckach Richtung Süden, vorbei am Lauchertsee – eine mit Liegewiese, Spielgeräten, großem Fahrradabstellplatz und Restaurant voll erschlossene Freizeitperle für all jene, die gerne ausspannen.
Baden verboten, erholen erlaubt: Lauchertsee.
Radfahrer hingegen suchen ihre Erholung in der Anstrengung. Da kommt nach nur einem Kilometer der Anstieg hinauf nach Mariaberg wie gerufen. Zwischen Kloster, Marktplatz und Gärtnerei pulsiert das Leben: In Mariaberg treffen sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bei Arbeit und Freizeit.
Nach der ersten Kraftprobe für die Beine rollt es deutlich besser, zumal die Abfahrt ins Tal des Flüsschens Fehla regelrecht beschwingt. Die Quelle der Fehla liegt mitten in der ehemaligen Textilstadt Burladingen, in der trotz Strukturwandel noch heute die bekannte Firma Trigema produziert. Von hier geht’s über die Europäische Hauptwasserscheide hinab nach Hausen ins Killertal. Von nun ab fließen alle Albwasser in den Neckar und Rhein, während die Fehla sich in die Donau ergießt.
675 Meter überm Meer: Der tiefste Punkt der Tour ist erreicht. Jetzt schlängelt sich ein verträumtes Ministräßchen durch würzige Buchenwälder hinauf aufs Dach der Alb. In 820 Meter Höhe weitet sich der Horizont in ein schier endlos weites Wiesengrün. Überhaupt dominieren Graslandschaften den Charakter dieser Tour. Sowohl auf den Bergrücken als auch im Tal. Typisch für diesen südwestlichen Teil der Alb sind die welligen Hochebenen, durchzogen von breiten Trockentalwannen. Ein acht Kilometer langes Musterbeispiel dieser lieblichen Landschaftsform erwartet den Radler ab Ringingen. Ein kleines Radsträßchen weitab von jeglichem Autoverkehr.
Sphäre-Wissen: Trochtelfingen Altstadt
Schloss Werdenberg.
Eine Märchenkulisse. Rund ums Trochtelfinger Rathaus gibt es die teils erhaltene, 500 Jahre alte dreifache Stadtmauer samt Geschützturm zu bestaunen. Das Schloss Werdenberg dokumentiert Zimmermannskunst anno 1450: Ein mächtiger Dachstuhl überspannt vier Geschosse. Die dafür benötigten langen 16-Meter-Fichtenbalken hievten die Älbler mit pfiffigen Hebelgeräten hinauf.
Zwischenstopps: Entdecken, staunen und ausspannen
- Gasthäuser gibt es genug auf dieser Tour. Übernachten und gutbürgerlich Essen kann man im Trochtelfinger Albquell-Bräuhaus. Das Hotel bietet 30 Gästezimmer.
- Auch das ALB-GOLD-Restaurant Sonne nahe Trochtelfingen und der große Schaugarten gegenüber laden zum Verweilen ein.
- Ausspannen dagegen heißt die Devise am Uferrestaurant Lauchertsee-eins. Baden allerdings ist dort verboten.
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Printausgabe: Sphäre 2/2023, Seite 24-25
WEBcode #23225